Wie kann ich mich von meiner Schwester lösen?
Ich (ml.) bin 54 Jahre alt. Meine Schwester ist fünf Jahre älter. Als Kinder hatten wir ein gutes Verhältnis.
In den letzten 10 Jahren sind alle unsere nahen Verwandten inkl. Eltern gestorben. Schon vorher litt ich unter Depressionen. Nach dem Tod der Mutter starben auch noch zwei enge Freunde von mir. Mir ging es schlecht und so musste ich wieder in eine Klinik. Von dort schrieb ich meiner Schwester eine Karte, bekam aber keine Antwort (sie lebt seit ihrer Scheidung in einer lesbischen Beziehung).
Als ich nach 10 Wochen aus der Klinik zurück kam, erhielt ich zwei Briefe von ihr, in denen sie mich wild beschimpfte. Ich hätte im Leben nichts zustande gebracht, wäre ein Sozialschmarotzer, würde meine Krankheit simulieren und wäre nur zu faul zum Arbeiten. Ich könne von ihr keine Anteilnahme erwarten, sie aber kreuzweise am ....
Ich habe ihr einen sachlichen Brief zurückgeschrieben, der aber mit dem Vermerk „Annahme verweigert“ zurückkam. Daraufhin habe ich den Kontakt eingestellt.
Auch ihre beiden erwachsenen Kinder und deren Partner wollen von mir nichts wissen, obwohl sie ganz in der Nähe wohnen. Nur mein Exschwager hält zu mir.
Ich bin unverheiratet und habe jetzt überhaupt keine Angehörigen mehr. Dies ist für mich schwer zu ertragen, zumal ich ein familiärer Mensch und inzwischen Frührentner bin.
Meine Schwester wird mich nie akzeptieren. Wie soll ich damit umgehen?
7 Antworten
Lieber Achim.
es ist ein langer Weg der Erkennung seiner Selbst, also DU.
Menschen ändern sich und aus Kindern werden Erwachsene. Man bildet seinen eigenen Charakter. Du, im Gegensatz zu deiner Schwester bist ein sehr sensibler Mensch. Wer mit Menschen wier du die Seele nicht erkennt, den Umgang nicht wahrnehmen will, wird euch nie verstehen. Ihr seid zarte Blumen, Familienmenschen, welche sich über die Welt gedanken zerbrechen, aber voller Liebe und sehnsucht danach, weshalb ihr den Anderen nicht verstehen könnt und euch dauernd Verletzungen aussetzt die ihr im Grunde genommen sucht.
Aber, jeder Mensch ist eigen auf seiner Weise und sollte sich wertvoll fühlen, auch du!
Deshalb: distanziere dich von Allem was dich verletzen kann und dir sinnlosen Schmerz zufügt. Du musst dich einfach überzeugen dass sie es nicht wert sind, deine Seele weiters zu verletzen. Sie sind eben anders als du, einfach unsensibler, dafür hast du vielleicht Potenziale die sie nicht haben. Die Sensibilität. Schau, auch bei deiner Schwester gabs einmal ein seelisches Tief, sie musste sich entscheiden zwischen Ihren Mann, deren Kinder. Aber sie hat dieses Tief einfach verdrängt, nicht zugelassen. Sie lebt heute in einer Frauen Beziehung, ihr geht es gut, aber auch bei ihr kann es mal anders werden,vielleicht verlässt sie eines Tages ihre Partnerin und dann.??
Wer es nicht selbst erlebt hat, kann es nicht verstehen und, richten ohne Richter das kann jeder Idiot, aber Gefühle mitteilen das ist nicht Jedermanns sache. Dass du Frührentner bist, beweist letztendlich dass ein Ärtztekollegium es Entschieden hat und nicht das nächste böse Waschweib gleich hinter der Ecke. Ob sie dir vielleicht im Grunde genommen sogar neidisch ist, um die paar Euro die du monatlich erhältst?? Alles ist möglich.
Die heile Welt, gibt es nicht, ausser man sucht sich verborgene Plätze davon. Ich bin mir sicher du wirst auch dein Plätzchen finden und, dass dein Schwager zu dir hält ist ja schon eine tolle Sache, ein Familienmitglied hast du noch!
