Wie hoch war die Beißkraft von Megalodon?

1 Antwort

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Der weiße Hai ist mit ihm entfernt verwandt. Sie gehören auch weiter zu den Lamniformes beide. Nur ist der weiße Hai näher mit Isurus hastalis verwandt und stehen nach modernem Forschungsstand als Schwestergruppe der Gattung Otodus gegenüber. Man weiß es leider nicht. Die Rekonstruktion haben leider nicht viel mehr als die Maße des Kiefers bzw. der Zähne zur Verfügung.

100t war schon am oberen Rande dieser Schätzung und erwies sich als zu hoch, dagegen Ausnahmeexemplare hätten wohl auch annähernd ran reichend an die 20m groß sein können. Nur die Regel ist das nicht, da ist die Zweite Schätzung wahrscheinlicher. Damit war Megalodon immerhin so groß wie ein Buckelwal.

Der weiße Hai ist immer noch der nächste lebende Verwandte eines weißen Hais und auch die Form der Zähne derer des Megalodon am nächsten. Gegenüber einem Tier mit über 100t Gewicht wurde eine Beißkraft von 182kN ermittelt, dagegen für ein Tier mit einem Gewicht von 50t Gewicht ca. 109kN. Jedoch wurde es dank Druck-, Schüttel- und Rissbewegungen nochmal verstärkt. Zum Vergleich: einer Hyäne gelingt es schon mit 9kN beißkraft Nilpferdknochen zu zerteilen.

In Relation zur Fläche macht es an der Spitze eine Kraft von 108.514 N cm−2 . 55.522 N cm−2 dagegen im hinteren Teil. Entspricht also knapp unter der 6fachen Beißkraft eines großen weißen Hais. Rekonstruktionen von prähistorischen Tieren sind an sehr vielen Unsicherheiten geknüpft und auch bei lebenden Tieren ist es das Problem überhaupt einem Tier deutlich zu machen dass es mit voller Kraft beißen soll. So ist auch die maximale Beißkraft eines weißen Hais berechnet worden. Sie soll in der Spitze bei 18.216 N cm-2 liegen. Der zweiter Platz unter allen bisher geschätzten Maßen bildet Purussaurus brasiliensis, einem prähistorischen Cousin der Kaimane mit einer Beißkraft von bis zu 69.039 N cm−2. Auch die stärke des Schädels spielte da eine Rolle.

Ein weißer Hai erreicht wenn man den ganzen Kiefer mit einbezieht ca. eine Beiskraft von 1,8 Tonnen. Tyrannosaurus dürfte bei 3,1 gelegen haben. Bei Purussaurus dürfte sie über doppelt so hoch wie bei Tyrannosaurus sein, also ca. 6,5t. Mei Megalodon dürfte es geschätzt knapp unter 11t liegen. Gegenüber früheren Angaben von über 18t.

Lunapertio20  29.04.2021, 12:47

*nächste lebende Verwandte eines Megalodons

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Ichbintoll215 
Fragesteller
 29.04.2021, 15:12
@Lunapertio20

Heist es nicht eigentlich dass Megalodon die höchste Beißkraft aller Zeiten hatte. Mit 11t läge er doch unter Pliosaurus Funkei. Oder?

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Lunapertio20  29.04.2021, 15:57
@Ichbintoll215

Das ist bei weitem nicht so leicht zu beantworten wie du es dir vorstellst. Die Spanne der Konstruktionen ist bei Pliosaurus deutlich höher, so auch die Fehlerspanne.

