Wie kann sich die Polizei bei der Antirechts-Demo bei der Teilnehmerzahl um 130.000 Menschen verschätzen?
Nach der ersten großen Demo gegen Rechts in Hamburg gab die Polizei die offizielle Teilnehmerzahl mit 50.000 bekannt, obwohl wegen Überfüllung geschlossen werden musste. Inzwischen wurde die Zahl nach Auswertung diverser Bilder auf 180.000 korrigiert. Die Polizeibeobachter lagen um 260% daneben.
Der Veranstalter lag mit seiner Schätzung von 130.000 Teilnehmern deutlich näher an der Realität als die Behörden. Muss man zukünftig den Veranstaltern trauen, statt behördlichen Angaben?
In einer Demokratie ist die Menge der Menschen, die sich in großen Streitfragen auf die eine oder die andere Seite schlägt, entscheidend: Oft ist die Zahl der Teilnehmer das Einzige, was von einer Demonstration bleibt. Vor allem ist sie Spielmaterial für jene, die in den sozialen Medien versuchen, jedes Ereignis am Ende so zu drehen, dass es ihren politischen Zielen entspricht.
6 Antworten
Inzwischen wurde die Zahl nach Auswertung diverser Bilder auf 180.000 korrigiert.
Warum haben diese menschen denn solange gebraucht das zu schätzen?
Vermutlich lag die polizei daneben weil sie in wesentlich kürzerer zeit eine zahl abgeben mussten/sollten. bzw. abgegeben haben.
Im endeffekt ist es nach meiner ansicht auch gar nicht deren job eine möglichst genaue teilnehmer zahl zu schätzen. Ob ein Veranstaltungsort überfüllt ist oder nicht kann man auch erkennen ohne die genaue zahl der teilnehmer zu kennen. Und das einzuschätzen ist ja so gesehen der wirkliche job der polizei.
Weil jeder nach seinen Interessen schätzt. Die Veranstalter schätzen in aller Regel immer mehr Teilnehmer als andere.
Manchmal unterscheidet sich auch eine Schätzung, je nachdem wieviel Aufwand man in die Schätzung investiert.
Wenn man es genauer wissen will, braucht man Luftbilder und dann kann man bei dicht gedrängten Menschenmassen von ca. 3 Personen pro Quadratmeter ausgehen.
Ja wie gesagt, es kommt immer darauf an, wie man schätzt und welchen Aufwand man in die Schätzung investiert.
Man kann auch ein Luftbild nehmen und alle einzeln zählen. Das macht aber wohl kaum jemand.
Dazu kommt eben die politische Wirkung einer Schätzung ... der Veranstalter hat natürlich das Interesse, möglichst viele Teilnehmer bei einer Demonstration zu haben.
Das sind Schätzungen, jeder verschätzt sich Mal. Es gab einige gute Gründe anzunehmen, das diesmal nicht so viele daran teilnehmen. Passiert 🤷♂️
Außerdem ist das immer noch besser als das was afdler schätzen. Wie war das mit der Demo in Berlin mit angeblich über einer Million Demonstranten? Die haben sich sogar mit den Bildern vertan und eines von der Loveparade gezeigt anstelle der Demo.
Profis der Polizei, die 260% daneben liegen? Da finde ich „Jeder verschätzt sich mal“ etwas kurz gegriffen…
Passiert. Das ist nichts was man Berechnen kann. Da unterschätzt man das Interesse im Volk, überschätzt die Feiertage oder so was.
Das liegt an der Möglichkeit des Zahlens. Die Polizei zaehlt üblicherweise die Reihen um eine Schätzung abzugeben. Der grosse Fehlbetrag ist wahrscheinlich gerade deswegen zustande gekommen weil es so viel mehr Menschen waren die sich deswegen dann auch nicht mehr nur auf den Hauptwegen der Demo befanden sondern auch in Seitenstraße. Es ist extrem schwierig da vernünftig zu schätzen.
Meistens liegt man richtig, wenn man einen Wert zwischen der Angabe der Polizei und der Veranstalter nimmt.
Es kommt auch immer auf das Thema an. Bei den Demos gegen Rechts stimmen häufig die Schätzungen aller Beteiligten überein.
Bei Themen die die Polizei hasst (ich erinnere mich an die Hanfparade in Berlin) wird die Teilnehmerzahl von der Polizei hingegen gerne viel zu niedrig angegeben.
Beide haben deutlich zu wenig geschätzt, der Veranstalter lag näher dran, hat aber immer noch 50.000 zu wenig geschätzt.