Wie habt ihr euch auf das (Vor-)Abitur in Deutsch vorbereitet?

3 Antworten

Es gibt wenig im Leben, worauf ich mich so wenig vorbereitet habe wie das Deutsch-Abitur.

Ich hab in den beiden Tagen vorher nochmal geschaut, was es an aktuellen Themen gibt, falls ich die Erörterung nehmen will. Nachdem damals Brecht-Jahr war, habe ich dann am Abend vorher nochmal mein Wissen zu Brecht aufgefrischt, falls ich die Erörterung nicht nehmen will. Da meine Lehrerin und ich völlig unterschiedliche Auffassungen von Gedichtinterpretationen hatten, habe ich mich darauf gar nicht erst vorbereitet (bei einem anderen Lehrer hätte ich nochmal Epochen, ihre Merkmale und Stilmittel wiederholt).

Endergebnis war dann, dass ich am nächsten Tag eine relativ solide Arbeit zu Mutter Courage geschrieben habe, ohne das Stück je gelesen zu haben.

Nicht viel anders habe ich mich auf das Abi im Englisch-LK vorbereitet, nur ohne Brecht. Nachdem meine anderen Abi-Fächer Bio und Geschichte waren, hatte ich auch so genug zu tun.

Wir durften uns damals zwischen zwei oder drei (bin mir nicht mehr ganz sicher) Aufgabentypen entscheiden, sprich wir haben im Abitur mehrere Klausuren zur Auswahl gehabt.

In meiner Vorbereitung habe ich mich auf zwei Aufgabentypen vorbereitet, bei mir waren das eine Erörterung und eine Adoleszenzanalyse. Das ist jetzt zwar keine Gedichtsanalyse, wie du sie vielleicht schreibst, aber es geht ja um das allgemeine Vorgehen. Ich habe mir bei beidem den allgemeinen Aufbau angeschaut, eben wie ich eine Analyse schreibe. Das finde ich immer empfehlenswert, damit man am Ende einen strukturierten Text schreibt und außerdem dauert das wirklich nicht lange. Dann habe ich mir noch die gängigsten Stilmittel angeschaut und zum Schluss eine Analyse geschrieben. Wenn du merkst, dass deine Texte im Unterricht immer so mittelmäßig sind, ist auf jeden Fall sinnvoll deinem Lehrer einmal rechtzeitig einen Text abzugeben, um Feedback zu erhalten und deine Schwächen zu kennen. Je nach Aufgabentyp hat man im Unterricht dann eigentlich immer noch weitere Analysekategorien (Epochen, Romangattungen, ...) besprochen und das finde ich gut, um ein paar extra Punkte sammeln zu können. Diese kleinen Fachbegriffe für z.B. die konkrete Erzählform oder - Zeit haben meine Note auf jeden Fall hochgezogen.

Das klingt jetzt vielleicht alles nach viel Aufwand, ist es aber eigentlich nicht. Ich habe für Deutsch ca. drei Tage gelernt und eine gute Note gehabt.

Mein Tipp an dich ist auf jeden Fall, dich auf zwei Aufgabentypen zu spezialisieren, damit du eine Ausweichmöglichkeit hast (ich wusste z.B. dass mein Lehrer wahrscheinlich kein Gedicht rein nimmt, da der Großteil der Klasse nicht vor hatte diesen Aufgabentyp zu bearbeiten, da er auch im Unterricht nicht sehr beliebt war, vielleicht kannst du da ja mal vorsichtig nachfragen).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere Deutsch und WiPo auf Lehramt und gebe Nachhilfe

Hin gehen Aufsatz schreiben, abgeben, raus gehen. Es macht eigentlich keine großen Unterschied, ob man ein Gedicht interpretiert oder eine Gebrauchsanweisung erörtert.