Wie kann ich mit meiner Freundin zusammen ziehen?
Hallo ihr Lieben,
meine Situation ist die Folgende: Ich, m21, habe vor kurzem einen neuen Job in Frankfurt für den Anschluss an mein Studium angenommen.
Ich bin seit gut 2 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Sie hat gerade ein FSJ so gut wie hinter sich und möchte am liebsten bald an der Goethe Uni studieren.
Das heißt wir wollen beide in naher Zukunft nach Frankfurt ziehen (wohnen aktuell in Kassel, jeweils noch bei den Eltern daheim). Sinnvoll wäre es da natürlich, wenn wir uns gemrinsam eine Wohnung suchen, aber da haben ihre Eltern wohl etwas dagegen aus kulturellen Gründen. Denen wäre es sogar am liebsten wenn wir gar nicht in die gleiche Stadt ziehen sondern sie woanders studiert, und sie hat sich dazu inzwischen auch schon so gut wie überreden lassen und guckt sich jetzt die Gießen Uni an. Ihre Familie kommt aus Thailand und nach meinem Verständnis wird sowas erst nach der Hochzeit gedulded. So lang will ich aber nicht warten, ich will sie aber auch nicht unter Druck setzen und den Familienfrieden und evtl unsere Beziehung zerstören.
Mit ihren Eltern verstehe ich mich super, bin z.B. ab und zu mit ihrem Vater Fußball gucken und so, und ich habe sie schon oft gefragt ob ich die Situation einfach mal mit ihnen ansprechen soll, aber sie sagt die ganze Zeit nein, dass ich das lassen soll. Sie gibt mir damit etwas das Gefühl, dass ihr das gar nicht so wichtig ist.
Wir sind uns halt beide ziemlich sicher, dass das mit uns beiden eine lange Zukunft haben kann und ich finde, Zusammenziehen wäre dann der nächste logische Schritt bevor wir irgendwann in ein paar Jahren heiraten.
Bei einem Kommilitonen von mir, mit dem ich auch gemeinsam dann in den neuen Beruf starten werde, ist es ähnlich, seine Freundin wohnt schon in Frankfurt und er zieht dann zu ihr. Ähnlich ist es bei vielen anderen Paaren, die ich noch aus der Schulzeit kenne. So blöd es klingt, aber ich bin neidisch auf solche "sorgenlose" Beziehungen, in denen die Beteiligten sich verhalten können wie die Erwachsenen die sie sind, ohne dass die Eltern da ständig Steine in den Weg legen. Auch wenn es natürlich nicht mit schlechten Intentionen ist.
Ich könnte damit leben, nicht sofort mit ihr zusammenzuziehen. Aber dann bleibt die Ungewissheit wann wir das irgendwann endlich tun können. Diese Situation zerstört mich komplett und ich will meiner Freundin die Last nicht auferlegen, wie ich mich wirklich fühle. Ich sage ihr die ganze Zeit dass ich mich schon irgendwie damit zurechtfinden werde. Seit Beginn der Beziehung stehen ihre Eltern immer irgendwie zwischen uns beiden und ich habe die Befürchtung, dass sich dss niemals ändern wird.
Wenn ich jetzt doch mal mit Ihrem Vater spreche, ohne ihr das vorher zu sagen, wird sie halt zu Haude wieder einen Einlauf bekommen und wahrscheinlich extrem enttäuscht von mir sein. Sie selbst hat das zusammanziehen schon so gut wie aufgegeben und ich weiß nicht was ich noch tun kann. Habt ihr irgendwelche Ideen?
5 Antworten
Echt schwierige Situation. Als aller erstes solltest du dich noch Mal mit deiner Freundin unterhalten in sie das gern tun würde und wenn sie das nicht will, eventuell mehr dahinter steckt als ihre Eltern. Sowas ist einfach ein krasser Schritt im Leben, das kann einem echt Angst machen.
Wenn sie es wirklich will sammelt gemeinsam logische Argumente die dafür sprechen. Z.b. weniger Miete, geteilte Nebenkosten, weniger zeitlicher und finanzieller Aufwand um sich gegenseitig zu besuchen. Mehr Zeit um sich auf lernen und Uni zu konzentrieren da man den anderen nicht vermisst und ihn eben nicht besuchen muss. Sie ist sicherer wenn sie nicht alleine in einer fremden Stadt wohnt. Es fördert ihre Selbstständigkeit usw. Wenn ihr genug sinnvolle Argumente habt bereitet euch gemeinsam auf das Gespräch mit ihren Eltern vor.
