Wie heißt das Benzin von Schiffen?
Autos brauchen Benzin, Flugzeuge Kerosin, und womit fahren Schiffe?
6 Antworten
Im Küstennähe fahren Schiffe aufgrund von Umweltbestimmungen teils mit dem relativ umweltfreundlichen chwefelarmen teureren Leichtöl (ähnlich Diesel).
Auf See jedoch, wo keine Emissionsgesetze gelten, fahren praktisch alle größeren Schiffe, auch Kreuzfahrtschiffe mit Schweröl, letztlich ein Rückstand der Erdölverarbeitung und daher der billigste erhältlichen Kraftstoff überhaupt.
Schweröl ist tatsächlich schwerer als andere Kraftstofftypen, vor allem aber stark zähflüssig. Kraftstoffleitungen müssen deshalb beheizt werden um ein Fließen zu ermöglichen. Erst durch Erhitzen wird die für den Betrieb von Motoren notwendige Viskosität erreicht.
Die Zähflüssigkeit bietet jedoch auch Vorteile wie z.B. höhere Auslaufsicherheit und geringe Entzündlichkeit.
Die großen Zweitaktdieselmotoren der Schiffe, die mit Schweröl laufen, besitzen den höchsten Wirkungsgrad den wir von Verbrennungsmotoren überhaupt kennen (ca. 50%).
Problematisch sind jedoch die Emissionswerte, vor allem durch den extrem hohen Schwefelgehalt (ca. 3.5-4.5%). Zum Vergleich: heutiger schwefelarmer Dieselkraftstoff nach der deutschen Norm DIN EN 590 weist einen Schwefelgehalt auf von max. 10 ppm (ppm=parts per million!!!)
Der elementare Schwefel wird durch die Verbrennung im Schiffsmotor zu SO2 und wandelt sich in der Atmosphäre durch Kontakt mit Wasser zu Schwefliger Säure (H2SO3) und Schwefelsäure (H2SO4) um. Sicherlich kann man argumentieren dass der daraus entstehende saurer Niederschlag, der aufs Meer niederregnet, durch die riesigen Wassermassen nicht weiter ins Gewicht fällt.
Ganz anders sieht das jedoch aus wenn Kreuzfahrtschiffe mit ihren Schweröl-Emissionen in extrem sensible Ökosysteme wie in die Arktis vordringen. Auch der hohe Gehalt an aromatischen Kohlenwasserstoffverbindungen im Schweröl ist hier problematisch. Kreuzfahrten genießen daher nicht umsonst den zweifelhaften Ruf einer besonders "dreckigen" Urlaubsform.
Aber auch der hohe Schwefelgehalt des Schweröls ist nicht ohne technische Vorteile: elementarer Schwefel besitzt eine hervorragende Hochdruck-Schmierwirkung und findet in der Technik daher auch als EP-(extreme pressure-)Zusatz in Schmierstoffen Anwendung. Davon profitiert indirekt die hoch belastete Kraftstoff-Einspritzpumpe des Schiffsmotors.
Anfügen könnte man noch, dass das Aufheizen des Schweröls, um es überhaupt pumpfähig zu machen gleichfalls Energie benötigt, die in Form verbrannten Diesels (im Hafen) und über den Abgaskessel gewonnenen wird. Der dort produzierte Dampf dien zum Aufheizen der Tanks und der Schweröl-Rohrsysteme.
Außerdem muss das zu verbrennende Schweröl mittels Separatoren VOR der eigentlichen Verbrennung gereinigt werden. Dabei werden Fremdstoffe, Schmutzpartikel, Beimengungen und Wasser mittels Zentrifuge vom brennbaren Rest getrennt, der dann unter extrem hohen Einspritzdrücken im Motor verbrannt wird. Der dabei abgeschiedene Rest ist Sondermüll, wird an Bord gesammelt und ist kostenpflichtig an Land zu entsorgen.
Marinediesel oder Schweröl. In den meisten Fällen ist es ein Dieselkraftstoff. Da fast alle Schiffsmotoren Dieselmotoren sind.
Hallo DanielHenrich
Viele fahren aus Kostengründen noch mit Schweröl
Gruß HobbyTfz
Hallo
Diesel zum anlassen und vorheizen vom Schweröl.
Im Militärbereich gibt es auch Kerosin/Jet A1 und Gasturbinen.
Und es gibt auch Vielstoffmotore die verdauen auch Frittenfett
Je nachdem. Entweder mit Schweröl oder mittlerweile auch einige mit Flüssigerdgas. LG
👍 guter Beitrag!👍 Nur noch der Hinweis, daß hier inzwischen auch umweltfreundlichere Gasturbinen ihren Weg finden und eingesetzt werden.