Kopf hoch, alles wird gut, öffne deine Augen und schaue die Menschen mit reellem Blick an, du wirst dich wundern, wiviele Gute es unter ihnen noch gibt!
lg GH
lieber Achim, auch ich habe ein sehr schweres Leben hinter mir. Früher sagte ich immer: es gibt Menschen auf der Welt, denen es dreckiger ging.Dass ich damit mich seelisch erniedrigte wurde mir erst mit den Jahren klar. Heute habe ich ein gesundes Ego entwickelt. Wenn es mir mal nicht so besonders Gut geht, weiß ich dass es heute ist, morgen ist ein anderer Tag. Habe ich mal Schmerzen, haben Andere meinen Zustand einfach zu respektieren, sie tun es auch! über das Thema Glauben will ich mich nicht äussern, ich bin bekennende Agnostikerin. Depressionen habe ich alle Arten durchgemacht,weshalb ich das Thema kenne. Meine innere Ruhe habe ich durch die Malerei gefunden. Das wäre z.B. auch ein Thema für dich! Sensible Menschen können so kreativ sein. Versuch es einfach mal. Die Gesellschaft ist nun mal so wie sie ist, wir sind doch auch ein Teil davon. Deine Schwester ist mit dir so, da sie im Grunde auch mit sich selbst unzufrieden ist, ich zweifle daran, dass sie die Liebe gefunden hat, welche sie sucht.Ich lebe auch in keiner Parnterschaft, aber das ist für mich gut so, mein Mutter Theresa Syndrom habe ich so im Griff. Um Depressionen zu überwinden muß man auch einen sehr starken kämpferischen Charakter haben. Ich bin so ein Element.
Lerne einfach im HIER und im JETZT zu leben, mach dir Abends wenn du ins Bett gehst keinerlei Gedanken oder Sorgen auf den nächsten Tag.
Die kommen von alleine aber, desto positiver du ins Leben schaust und damit lernst umzugehen, desto leichter wird es dir fallen mit Problemen umzugehen. Merke dir, für alles gibt es eine Lösung im Leben, für alles gibt es einen Ausweg, ausser für den Tod.
Zur Zeit würde ich dir nicht raten dich von der Aussenwelt zuviel zu distanzieren, im Gegenteil, geh unter die Menschen, wie gesagt, im dichtesten Wald existieren immer noch Feeen.
Alles Liebe
gh
Klingt wirklich mies was du hier schreibst. Vielleicht hat einer schlechte Sachen über dich verbreitet um dich schlecht bei deiner Schwester zu machen... Doch wenn sie keinen Kontakt will dann (auch wenns nicht leicht fällt) den VORERST einstellen. Vielleicht gehste einfach mal in einem ruhigen moment zu ihr und Redest mit ihr von angesicht zu angesicht. Vielleicht hat sie auch den tot(auch an dich, mein beileid) nicht so "gut" verkraftet wie du....Und macht jetzt halt dich zum "schwarzen Peter"....
Frauen sind frauen egal ob Frau oder schwester...... Einfach mal versuchen mit ihr zu reden und wenns nicht klappt weißte zumindest woran du bist. Kopf Hoch leben geht weiter ^^
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Wenn einer schlechte Sachen über mich verbreitet, dann ist es meine Schwester. Mein Ex-Schwager sagte, sie würde mir sogar die Schuld am Tod unserer Mutter geben (gest. 2004). Das ist aber totaler Blödsinn, denn meine Mutter ist an Leberzirrhose gestorben, weil sie nach dem Tod unseres Vaters zu viel getrunken hat.
Mit meiner Schwester zu reden ist wirklich sinnlos und würde mich nur noch mehr verletzen. Sie hatte auch geschrieben, dass sie ihre schlechte Meinung über mich nie ändern wird. Was will man da noch machen?
das ist wirklich ein Mist! Naja, dann kann ich dir nur noch sagen;
Versuch das beste aus deinem Leben zu machen. Wenn sie nix mit dir zu tun haben will, kann man(leider) nix machen....Leider wissen manche Menschen eine Familie nicht zu würdigen. Wie gesagt, du hast es versucht und mehr kannste nicht machen. Und bevor sie dir noch dein Leben zur Hölle macht, musste deinen Weg gehen und versuchen was neues für dich zu bauen...
Das ist natürlich hart, wenn die letzte, nahe Verwandschaft einen auch noch verstösst. Aber anscheinend gibt es ja keine rechte Möglichkeit mehr, an sie heran zu kommen.
Wichtig ist nun erstmal, dass Sie wieder unter Leute kommen. Sollten Sie nun weiter daheim bleiben und Trübsal blasen, könnten Sie ganz schnell wieder in eine Depression verfallen. Schauen Sie doch einfach mal in Ihre regionale Zeitung. Gibt es vielleicht in Ihrer Nähe so etwas wie Kaffeekränzchen oder Teestunden, vielleicht auch Tanzveranstaltungen für Menschen Ihres Semesters?
