Wie kann man die Existenz eines Gottes beweisen, ohne auf die Offenbarung zurückzugreifen?

17 Antworten

Da gibt es so einiges: https://de.wikipedia.org/wiki/Gottesbeweis

Interesannterweise kennt die christliche Offenbarung selbst eine solche Gotteserkenntnis ohne Offenbarung:

  • Röm 1,20 "Seit Erschaffung der Welt wird nämlich seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit".
  • Weish 13,9 "Wenn sie (die Menschen) durch ihren Verstand schon fähig waren, die Welt zu erforschen, warum fanden sie dann nicht eher den Gebieter von alldem?"

"Beweis" klingt aber so, als ob man es zweifelsfrei feststellen kann. Ich würde eher von Argumenten für die Existenz Gottes sprechen. Wie stichhaltig man diese Argumente hält, hängt, wie so oft, davon ab, wo man selbst weltanschaulich steht.

Ein Argument, das gegenwärtig vertreten wird (Kalam-Argument von William Lane Craig), läuft in der Grundstruktur wie folgt ab:

  • Alles was einen zeitlichen Anfang hat, hatt eine Ursache.
  • Unser Universum hat einen Anfang. (Urknall vor 13,8 Mrd. Jahren)
  • Ergo: Unser Universum hat eine Ursache.
  • Was ist nun diese Ursache? Ein anderes Universum, das es vorher gab? Vielleicht; aber wo kam dieses her? Von einem noch früheren? Ein unendlicher Regress würde entstehen. Unendliche Regresse haben viele Schwierigkeiten: Wie kann z.B. in einer unendlichen Ursachenkette der Kausalimpuls bis zu uns heute gelangen?
  • Also nimmt man eine erste Ursache an, die selbst durch nichts anderes verursacht worden ist. Diese Ursache muss unverursacht und ewig (denn alles was einen zeitlichen Anfang hat, hat ja eine Ursache) sein. Sie muss weiters wohl sehr mächtig sein, um ein ganzes Universum verursachen zu können. Oft werden hier dann noch weitere Eigenschaften der ersten Ursache abgeleitet (das ist eine längere Geschichte).
  • Theoretische Sparsamkeit: Man braucht nur eine erste Ursache annehmen. Natürlich könnte man auch mehrere erste Ursachen annehmen, aber mehrere erste Ursachen können nicht mehr erklären als eine einzige Ursache es kann. Also belässt man es bei einer ersten Ursache.
  • Diese erste Ursache hat eine Reihe von Eigenschaften (ewig, unvergänglich, Einheit, Einzigkeit, unverursacht etc.), die es erlauben, sie mit dem Gott von Judentum, Christentum und Islam gleichzusetzten (vielleicht auch andere Religionen, aber dann kenne ich mich zu wenig aus).

Kann man die Existenz eines Wesens beweisen, das es gar nicht gibt?

PS Ein Märchenbuch ist kein Beweis. Dann müssten wir auch an Rumpelstilzchen glauben...

DietmarBakel  14.01.2022, 14:41

Schneewitchen habe ich aber schon gesehen. Bei uns im Dorf. Auch Rapunzel, mit Kurzhaarfrisur.

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Hallo Sara,

da die Existenz Gottes nicht in wissenschaftlichem Sinn bewiesen werden kann, denken viele, es könne daher keinen Gott geben. Ist das aber der einzig mögliche und vernünftige Denkansatz?

Auf der wissenschaftlichen Seite wird gesagt, das Vorhandensein von Materie und Leben sei auch ohne einen Gott erklärbar und es sind verschiedene Theorien entwickelt worden. Werden diese aber durch unumstößlichen Beweisen gestützt? Grundsätzlich kann man sagen, dass wissenschaftlichen Theorien im Hinblick auf die Ursprungsfragen nicht so gut belegt sind, dass sie nicht auch andere Schlussfolgerungen und Deutungen zuließen.

Ich möchte ein Beispiel aus der Genetik herausgreifen, das bei einigen die Frage aufkommen lässt, ob die Existenz des Lebens in seinen mannigfaltigen Erscheinungsformen ausschließlich das Produkt der von der Natur initiierter Abläufe sein kann.