Ich drücke dir die Daumen
Deswegen musst du das vorher, ohne Druck zu machen mit ihr besprechen. Eventuell ist sie auch einfach noch nicht bereit dazu mit dir zusammen zu ziehen. Vielleicht möchte sie erst Mal alleine wohnen, ihren eigenen Haushalt führen. Die mich war das extrem wichtig um "erwachsen" zu werden; einfach seine Angelegenheit Mal alleine auf die Reihe zu bekommen. Wenn es so ist, also dass sie noch nicht bereit ist mit dir zusammen zu ziehen, solltest du das respektieren, dass heißt nicht, dass sie dich weniger liebt oder ihr eure Beziehung nichts wert ist.
Diese Gedanken hatte ich auch schon, und das wäre auch absolut in Ordnung und fände ich sogar positiv, wenn sie selbst diese Entscheidung treffen möchte.
Nur hat sie so etwas nie angedeutet. Es hieß immer als einziger Grund, dass ihre Eltern das nicht möchten. Sie selbst war zunächst auch am Boden zerstört als sie das erfahren hat und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie auch zusammenziehen wollen würde, wenn sie denn dürfte...
Das musst du mit ihr klären, vielleicht hat sie durch das Verbot ihrer Eltern bzw weil es kurz bevor steht, erst richtig angefangen darüber nach zu denken was das eigentlich heißt. Dann kommt das Verbot der Eltern natürlich gelegen, weil man dann dem Part nichts sagen muss, das ihn verletzen könnte
Wenn sie mir das so sagt freut mich das sogar, dann kann ich den Grund halt immerhin verstehen und sie in ihrer eigenen Entscheidung unterstützen. Verletzt fühlen würde ich mich dadurch jedenfalls nicht. Aber denke nicht, dass sie da ihre eigenen Gedanken so dahinter versteckt. Wir sind eigentlich sehr offen miteinander und können über alles reden.
Nur hier brauchte ich mal Input von Außen, damit ich weiß, wie 😄
Es geht um eure gemeinsame Zukunft. Wenn ihr diese mit dir zusammen wichtig ist, solltet ihr vielleicht mal zusammen, du, sie und ihre Eltern sprechen. Vielleicht brauchen die Eltern auch das Gefühl, - von dir aus gehend und ausgesprochen - dass du hinter der ganzen Sache stehst, dich um ihr wohlbehütetes Kind kümmerst und schon einen klaren Weg vor Augen hast, zu dem auch ein gemeinsames Zusammenleben gehört. Sprich sie mal drauf an, ob sie so ein gemeinsames Gespräch mitmachen würde. Sie weiß ja sicher, wie wichtig dir das ist. Und totschweigen ist nicht der richtige Weg. Vielleicht wollen die Eltern ja gefragt werden und sich damit beruhigen, dass dir eine Zukunft mit ihrer Tochter wichtig ist. Ja, bei anderen Paaren ist das auch gut gegangen, dein "Neid" ist da schon nachvollziehbar, aber wie du selber geschrieben hast, ist es ein Unterschied der Kulturen und da wirst du sicher noch öfter an gewisse Grenzen kommen, weil die Ansichten der Eltern für ihre Tochter wichtig und nach unseren Maßstäben vielleicht nicht immer nachvollziehbar sind, wenn sich westliche und östliche Kulturen und Ansichten "mischen". Versuchs einfach. Und wenn deine Freundin lieber eigene oder von den Eltern auferlegte/gewünschte Wege gehen will, dann erkennst du daran (leider) deinen Stellenwert in eurer Beziehung und das müsste dann von dir bzw. euch ganz anders überdacht werden.
Schon unter einer anderen Antwort geschrieben - super Idee, aber weiß nicht, ob sie das mitmachen möchte. Nicht ihretwegen, sondern um mich vor einem Streit mit ihren Eltern zu bewahren...
" ich will meiner Freundin die Last nicht auferlegen, "
doch, genau das solltest und musst du tun.
Du willst eine langjährige Beziehung mit ihr "bis das der Tod uns scheidet". Das geht nur mit absoluter Offenheit.
Wie soll deine Freundin wissen, wie es dir geht, wenn du nicht mit ihr sprichst? Es geht ja nicht um ein leichtes Unwohlsein, mit dem man den Partner verschont. Es geht um Lebensentscheidendes. Wenn du jetzt akzeptierst, dass sie in eine andere Stadt zieht, befürchte ich, das war's mit eurer Beziehung. Es ist jetzt die letzte Chance.
Wenn ihr wirklich ein Paar seid, wenn sie wirklich deine Frau ist, dann tretet als Einheit auf und lasst euch nicht spalten.
