Wie haben die Leute früher ihre Wäsche gewaschen, als es noch keine Waschmaschinen gab?

14 Antworten

Meine Mit-Schreiber haben etwas Entscheidendes vergessen: Es gibt eine Zeitrechnung vor und nach Erfindung von Waschmitteln wie Persil.

Früher mußte mit Seife gewaschen werden, entweder mit natriumbasierter fester Seife, oder mit kaliumbasierter Schmierseife, meist geleeartig (oder flüssig).

Der große Nachteil: Trifft Seife auf den Kalk im Wasser, bildet sich eine wasserunlösliche Verbindung, die Kalkseife, und setzt sich in die Fasern des Gewebes. Beim einmaligen Waschen mit Seife sieht man noch nichts, aber der Niederschlag von Kalkseife nimmt zu und die Wäsche VERGRAUT.

Das Einzige was man bei weißer Wäsche gegen das Vergrauen tun kann ist sie in der Sonne zu bleichen: https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4sche ". Weißwäsche und Stücke mit schwer entfernbaren Verschmutzungen wurde oft anschließend noch im Sonnenlicht gebleicht, also auf der „Bleiche“, einer besonders gepflegten Wiese, ausgelegt und mehrfach mit der Gießkanne begossen (an diese Sitte erinnern vielerorts noch Straßennamen wie „Auf der Bleiche, Bleicherwasen“ usw.). Unter Einwirkung des Sonnenlichts entwickelt das Gras Bleichsauerstoff."

Mit dem Erscheinen von Persil 1907-1908 stand nicht nur ein Waschmittel zur Verfügung was kein Vergrauen hervorrief, sondern auch den mechanischen Arbeitsschritt mit dem Waschbrett weitgehend überflüssig machte. Persil wurde also keineswegs für Waschmaschinen erfunden, da es diese noch gar nicht gab, sondern um die Handwäsche zu verbessern und zu erleichtern.

Bevor Waschmaschinen in die Haushhalte einzogen, gab es in fast jedem Haus eine Waschküche mit einem kohle/holzbeheizten Waschkessel. Darin wurde die Wäsche gekocht und mechanisch auf einem Waschbrett gereinigt.

In kleineren Häusern ohne Waschküche stand der Waschkessel auf dem Herd. Die Wäsche wurde in der Küche gewaschen.

Das war in Deutschland bis in die 60er Jahre noch durchaus verbreitet.

Mit Wäscherumpeln.

Erst wurde die Wäsche in grosse Zuber mit heissem Wasser und Seife eingelegt, umgerührt, dann wurde jedes stück einzeln auf der Wäscherumpel gerieben, bis es sauber war, dann abgespült, dann ausgerungen und dann auf einer Wäscheleine getrocknet...

Erst seit den 50er Jahren ist es allgemein üblich, dass eine Waschmaschine zur Verfügung steht...

Meine Oma hatte im Keller einen großen Steinbottich gehabt, wo man Wasser drin kochen konnte. Oder man musste selbst viele Eimer kochendes Wasser da rein kippen. Das weiß ich nicht genau. Und dann kam Seife und die Wäsche in den Bottich und mit einem Holzstock wurde dann die Wäsche in dem Wasser gestampft. Und hinterher wurde die Wäsche mit einer Wringmaschine per Hand ausgewrungen. Ich war da erst 5, als ich das gesehen hatte, aber auch ich wusste, dass das Knochenarbeit war. Montags war immer Waschtag. Ich denke mir, dass man damals nicht so sorglos mit der Wäsche umging wie heute, wo man alle Naslang die Waschmaschine bedienen kann.

Noch früher gingen die Frauen des Dorfes an den Brunnen oder an den Fluss. Sie schlugen dann die Wäsche auf die Steine.

Seidenes wurde aber sicher vorsichtig per Hand gewaschen. Vom Dienstpersonal, natürlich.

Mit der Hand.

Als ich noch sehr klein war, habe ich das selbst erlebt. Nach dem Einweichen über Nacht wurde die Kochwäsche in einem großen Topf erhitzt und anschließend auf einem Waschbrett

https://de.wikipedia.org/wiki/Waschbrett

behandelt.

Anschließend wurde zwei bis drei Mal gespült und die Wäsche dann auf einer Leine getrocknet.

Das war richtige Arbeit und dauerte den ganzen Tag. Deshalb gab es zu Mittag nur kalte Gerichte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung