Wie kann ich wieder Kontakt mit Pferden haben?
Hallo,
ich bin früher länger geritten, aber habe mit 4 Jahren aufgehört (da der Hof furchtbar war) und seitdem bin ich nur bei Gelegenheit geritten (2 oder 3 mal), aber ich habe jetzt schon ziemlich lange wieder den Wunsch, Reitunterricht zu nehmen, oder zumindest irgendetwas mit Pferden zu machen (Spazierengehen/Bodenarbeit).
Jetzt aber die Probleme:
Da meine Eltern finanziell nicht in der Lage sind Reitunterricht zu zahlen, geht das schonmal nicht. Reitbeteiligungen/Pflegebeteiligungen habe ich mir auch schon angesehen, aber als Minderjährige Wiedereinsteigerin der es an manchen Grundkenntnissen mangelt ist die Chance gleich 0.
Jugendfarmen sind zu weit weg, mindestens eine halbe Stunde mit dem Auto und eine Stunde mit dem Zug, allerdings muss man da um 13 Uhr schon da sein, und ich hab bis 13 Uhr Unterricht. Zudem sind dort die Pferde immer sehr begehrt, d.h. auch da hat man fast nicht die Möglichkeit etwas mit den Ponys zu machen, weil auf ein Pferd ungefähr 5 Mädchen kommen die schon länger dort sind, und damit Vorrang haben.
Was kennt ihr noch für Möglichkeiten?
3 Antworten
Je nachdem wie alt du bist könntest du in den (Sommer-)Ferien arbeiten gehen und dir deine Reitstunden selber finanzieren.
Auf manchen Höfen kannst du auch günstigere Reitstunden bekommen,wenn du einem Verein beitrittst.
Uns haben in den 1980er Jahren die Eltern gar nichts zu unseren Hobbys bezahlt. Wir mussten auch selbst zusehen, wie wir hin kamen. Da zu Weihnachten und Geburtstag immer irgendwie Kleidung gebraucht wurde, weil die Hose, die wir schon als 5. Kind trugen (vorher Cousins und Cousinen) zerschlissen war oder wir aus etwas raus gewachsen waren, aber eben gerade nichts von Vorgängern zu bekommen war, gab es auch als Weihnachtsgeschenk von den Eltern nichts, was mit den Hobbys zu tun hatte. Wir wurden auch nicht hin gefahren, erschlossen uns halt einen Umkreis von 15 km mit dem Fahrrad. Im Winter war das schon äußerst mühsam, aber für eine echte Leidenschaft macht man das.
Das Taschengeld, beginnend mit einer Mark pro Woche in der ersten Klasse bis hin zu 20 Mark im Monat zum Abitur reichte auch nicht wirklich bei 15 Mark pro vernünftiger Reitstunde.
Also wünschten wir uns von Großeltern, Onkels und Tanten Geld zu jedem Fest. Manche gaben gleich 50 Mark, sodass man an Geburtstagen meist 50 bis 100, an Weihnachten eventuell bis zu 200 Mark bekam. Dann konnte man sich von dem Geld jedes Jahr 20 Reitstunden kaufen. Theoretisch, denn es galt immer die goldene Regel, die Hälfte aller Einnahmen zu sparen, also hatte man noch 10 Reitstunden. Alle 5 Wochen machte man gleich einen festen Termin, damit die nicht blöderweise auch noch ausgebucht waren.
Ansonsten half man, woimmer man helfen konnte, putzte den Bauern, die noch mit Pferden arbeiteten, die Geschirre, mistete beim Züchter, half dem Reitlehrer des Vereins bei der Stallarbeit. Man war einfach da und arbeitete viel, viel, viel, lernte dabei viel und verlangte nichts dafür. Wer gut gearbeitet war und nicht nervig fordernd, wurde immer wieder mal gefragt, ob er ein Pferd putzen möchte, später dann, ob er nach einer Trainingseinheit noch Schritt reiten möchte, bis der Puls des Pferdes ruhig war, ob er ein Pferd absatteln würde, während der Reiter sich umzieht ... und so wurden es im Laufe der Jahre immer mehr Reitgelegenheiten. Begonnen mit 10 Einheiten Unterricht im Jahr mit 8 Jahren ging es hoch bis zu täglich reiten.
Du kannst überall in Deutschland Reitferien machen und eine Woche auf einem Reiterhof übernachten. Da kümmerst du dich um ein Pferd/Pony (hängt vom Hof ab) und reitest auf diesem.