Dann gehen Sie dort einfach mal hin! Ich bin mir recht sicher, dass Sie dort so manche Menschen kennenlernen können, denen es vielleicht nicht anders geht. Vielleicht ist es nicht so extrem wie bei Ihnen, aber oftmals sind in dem Alter die Kinder aus dem Haus, und man fühlt sich nur noch einsam und verlassen. Knüpfen Sie also Kontakte! Sie werden feststellen, dass viele solche Veranstaltungen regelmässig besuchen, weil es für sie eine Art Ersatzfamilie ist.
Ich wünsche Ihnen Viel Erfolg!
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich wohne in einer Großstadt. Kontaktmöglichkeiten gibt es also genug. Allerdings neige ich immer mehr dazu, mich aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen, weil ich ganz andere Interessen habe als die meisten. Ich trinke nicht, rauche nicht, mag keinen Lärm und keine oberflächlichen Menschen. So sitze ich meistens zu Hause, spiele Klavier, lese oder bin im Internet. Da ich keine große Rente habe, ist mein Budget auch sehr begrenzt. Aber Sie haben schon Recht: Ich muss mehr Kontakt zu Gleichgesinnten suchen.
Hallo,
ich habe alle Beiträge hier gelesen und kann mich sowas von gut in deine Lage hineinversetzen! Mir geht es ähnlich, ich kann dir beschreiben wie es bei mir aussieht: Meine Schwester ist 3 Jahre jünger als ich und auch komplett anders als ich. Ich war früher immer die "Bravere" hatte gute Schulnoten, ordentlich, ziehe mir normale Kleidung an etc. Auch war ich immer sensibler. Meine Schwester ist in der Pubertät total anders geworden, sie hat sich von einem herzlichen, lustigen, lieben Kind in ein gefühlskaltes, egoistisches, provokantes, unordentliches und rücksichtsloses Wesen verwandelt. Mein Vater hat sie trotzdem immer bevorzugt (milde ausgedrückt), alles falsche was sie tut und tat hat er niemals kritisiert, wobei er mich wegen jeder Kleinigkeit fertig machte und auch heute noch regelmäßig beschimpft, DInge über mich erfindet und herumerzählt etc. Dasselbe macht meine Schwester. Sie macht z.B. extra totale Unordnung in der Wohnung nur um mich zu provozieren. Mein Vater würde niemals ein Wort gegen sie sagen, ganz im Gegenteil, wenn dann werde ich noch als "die Böse" hingestelllt wenn ich irgendetwas zu sagen versuche. Es ist wirklich irre. Leider ist das aber auch die einzige Familie die ich habe und ich lebe mit allen 4 plus dem Hund meiner Schwester in einer Wohnung. Im Jänner bin ich selbst schwer an Depressionen erkrankt, habe auch schon verschiedene Medikamente etc. probiert, es hilft jedoch nichts. In eine KLinik möchte ich auch nicht unbedingt. Aufgrund der schweren Depression ist es mir auch unmöglich mein Leben selbst , weg von der Familie aufzubauen. Es ist so schwer wenn der familiäre Rückhalt fehlt, einfach das Wissen man hat eine Familie mit der man über alles reden kann und die für einen da ist. Stattdessen ist es das Gegenteil, mein Vater und meine Schwester haben Spaß daran v.a. meine Mutter und mich zu provozieren und fertig zu machen. Es sind einfach nur Versuche von ihnen zu zeigen, ich bin besser als du, ich habe mehr Macht. Natürlich ist es traurig wenn Geschwister so sind, aber ich denke die Ursache liegt immer bei den ELtern. Bei mir ist das auf jedem Fall so, bei dir wahrscheinlich auch. Ich kann dir nur sagen, sei froh, dass du nicht mit der Schwester in einem Haushalt leben musst sondern genieße jede Minute ohne sie. Ich weiß wie belastend es ist, so eine abweisende Schwester zu haben, v.a. wenn man sich das Gegenteil wünscht, dann versucht man immer irgendwie doch noch auf einen grünen Zweig zu kommen, schließlich ist es ja die Familie. Tut mir Leid wenn ich zuviel schreibe aber ich finde mich in deinen Zeilen einfach so wieder und kann zum Austausch einfach soviel dazu sagen. Ich glaube auch dass die Depressionen durch so gestörte Beziehungen aufrecht erhalten werden nur was soll man tun? Man kann den anderen ja nicht ändern und wenn der andere nicht zur Einsicht bereit ist hilft auch alles reden und annähern überhaupt nichts. Ganz im Gegenteil, insgeheim freuen sie sich dass sie einen ärgern und provozieren konnten und fühlen sich dadurch stärker als sie sind. Nein, wir müssen sehen dass der Fehler bei ihnen liegt, nicht bei uns! Am besten wäre es Freunde, wirklich gute Freunde als Ersatz für so eine Familie zu haben, nur Freundschaften kann man eben leider auch nicht erzwingen....
