Wie hört man auf zu denken, dass jeder einen schlecht findet?
Jedes mal, wenn ich in Kontakt mit neuen Menschen trete oder einfach nur an irgendwelchen Passanten vorbeigehe, bekomme ich das Gefühl.. den Gedanken, dass mein Gegenüber mich schlecht findet oder sich sogar über mich lustig macht (über mein Aussehen z.B)
Ich bin mir darüber im Klaren, dass diese Denkweise einfach nur dämlich ist und sicher nicht der Realität entspricht.. Und dennoch bekomme ich das einfach nicht weg, was mich langsam wirklich verrückt macht,
Ich gehe deswegen fast nicht unter Menschen und hab dementsprechend auch fast keine Freunde, was mich anpisst. Ich will etwas ändern!
3 Antworten
Es scheint Dir wichtig zu sein, was andere über Dich denken, sonst würdest Du Dich mit dem Gedanken daran nicht so beschäftigen.
Ich glaube, dass daraus eine gewisse Unsicherheit spricht.
Vielleicht hilft es Dir, zu Verinnerlichen, dass es letztendlich ziemlich gleichgültig ist, was andere über Dich denken. Du bist diejenige (derjenige?), deren eigenen Werte und Vorstellungen Du erst gegenüber Dir selbst, und in Folge anderen gegenüber vertrittst. Das ist was wichtig ist, und der Rest sollte sich einfach damit abfinden.
Es ist leicht, irgendwelche Ratschläge zu geben, die eventuell helfen könnten - aber es kann ziemliche Anstrengungen bedeuten, die hilfreich klingenden auch tatsächlich umzusetzen, und kann bestimmt nicht von einem auf den anderen Tag geschehen. Das wird eher ein allmählicher Prozess sein, mit vielen kleinen Schritten. Aber kleine Schritte sind einfacher als große Schritte, wichtig ist ledilgich, dass Schritte überhaupt stattfinden. Z.B. Wenn Du Dich wieder dabei ertappst, Dich zu fragen "Was wird der/die jetzt gerade über mich denken", kannst Du probieren, Deinen eigenen Gedanken konsequent fortzusetzen mit "was kümmert mich das". Irgendwann, und das dauert nicht lange, wird das "was kümmert mich das" zur zweiten Natur werden, und ein Schritt wäre getan.
Ein weiteres Problem, welches ich habe, ist, dass wenn ich mal mit Leuten zutun hab, mich meistens komplett aus den Gesprächen ausklinke weil ich einfach Angst hab zu nerven und mir generell zu viele Gedanken mache.
Hast du da eventuell auch einen Tipp, wie ich das ändern könnte?
Wie empfindest Du dieses Zurückziehen denn? So eher Marke "Scheues Reh" oder mehr wie "Dummes Huhn", eventuell auch "Desinteressierte Arrogantine" oder "Zurückgebliebene KeineAhnungHabende"? Tschuldigung, ich weiss diese Bezeichnungen klingen sehr unfreundlich, sind aber eher gedacht, dass ich mir eine Vorstellung machen kann von was Dich in den Momenten bewegt, denn wie Du Dich in den Momenten selbst wahrnimmst, ist wesentlich dafür, etwas zu Finden, was dem Entgegenwirken kann.
So dummes Huhn mäßig. Als ob ich das 5 rat am Wagen wäre. Als ob man nur aus Mitleid mit mir abhängen würde.
Was kannst Du denn gut? Gibt es etwas, wovon Du überzeugt bist, dass Du das besser als viele andere, oder sogar die meisten anderen, oder im Idealfall alle anderen kannst?
Ich kann ganz gut klavier spielen, denke ich. Ich hab auch einen sehr guten Geschmack.. Sei es bei Musik oder Mode, wobei das natürlich auch immer im Auge des Betrachters liegt.
Klavier spielen können ist toll! Das wollte ich auch schon immer können, bin da aber irgendwie zu ungeschickt dafür, und hab mir nie richtig die Zeit dafür genommen, das richtig zu lernen (obwohl ich mal gefragt worden bin, bei einer Band mitzuspielen :) - Ich kann aber auch nicht Gitarre oder andere Instrumente welche über irgend etwas einfaches Perkussives hinausgehen. Bissel schade find ich das schon. Mein Musikgeschmack ist etwas ... eigen. Eigentlich eher zum Leute verjagen :) Stört mich aber nicht, schliesslich bin ich ja derjenige, dem das gefällt.
Wie finden das denn die Leute, die Du kennst, dass Du gut Klavier spielen kannst? Wissen die das überhaupt? Oder ist das denen eher gleichgültig, weil die eher andere Interessen haben?
Na ja, du hast ja immer noch genug Zeit, ein Instrument zu lernen.. :)
Meine Freunde wissen, dass ich Klavier spielen kann (hab es zumindest mal erwähnt), jedoch wurde das eigentlich nie wirklich thematisiert. Also weiß nicht.. Das mal jemand wollte, dass ich was vorspiele oder so was..
Ich bin jetzt nicht sicher, wie Du dahin kommen kannst, auch Leute, oder mehr Leute in Deinem Umfeld zu haben, die Dich auch schätzen für was Du kannst. Das was Du kannst und machst, ist ja auch das, was Dich definiert, Dich ausmacht. Weil diese Menschen würden Dir stärker das Gefühl vermitteln, wichtig für Sie zu sein, und Dir gegenüber eine Form von Hochachtung und sogar Bewunderung für was du machst und kannst zu geben. Da Du Dich ja mit dem, was Du machst und kannst, identifizierst (vermute ich jedenfalls), würde das als eine Erfahrung von höherem ... Respekt ... auf Dich wirken. Und ich habe den Eindruck, das ist so etwas, was Du Dir wünschst: Dass die Leute dich respektieren für das, was Du bist, und nicht was Du probierst zu sein oder werden, denen zuliebe.