Nehmen wir einmal die Gene einer einfachen Zelle. Die darin gespeicherten Baupläne enthalten eine solche Fülle an Informationen, dass, würde man sie zu Papier bringen, etwa 850 Buchbände von je 1.000 Seiten entstünden! Woher kommen diese hochkomplexen Information? Nicht jeden stellen die Erklärungen, die seitens der Wissenschaft hierzu gegeben werden, zufrieden!

Um noch etwas mehr ist Detail zu gehen: Ein einzelnes Gen enthält ca. 27.000 „Buchstaben“. Das Genom besitzt die gigantische Informationsfülle, die in etwa 3 Milliarden Basenpaaren abgespeichert sind! Um sich die Informationsdichte besser vorstellen zu können: Nur ein Gramm DNA enthält bereits so viele Informationen, wie auf einer Billion CDs!

Kein von Menschen entwickelter Datenträger erreicht auch nur annähernd eine solche Speichermöglichkeit auf so winzigem Raum! Und wenn man an die darin enthaltenen sinnvoll angeordneten Informationen, die einem detaillierten Bauplan gleichen, denkt, drängt sich so manch einem die Frage auf, ob es nicht einen Programmierer geben muss, der hinter all dem gestanden hat!

Wenn man sich dann noch klar macht, welche Arten von Informationen in der DNA abgespeichert sind, wird das Ganze noch beeindruckender. Die DNA enthält nämlich u. a. Informationen für den Bau, die Wartung und die Reparatur komplizierter molekularer Maschinen! Zu glauben, dass diese Dinge von Mutter Natur „geplant“ und „ausgedacht“ wurden, kann auch so manch ein Wissenschaftler nicht uneingeschränkt folgen!

Außerdem ist allein die DNA-Verpackung im Zellkern sehr beeindruckend. Dazu ein Vergleich: Man müsste, vergrößert dargestellt, einen 40 km langen, sehr dünnen Faden in einem einzigen Tennisball unterbringen, wobei dieser Faden in einer ganz bestimmten Weise angeordnet sein muss. Das wäre in etwa so, als ob in einem riesigen Shop mit Millionen von Artikeln alles so sinnvoll angeordnet wäre, dass man zu jedem der gelagerten Artikel sofort Zugriff hätte. Besonders beeindruckend bei der Zelle ist, dass sich das alles im Mikrobereich abspielt!

Bleiben wir noch einen Moment bei der DNA. Diese muss sich zigmal replizieren, damit immer wieder Zellteilungen vonstatten gehen können. Dieser Vorgang ist hoch komplex. Zum Beispiel müssen komplizierte molekulare Maschinen die DNA kopieren, lesen und Fehler berichtigen. Das alles geschieht jeweils in Bruchteilen von Sekunden!

Ähnliche Beispiele lassen sich in der Natur überall finden. Ob es um den Aufbau der bereits erwähnten hochkomplexen molekularen Maschinen in lebenden Organismen geht oder um ganze Organsysteme - alles zeigt eine gut durchdachte und sehr sinnvolle Funktionsweise. Oftmals stellen auch Wissenschaftler die Frage, wie all das entstehen konnte, wenn es keinen übergeordneten Planer und Konstrukteur gibt!

Natürlich ist die Wissenschaft um Erklärungen im Hinblick auf Detailfragen nie verlegen, doch kann auch sie nicht mit Bestimmtheit sagen, ob sich alles tatsächlich so abgespielt hat, wie in ihren Theorien dargestellt. Letztendlich bleibt alles, was man über lange zurückliegende Ereignisse und Vorgänge in Zusammenhang mit der Entstehung und Entwicklung des Lebens aussagt, bestenfalls ein Rekonstruktionsversuch!

Einen letzten Beweis gibt es weder für die eine, noch für die andere Richtung. Aus dem, was insbesondere im Bereich des Mikrokosmos an bemerkenswerten Details zutage gefördert wurde, darf jeder seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen.

LG Philipp

Das ist unmöglich. Das Gegenteil auch. Jeder der dir sagt er wisse, dass es Gott gibt/nicht gibt lügt

grtgrt  14.01.2022, 14:27

Ja, genau so ist es.

Wer glaubt, dass Gott existiert, nimmt diese Überzeugung aus dem Urgrund seiner Psyche (Beweise finden sich dort nicht).

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Gott ist HEILIGER GEIST.

Geist ist das 1Bewusstsein, das Leben, das alles, aus sich selbst heraus erschuf.

ES ist das EINE in allem und alles ist auch in dem EINEN.

Es ist alles Energie.