Wie kann man Angst gut beschreiben?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey, hier mal eine fundierte Antwort einer Autorin zu deiner Frage. :-)

Angst ist ein sehr komplexes Thema. Es ist immer am einfachsten Gefühle zu beschreiben wenn man sie hautnah erlebt oder sich sehr gut vorstellen kann.

Allgemein kannst du aber einige kleine Punkte einbringen.

Beschreibe die Umgebung. Lasse sie kühl, düster, dreckig, unheimlich, geheimnisvoll oder aufregend wirken. Mit flusternden Stimmen, die unspetifisch zu hören sind kannst du Angst wunderbar beschreiben. Hier mal eine kleine Szene, wie du Angst textlich aufarbeiten kannst:

Samira fürchtete sich. Ihre eiligen Schritte trugen sie schnell durch den dichtbewachsenen, überwucherten Waldweg. Immer wieder wandte sie sich um. Ihre Atmung ging schnell. Ihr Herz klopfte gefühlt so laut, daß ein komplettes Hochhaus ihren Herzschlag vernehmen konnte. Ihr Atem bildete leichten Nebel. Schritte folgte ihr, unaufhörlich und nicht nach lassend. Sie sah nichts. Eine Hand packte sie. Mit einem spitzen Schrei wandte sie sich um. Eine verhüllt Gestalt stand vor ihr.

⠀⠀ »Naaaa? Dachtest du, du kannst einfach abhauen, und mich so ganz alleine lassen, süße?«, säuselte seine Stimme leise. Schnell schüttelte Samira mit dem Kopf.

⠀⠀ »Nein«, hauchte sie leise. Ihr steckte ein Klos im Hals wenn sie ihren Toten Freund so vor sich stehen sah. Er war Blut überströhmt, in seiner Brust klafften Wunden. Sie wandte ihren Blick ab. Übelkeit und Unwohlsein ergriffen das junge Mädchen.

⠀⠀ »Jackson... Bitte, lass mich gehen«, flüsterte sie zwischen die Bäume. Die Schritte hinter ihr kamen näher.

⠀⠀ »SUCHT WEITER!«, schalte eine Stimme durch die Bäume. Samira riss sich los, rannte weiter. Ihr Blut pulsierte, stieg ihr zu Kopf und rauschte in den Ohren. Wo sollte nur hin? Konnte sie sich irgendwo verstecken? Wieder drehte sie sich um, entdeckte jedoch nichts. Sie wusste da war etwas oder jemand das sie verfolgte. Sie musste schneller rennen. Noch schneller. So weit ihre Beine sie nur tragen konnten. Ab und an stolperte Sie über das Geäst.

Wie Du siehst, habe ich hier einige stilistische Mittel verwendet. Ich habe die Umgebung recht unangenehm beschrieben, körperliche Reaktionen miteinbezogen und den Grund der Angst verschleiert gehalten. Handelt es sich um Angst weil man einer Person gegenüber steht, kann man den Geruch der Person oder das Aussehen mit einbeziehen und durchaus Angstvoll beschreiben. Es erfordert viel Übung, daher soltlests du dich mit den verschiedensten Gefühlen auseinander setzen und sie lernen zu beschreiben. Hilfreich ist es immer, passende Adjektive (wie Wörter) zu nutzen. Mit ihnen kannst du einer Szene einen tollen Rahmen geben, ganz gleich in welcher Lage. ^^

Ich hoffe meine Szene und die Tipps konnten dir weiterhelfen.

Lg. Chiara

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Selfpublisher Autor/in - Anfang 2023

Hallo Sunny,

Ich versuche mal die Situation zu beschreiben wenn ich Angst hätte:

Wenn ich Angst habe ist da so ein Gefühl -ein Kribeln/aufregung im Rücken-, als würde jemand hinter mir stehen und mich angreifen wollen. Es krieht so gruselig den Rücken hinauf und verschwindet auch nicht. Meistens zittere ich auch leicht kommt aber auf die Situation an. Ich gucke mich dann auch überall um. Zusammenzucken bei jeden Geräusch gehört auch dazu.

Am Ende ist Angst aber bei jeden anders und kann auch anders ausfallen. Ich bin zum Beispiel ein richtiger Angsthase. Würde man mich aus spaß im dunkeln erschrecken, wäre die halbe Nachbarschaft wach😅

Ich hoffe ich konnte dir helfen oder du konntest dich inspirieren lassen!

Noch eine schöne Nacht!

LG Grauschwinge

Sunny674 
Fragesteller
 20.03.2024, 00:45

Danke dir! Und dir auch ne gute Nacht!

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Angst ist eine komplexe und natürliche Emotion, die als Reaktion auf eine wahrgenommene Bedrohung oder Gefahr entsteht. Sie kann verschiedene Formen annehmen und von Person zu Person unterschiedlich erlebt werden. Hier sind einige Aspekte, die die Erfahrung von Angst beschreiben können:

  1. Körperliche Reaktionen: Wenn jemand Angst empfindet, können verschiedene körperliche Reaktionen auftreten, darunter beschleunigter Herzschlag, flache Atmung, Schweißausbrüche, Muskelverspannungen, Zittern, Schwindelgefühle oder Übelkeit. Diese Reaktionen werden oft als "Kampf-oder-Flucht-Reaktion" bezeichnet und bereiten den Körper darauf vor, mit der wahrgenommenen Bedrohung umzugehen.
  2. Psychologische Aspekte: Angst kann auch psychologische Auswirkungen haben, wie z. B. ein Gefühl der Unsicherheit, Sorgen, Nervosität, Unruhe, Gedankenkreisen oder Panik. Diese Gefühle können das Denken und die Wahrnehmung beeinflussen und dazu führen, dass die Person übermäßig aufmerksam auf potenzielle Gefahren ist.
  3. Ursachen: Die Ursachen von Angst können vielfältig sein und reichen von konkreten, identifizierbaren Gefahren bis hin zu abstrakten oder unbekannten Bedrohungen. Manche Menschen haben Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen (Phobien), während andere eine allgemeine Angst vor der Zukunft oder vor sozialen Interaktionen haben.
  4. Bewältigungsstrategien: Menschen entwickeln verschiedene Strategien, um mit ihrer Angst umzugehen. Dazu gehören Techniken zur Entspannung, kognitive Umstrukturierung, Ablenkung, das Vermeiden von angstauslösenden Situationen oder der Einsatz von Medikamenten oder Therapien.
  5. Auswirkungen: Angst kann das tägliche Leben stark beeinträchtigen, wenn sie übermäßig stark oder chronisch ist. Sie kann die Fähigkeit beeinträchtigen, normale Aktivitäten auszuführen, Beziehungen aufrechtzuerhalten oder sich zu entspannen. In einigen Fällen kann sie zu schweren psychischen Gesundheitsproblemen wie Angststörungen führen.

Insgesamt ist Angst eine natürliche Reaktion des Körpers auf potenzielle Gefahren und kann sowohl physisch als auch psychisch erlebt werden. Es ist wichtig, angemessene Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um mit Angst umzugehen, und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Splashstar  19.03.2024, 23:24

ChatGPT?

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Grauschwinge  19.03.2024, 23:56
@Splashstar

Ja. Der typ hat auch schon Gestern um diese Zeit sowelche "Antworten" geschrieben in einer länge von 2min (sehr unnatürlich wenn nach einer Frage nach 2min eine ausführliche Antwort kommt)

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Autorenherz  20.03.2024, 00:08
@Grauschwinge

Ich sehe auch ab und an fragen, und beantworte sie möglichst ausführlich (ohne KI Hilfe) chat GPT Fragen kann jede/r selbst. :-)

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Grauschwinge  20.03.2024, 00:33
@Autorenherz

Oh ja, keine frage ich habe mich schlecht ausgedrückt.

Ich beantworte fragen meistens auch (sehr) ausfürlich ohne Ki wissen.(wenn vielleicht orientiere ich mich am Wiki)Mich nervt es nur das die Person sich nichtmal die mühe gibt aus eigener Kraft zu antworten, sondern Ki texte kopiert um auf schnelle weise an die "Level" hier zu kommen.

Wenn eine Person nachdem eine Frage gestellt wurde nach 2 Minuten eine 200 Wörter Antwort mit einem sehr förmlichen, fast schon sachlichen Schreibstil hat und schon fast im Minutentakt auf verschiedene Fragen antwortet, emfinde ich dies als sehr komisch, dass meinte ich damit.

Aber du hast recht chatgpt antworten kann jeder machen.

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JMJreboot  20.03.2024, 13:36

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Hi Sunny!

Ich würde vorschlagen die körperlichen Reaktionen zu beschreiben z.B. die beschleunigte Atmung ,der Herzschlag und Schweißausbrüche. Ich hoffe dass ich dir helfen konnte.

LG

Angst ist enorm komplex und hat viele verschiedene Gesichter. Es gibt ganz viele verschiedene Aspekte, die alle unter 'Angst' fallen, die sich aber unterschiedlich äußern. Da müsstest du in meinen Augen zunächst ein bisschen differenzieren, denn pauschal 'Angst' gibt es nicht. Zumindest nicht wenn du schreibst.

Angst vor einer Klausur oder davor dem Schwarm gegenüberzustehen (also im Sinne von einer milden Nervosität) ist vollkommen anders als z.B. reiner Schreck oder die Panik mit der man vor dem Kettensägenmörder wegrennt, der einen durch den Wald verfolgt.

Klar, es äußert sich irgendwie ähnlich... aber in meinen Augen müsste man hier allein aufgrund der Situation, in der sich die Person befindet, den Fokus verschieden legen.

Nehmen wir mal das Klausurbeispiel:

"Na, Judy, alles bereit?" Judy antwortete nicht. Stattdessen klammerte sie sich an die Armlehnen des Stuhls, zwang sich die Fingernägel nicht tief in das Antike Holz zu vergraben. Das war es. Der Moment der Wahrheit. Die wichtigste Klausur ihres Lebens.
Evas aufmunternde Worte drangen kaum zu ihr durch, stattdessen vernahm sie das Rauschen des Blutes, das ihr wild schlagendes Herz durch ihre Adern jagte.
"Du kannst das! Du schaffst das", versuchte sie sich selbst einzureden. Doch ihre schwitzigen Hände und das Summen von Bienen in ihren Ohren strafte sie Lügen.

Und jetzt grenzen wir es ab zum Waldbeispiel, bei dem wir eher die 'Wegrennpanik' haben.

Äste schlugen ihr ins Gesicht, doch der Schmerz blieb aus. Stattdessen stolperte sie weiter über den unebenen Waldboden, fiel ins Laub, rappelte sich wieder auf und rannte keuchend weiter. Sie achtete nicht auf das Stechen in ihrer Seite, das Ächzen ihrer Muskeln, bereit unter der ungewohnten Anstrengung nachzugeben, ihr wild schlagendes Herz. Nur auf das Röhren der Kettensäge hinter ihr, die langsam immer näher kam.
"Was habe ich dir denn getan, dass du wegläufst, Clara?"
Tränen stiegen in ihre Augen, doch sie quälte sich weiter. Sie durfte nicht anhalten! Nicht stehen bleiben, nicht langsamer werden! Er war nähergekommen. Zu nahe.

Du merkst also... während Judy sich noch wirklich in ihre Angst 'reindenken' konnte, versucht hat etwas dagegen zu machen und sich zu beruhigen (und ich auch noch etwas individuelles mitreingebracht habe, weil sie zum Beispiel individuell Bienen hört, wenn sie Angst hat), hat Clara diese Möglichkeit nicht.

Sie nutzt diese Angst für ihre Kopflose Flucht. Ich versuche die Sätze und Satzteile bei ihr eher kurz zu halten, insbesondere wenn es um ihre Gedanken und diese Befehle an sich selbst geht. Denn sie hat keine Zeit nachzudenken (und die Dynamik der Szene auch nicht wirklich). Sie muss jetzt wegrennen, denn wenn sie das nicht schafft, dann ist sie bald Hackfleisch.

