Wie ging das mittelhochdeutsche Alfabet?

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Generell gab es keine mittelhochdeutsche Standardsprache und daher auch kein mittelhochdeutsches Alphabet. Es wurden, wie heute für das Neuhochdeutsche, lateinische Buchstaben, teilweise mit Diakritika, verwendet. Die Schreibung orientierte sich wohl an der Phonetik der verschiedenen Dialekte, ohne dass aber eindeutig war, wie ein Laut schriftlich realisiert werden soll (es war also auch keine standardisierte Lautschrift).

Um die Texte besser lesbar zu machen, transliteriert man sie heutzutage meistens in eine konstruierte Standardschreibung. Dabei werden alle langen Vokale mit Apex (^) geschrieben, alle anderen Vokale sind kurz. Bei den Umlauten sind die langen Versionen Digraphen (ae, oe, iu), die kurzen sind unsere normalen Umlaute mit Trema (äöü). Ansonsten spricht man alle Vebindungen von Vokalen als Diphthonge (ie, üe, ou, öu). Bei den Konsonanten spricht man h im Silbenauslaut und bei manchen Verbindungen wie ch, und z im Silbenauslaut wie s. Das s in sp und st (und überall sonst) ist ein s und kein sch.