Diese Aussage wurde anhand eines Extrembeispiels getroffen, es ist kein durchschnittliches Tier und ist festgenommen anhand einer simplen Hochrechnung. Auch ist nicht ersichtlich, ob die Angaben vergleichbar sind wie z.B. ob nur der Schätzwert entlang der Zahnleiste (die auch bei Megalodon deutlich höher ist). Oder wie dem auch "schwächere" Kieferteile berücksichtigt. Es gab auch Indizien dagegen für Ausnahmeexemplare mit 70- sogar 80t Gewicht und annähernd 20m Länge bei Megalodon. Nur stellvertretend für eine ganze Art ist es halt nicht. Das Maximum ist höher. Es ist als ob man Rückschlüsse vom größten bekannten Menschen mit einer Größe von über 2,70m auf alle Menschen übertragen will. Das ist nicht das Ziel das Extrem auszuloten, sondern die Lebensweise Schlüsse her zu leiten. Dagegen handelt es sich bei Megalodon eher um den "Durchschnitt" Es gab sogar mit dem "Monster von Aramberri" sogar ein noch größeren Pliosaurier vermeintlich als das Monster von Spitzbergen, aber es ist ein sehr fragmentisch überliefertes Exemplar. Das Problem bei solchen Angaben ist das Sensationslüsterne Journalisten solche Maximalwerte mit dem größten aller Zeiten regelmäßig verkaufen wollen um zu werben. Dagegen ist der eigentliche Sinn dahinter einen Rückschluss auf das Jagdverhalten zu bekommen. Vollständige Schädel wurden nur bei deutlich kleineren Arten getroffen und dann simpel hoch gerechnet auf alle Pliosaurier. Was nur sehr bedingt stimmt und nicht sonderlich einen wissenschaftlichen Wert hat.

Man geht vom Durchschnittsindividuum, nicht von einem Extrem dabei aus. Da vergrößert sich auch ungemein der Messfehler, bei Analysen bei einer simplen Hochrechnung. Jeder Fehler wird wegen der Multiplikation deutlich höher noch dank multiplikation proportional dazu. Von der "Norm" bleibt Megalodon das Tier mit dem bisher stärksten Biss. Das es Extremausläufer mit höheren Werten gab, schließt es aber nicht aus.

Das ist als ob man sich fragt wer der größte Bär ist. Es gibt sogar Bilddokumente und muss sich nicht auf z.T. fragmentische Fossilien und Hochrechnungen vertrauen. Dennoch ist die Aussage eine Frage der Formulierung. Im Durchschnitt sind Eisbären größer als Braunbären. Dagegen gibt es mit dem Kodiakbären eine ungewöhnlich große Unterart welche darüber liegt. Dagegen ist aber das größte bekannte Individuum wieder ein Eisbär. Bei solchen Vergleichen werden Extrembeispiele in beide Richtungen nicht berücksichtigt deshalb. Ein durchschnittlicher Megalodon dürfte einen deutlich stärkeren Biss haben gegenüber jedem durchschnittlichen Individuum einer bekannten Art an Pliosaurus, zu dem ist die Datenlage bei Megalodon höher. Man muss bei solch einem Ausreiser der über 1/3 größer war als jeder andere Angehörige es berücksichtigen. Es gibt zwar nicht viel, aber zumindest gab es deutlich mehr fast vollständige Zahnreihen die am Maximum heran kamen gegenüber Plesiosaurus und es gibt im Gegensatz zu Megalodon, keinen rezente Art, deren Kiefer- und Jagdtechnik zu der von Pliosaurus vergleichbar ist. Somit sind Hypothesen zu deren Verwendung sowie der ansetzenden Muskulatur nur reine Hypothesen. Bei Tyrannosaurus dagegen gibt es immerhin sehr viele für deren Alter, gut überdauernder Schädel. Daher kann man da auch ein relativ genaues Bild machen.

Ich kenne auch Angaben wonach Dukleosteus einen Biss gehabt hatte der stärker als des jeden weißen Hais galt. Aber man berücksichtigte kaum die eigene Form und die Ansätze für Muskeln, sondern schloss zu viel von seiner Größe. Heute ist man sich sicher das der Weiße Hai oder der Tigerhai einen stärkeren Biss hatten. Das sind aber Angaben welcher außerhalb der Wissenschaftlerbubble viel weniger Leute erreichen als die angegebenen Extreme.

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