Wie kann man die These beurteilen, dass die Kirche letztendlich gezwungen war, Das Konkordat abzuschließen?

lesterb42  20.01.2021, 10:31

Das Konkordat

Welches?

ty4444 
Fragesteller
 20.01.2021, 10:38

Das Reichskonkordat

4 Antworten

Das hängt davon ab, was du unter "gezwungen" verstehst. Die Katholische Kirche fürchtete - insbesondere infolge der Umbrüche während des und nach dem Ersten Weltkrieg - um ihren Machteinfluss in Europa. Daher tat sie sich höchst freiwillig mit den Nazis zusammen, denn man hatte einen gemeinsamen Feind. (Also genauer: Zwei. Die Juden und die jüdischen Bolschewisten)

Allein die Bezeichnung Konkordat zeigt dir, welchen Hintergrund man hier sah. Als "Konkordat" werden nur Staatskirchenverträge mit KATHOLISCHEN REGIERUNGEN bezeichnet. Man betrachtete sich also als "Familie".

Die katholische Kirche hatte die Befürchtung sie würde durch die Nazis aufgelöst.

Es gab genug Beispiel dafür, wie Organisationen in Nazi-Institutionen übernommen wurden oder verboten wurden.

Mit dem Konkordat hoffte man so viel Eigenständigkeit wie möglich zu behalten.

1933 war Hitler noch nicht so mächtig, dass er sich einen Konflikt mit den Katholiken erlauben konnte. Im Inneren des Landes braucht er Ruhe, damit er seine Ziele in Ruhe angehen konnte.

Kirchliche Rechte werden seit 1933 in Deutschland gewährt (Vatikan!):

  • Ehe-und Familienrecht
  • Erhebung von Kirchensteuer
  • Finanzierung kirchlicher (katholisch) Aufgaben
  • Besetzung von Ämtern
  • usw.

Es gibt Länder - und Reichskonkordate zwischen Staat und Katholischer Kirche.

Hier aus der Sicht der katholischen Kirche: Kann ein Konkordat die Religionsfreiheit in der EU stärken? - katholisch.de


ty4444 
Fragesteller
 20.01.2021, 10:42

Ich meine früher:))

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Falls du das mit den Nazis geschlossene "Reichskonkordat" von 1933 meinst: Das war völlig freiwillig.

Die katholische Kirche MUSSTE sich nicht zu den Nazis ins Bett legen. Aber sie hat es getan. Freiwillig.

Gruß, earnest