Erinnert mich an meine eigene Familie:
Wir hatten Jahre langes Stillschweigen zwischen meiner Mutter und meiner Tante. Der Grund war der Mann meiner Mutter (nicht verwandt mit mir) er war der Zankapfel, der zum Familien-Bruch führte.
Mein Cousin hat nach Jahren wieder einen losen Kontakt zwischen uns geschaffen. Der bis heute anhält. Es ist immer noch schwierig, weil meine Tante streitsüchtig ist, es ist aber auch ihr Elternhaus. Wir haben denen die Hand gereicht und verziehen.
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Mein Rat: akzeptiere den Bruch, aber falls eine Versöhnung irgendwann möglich sein sollte, nimm sie an. Ich halte es für möglich, daß es Intrigen im Hintergrund gibt.
Es gibt viele Menschen, die Hilfe brauchen, schenke deine Hilfe z. Bsp Altenheimbewohnern, oder als Sozialhelfer, lese denen vor, gehe für solche Menschen einkaufen. Sei engagiert in anderen Dingen, Vergib deiner Schwester, aber vergesse es nicht.
Wenn man sieht, daß es anderen noch schlechter geht, kann man die eigenen Kräfte vielleicht wieder mobilisieren.
Herzlichen Dank für Deinen Kommentar.
Ich wäre nur dann zu einer Versöhnung mit meiner Schwester bereit, wenn sie ihr Verhalten aufrichtig bereut und sich entschuldigt. Darauf kann ich aber lange warten.
Ich vermute, dass meine Schwester schon immer eifersüchtig auf mich war. Und als unsere Eltern tot waren, gab es kein Hindernis mehr für sie, mit mir abzurechnen.
Ab Mai werde ich ehrenamtlich in einem nahe gelegenen Krankenhaus arbeiten und mir einen 400-Euro-Job suchen. Vielleicht ziehe ich auch wieder ganz weg von meiner Heimatstadt. Das würde mir zwar schwer fallen, aber vielleicht ist es besser so. Als der Streit anfing, bin ich 500km von hier weggezogen, aber nach drei Jahren wieder zurückgekommen. Als meine Schwester davon erfahren hat, hat sie mir (zur Begrüßung) eine kurze schmucklose Postkarte geschickt und geschrieben, ich solle gefälligst das Gießen des Grabes unserer Eltern unterlassen.
Ich werde meiner Schwester vergeben, wenn sie mich darum bittet.
Herzlichen Dank für Deine Antwort.
Ich hoffe, ich habe den ersten Absatz richtig verstanden.
Tatsächlich bin ich ein sehr sensibler Mensch, der schon viel Mist erlebt hat und häufig menschlich schwer enttäuscht wurde. Scheinbar trage ich dazu einiges bei, das mir noch nicht so bewusst ist. Naja - ich bin auch Krebs vom Sternzeichen. Das sagt auch einiges.
Im Gegensatz zu meiner Schwester bin ich ein gläubiger Mensch. Aber nach all den Erfahrungen der letzten Jahre fällt es mir zur Zeit schwer, Gottvertrauen zu haben. Meine Schwester hat mich auch wegen meiner Religion kritisiert.
Meine Schwester ist völlig anders als ich und möglicherweise hat unsere Mutter mich bevorzugt, weil ich braver und nicht so frech war. Ich verstehe meine Schwester teilweise schon. Sie hatte es auch nicht leicht. Aber das ist kein Grund, so mit mir umzugehen.
Du hast Recht: Ich muss endlich lernen, mich von allem zu distanzieren, was mich verletzt und schadet. Dazu muss ich erst einmal mehr Eigenliebe entwickeln. Nach 20 Jahren Psychotherapie ist mir einiges klar geworden. Aber allein ist das Leben einfach blöd und ich lebe jetzt schon 34 Jahre lang allein.
Nun ja: Mein Ex-Schwager berichtete mir, dass meine Schwester und ihre/seine Kinder sagten, dass sie keinen Kontakt zu mir haben wollen, weil ich in Rente bin und sie für mich arbeiten müssen. Das ist natürlich ausgemachter Blödsinn. So schön ist es auch nicht, sich mit schweren Depressionen herumzuschlagen und am Existenzminimum leben zu müssen. Ich wurde sogar nach der ersten von mehreren Gutachtern erfolgten Überprüfung auf Dauer berentet.
Ich hoffe sehr, dass ich bald meinen "Platz" finden werde. Im Augenblick stelle ich mir ein kleines Häuschen am Waldrand vor - weit ab von der hektischen und materialistischen Konsumgesellschaft.