Aber auch wenn ich nicht weiss, wie das direkt zu erreichen ist, erscheint es mir schon wesentlich, dass Du auf das fokussiert bist, worin Du Dich selbst als gut betrachtest, statt darauf, wovon Du denkst, was andere von Dir wollen könnten.
Was würdest Du denn gerne noch können?
Nicht unbedingt bewundern. Aber ein wenig Interesse an mir zeigen würde schon wirklich weiterhelfen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich es meinen Mitmenschen wohl oft auch nicht wirklich leicht mache. Ich tu mir einfach schwer im Umgang mit Menschen..
Hmnnn. Ich würde gerne Musik produzieren. Also richtig professionell..
Hast Du Dich in der letzten halben Stunde oder Stunde gefragt, ob ich Dich schlecht finde, oder ob ich mich sogar über dich lustig mache?
Ich weiß nicht. Du hast von Anfang an Interesse an mir bzw. meinem Problem gezeigt. Sicher spielt auch noch die Tatsache eine Rolle, dass unsere Konversation im Internet und nicht im echten Leben stattfindet. (Im Internet bin ich sehr viel Entspannter, was Konversationen mit neuen Menschen angeht)
Ja, das stimmt, wir sind hier anonym, das verändert schon eine Menge. Worauf ich mit der Frage jetzt hinauswollte, ist, dass Dein Gefühl, dass Dein Gegenüber Dich schlecht findet oder sogar über Dich lustig macht, nicht nur von Dir kommt, sondern Dein Gegenüber da anscheinend ebenfalls zu beiträgt - weil das ja nicht immer so ist. Aber das funktioniert natürlich unter diesen veränderten Voraussetzungen nicht so.
Ich bin aber kein Therapeut oder Seelenheiler. Oft schaffe ich es, mich gut in Menschen hineinzuversetzen, aber muss natürlich sehr vorsichtig sein mit ... "Diagnosen" .. oder auch Ratschlägen, wie sich mit Problemen umzugehen ist. Man kann unbedachterweise leicht mehr Schaden anrichten als man das wünscht oder beabsichtigt. Allerdings sind "Lösungen" oder zumindest Verbesserungen oft mit ... "Positivismus" ... verbunden: Sich mit dem Beschäftigen, was einen aufbaut, zufriedener macht, gut fühlen lässt. Und zu Erkennen, was dazu beiträgt, dass man sich nicht gut fühlt, einen unglücklich macht oder sogar depressiv, aufgrund einer Erfahrung von Aussichtslosigkeit, weil anscheinend immer wieder dasselbe passiert. Und das soweit möglich von einem fernhält, es nicht zulässt, sich dadurch stark beinflussen zu lassen, oder wenn nötig, dann nur dosiert.
Dazu kann sicher das soziale Umfeld beitragen, die Menschen, mit denen man zusammen ist.
Mach Dir doch mal eine Liste von Bekannten und Freunden und Personen, mit denen Du ab und zu, oder auch häufiger, zusammen bist. Dann überleg Dir für jeden einzelnen, was Du mit der Person verbindest: Was Du an Ihr/Ihm schätzt, was weniger, wovon du denkst dass sie/er an Dir schätzt und was weniger. Nimm zwei Farben, schreib diie positiven Dinge in einer, die negativen in einer anderen Farbe. Schreib auch dazu, wie wichtig diese Person für Dich ist.
Ah ja, noch was: Kannst Du mit dem Begriff "Hypersensitiv" etwas anfangen? Sagt der Begriff Dir etwas?
Das Problem gibt es bei so vielen und mein Rat wäre
Lass die anderen doch in Ruhe, also ich meine damit, die können dir doch egal sein, vertrau mir, wenn du instinktiv alle Menschen egal sein lässt, es dir rasant hervorragend gehen.
Hast du vielleicht überlegt dich jemanden professionellen anzuvertrauen also nur wenn du wirklich sagen kannst das es wirklich langsam kein Ende nimmt mit deinen Gedanken.
Durch mein eigenes Beispiel kann ich dir sagen,denk dich bitte nicht kaputt denn du Bist warscheinlich jung. Sei offen zu vielen Menschen aber gebe nicht alles sofort Preis aber es wird immer Menschen geben denen du einfach nicht passt ,aber das ist halb so schlimm ,wenn du erstmal Menschen gefunden hast die dich wirklich schätzen ,wie du wirklich bist.
Ich befinde mich tatsächlich schon seit einem guten halben Jahr in Therapie. Jedoch hilft mir diese an manchen Stellen nicht wirklich weiter. (Wie zum Beispiel in diesem Fall)
Versuche vielleicht mit deiner Therapeut*in herauszufinden wo deine Wurzeln des Problems liegen und vielleicht arbeitet ihr einen Schritt für Schritt Plan aus.
Oder wenn garnichts mehr geht müsstest du den Artzt Wechseln.
Mit deinen Vermutungen liegst du absolut richtig. Ich versuche gerne immer so zu tun, als ob mich alles nicht interessieren würde, aber in Wirklichkeit trifft mich jede Kritik und jeder Kommentar mit voller härte.