Jetzt noch diese Schreckempfindung, die du eigentlich haben wolltest... da würde ich aber nicht ausschließlich über die Angst der Figur gehen, sondern wirklich auch die Szene entsprechend gestalten.

Undurchdringliche Dunkelheit um mich herum. Ab und an höre ich wie Äste gegen die Wände der alten Holzhütte schlagen, doch das Heulen des Sturms ist verstummt. Alles was ich hören kann ist ein Rascheln wie von Blättern im Wind. Vorsichtig streckte ich meine Hand in die Dunkelheit, taste an der Wand nach einem Lichtschalter, einer Kerze, Streichhölzern. Irgendetwas, was die Dunkelheit und dieses beklemmende Gefühl verscheucht, das auf mir lastet, seit ich die Tür hinter mir zugeschlagen habe.
Egal was ich tue, ich kann es nicht vertreiben. Ein Zittern geht durch meinen ganzen Körper, obwohl ich meine Jacke eng um mich schlinge und es draußen nicht kalt war. Ich presse mich so eng ich kann gegen die Wand und fühle doch, dass jemand hinter mir steht. Mich anstarrt. Eine eisige Hand nach mir ausstreckt, bereit zuzugreifen. Mich zu packen und mit sich zu ziehen, in die Untiefen der Hölle, aus der er kommt.
„Bella." Ich zucke zusammen, wirble herum, doch zu spät. Die Hand ist schneller, presst sich über meinen Mund, bevor ich schreien kann.
Verzweifelt versuche ich mich zu wehren, doch mein ganzer Körper ist wie gelähmt. Doch die Gestalt ist stärker. Stark genug, um meine Handgelenke mit ihrem eisernen Griff zu umschließen und sie fest gegen meinen Rücken zu pressen. Zu hart um mich gegen ihn zu wehren.
Alles was ich tun kann ist dazustehen. Mit Tränen in den Augen, wild pochendem Herzen und zitternden Gliedern, während er sich über meine Schulter lehnt. Der Gerucht von feuchter Erde, von faulenden Zähnen und abgestandenem Rauch steigt mir in die Nase. Mein Magen krampft sich zusammen, als fettige Haare meine Wange streifen und heißer Atem meine Wange trifft.
"Willkommen, mein Schatz, bleib doch ein wenig. Ich bekomme so selten Besuch."

Wie immer... es ist nur mal so runtergeschrieben... aber ich hoffe du merkst, dass es eher eine Sache des Aufbaus der Szene ist. Versuch den Leser hier die Beklemmung fühlen zu lassen und signalisiere über deine Hauptfigur, dass sie ähnlich fühlt. Vielleicht hast du es auch bei meinen Beispielen gemerkt... Angst lässt sich relativ gut über konkrete Sachen oder die Dynamik beschreiben... da musst du nicht unbedingt mit den konkreten Begriffen arbeiten (wobei es auch vollkommen okay ist am Anfang mal kurz zu konstatieren, dass jemand Angst hat).

Also wie gesagt... ganz ganz GANZ viel ist Szenenbuilding, wenn du da dem Leser ein richtiges Gefühl für die Situation vermittelst, dann ist das meist schon die halbe Miete, gerade wenn dir das über den Protagonisten an sich gelingt und wie er seine Umwelt wahrnimmt.

ich wünsche dir viel Erfolg und ganz viel Spaß beim Schreiben :)

Sunny674 
Fragesteller
 20.03.2024, 12:39

Danke dir!!! ^^

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BeviBaby  20.03.2024, 12:48
@Sunny674

Das freut mich (wie immer :)) wir kennen uns ja auch schon ein bisschen hier auf der Seite :)

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Sunny674 
Fragesteller
 20.03.2024, 12:49
@BeviBaby

Stimmt und deine Antworten sind immer hilfreich ^^

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