Schon manche Beziehung hat mit Kapf begonnen. Manche wächst daran, manche zerbricht daran.
Ich kann dir kein happy end versprechen, aber wenn du so weiter machst, wird es ein unhappy end nehmen.
Alter Spontispruch: wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.
Thank you, ja, werde das nochmal ansprechen (müssen)...
Vielen Dank für die Ehrlichkeit
Noch eine Idee. Würde es helfen, wenn ihr euch verloben würdet? Wie würden die Eltern darauf reagieren? Würde es ihnen etwas bedeuten?
Sicherlich irgendwann eine Option, aber zur richtigen Zeit. Noch sind wir was jung dafür, ich 21, sie 19.
Dass das irgendwann kommen soll, steht für beide von uns außer Frage. Aber halt noch nicht in dem Alter, bevor sie überhaupt ihr Studium angefangen hat...
Außerdem würde das ihren Eltern eher signalisieren, dass wir die Sache überstürzt angehen und dazu führen, dass sie die Verlobung als "jugendlichen Leichtsinn" betrachten würden und uns vermutlich noch weniger trauen als sowieso schon.
Schade, ich hatte gehofft, es hätte eine positive psychologische Wirkung auf die Eltern. So als Beweis für die Ernsthaftigkeit eurer Absichten.
Dann kann ich euch nur zu Geduld raten aber auch zu STandhaftigkeit.
Wenn ihr euch sicher seid, lasst euch nicht spalten.
Frag doch mal die Eltern, ob du nicht gut genug für ihre Tochter wärst.
Das wäre mir schon, in einem passenden Moment dort, rausgerutscht 😉.
Wenn ich mit ihren Eltern drüber spreche, lieber eine vernünftige Diskussion anstatt von einem Streitgespräch 😆
Aber klar, stehe auch ab und zu kurz davor dass mir sowas mal rausrutscht, aber reiße mich dann immer zusammen..
Ich kenne einen Spruch: Sprich mit jedem die Sprache, die er selbst spricht, sonst versteht er dich nicht. Hat nichts mit Landessprache zu tun, sondern mit Wahrheit, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit.
Sind die Eltern scheinheilig? Schleimen dir, aber gönnen dir die Tochter nicht. Oder gönnen sie der Tochter dich nicht?
Was ist denn der wirkliche Grund, weshalb sie euch das Gemeinsame nicht gönnen??? Oder können sie ihre Tochter nicht loslassen?
Irgendwas ist da falsch und faul, nicht ehrlich.
Weshalb manipulieren sie sie?
Weshalb lässt sie sich manipulieren?
Was er über die Eltern schreibt, hört sich nicht an, als wenn sie Schlagfertigkeit und Humor honorieren würden.
Wenn's um die Tochter geht, sind die meisten Väter völlig humorbefreit, vor allem mit anderen kulturellen Wurzeln.
Mag sein, dass ich Unrecht habe, aber ich würde das Experiment nur wagen, wenn ich notfalls bereit wäre, auf meine Freundin zu verzichten.
Ich plane ja auch nicht, nichts mehr zu tun. Ich will schon irgendwie das Gespräch suchen, aber halt auf eine konstruktive Art und Weise. Da mit so konfrontativen rhetorischen Fragen mit der Tür ins Haus zu fallen würde dem ganzen sicherlich nicht helfen
Am besten, du fragst deine Freundin, ob sie sich für euch einsetzt bei den Eltern. Wenn sie es nicht tut, würde ich es auch nicht tun.
Das ist schwer, du bist in der kulturellen Zwickmühle. Ich gebe euer Beziehung kaum Chancen.
Die Eltern haben einen zu großen Einfluss auf sie, wenn sie sagen (und genug druck ausüben), würde sie dich sogar verlassen.
Ich weis, tut weh. Leider habe ich schon mehre solcher Fälle beobachten können. Im Grunde ist es so, dass deine Freundin, an der Uni Gießen. Täglich mit massig Männern zu tun hat, die für sie die Welt niederreißen würden.
Die Gefahr, dass sie sich in jemand Anderen verliebt ist extrem hoch. Es ist immer das Gleiche, musste ich leider unzählige Male beobachten.
Ui, ja, ein gemeinsames Gespräch mit genug Vorbereitung würde vermutlich helfen, wenigstens um ihren Eltern zu zeigen wie wichtig mir/uns dir Beziehung ist.
Aber weiß nicht, ob sie da dabei ist.
Immer wenn sie mit ihren Eltern über solche Themen spricht, endet das im Streit und ich glaube sie will nicht, dass ich mich in eine ähnliche Situation bringe