Wie gewinne ich das Vertrauen eines Huhns?
Hallihallo
Wir haben im Moment ein verletztes Huhn zur Pflege zuhause. Wie es dazu gekommen ist, ist ein lange Geschichte ( das Huhn ist jedenfalls nicht von uns, für die schlechte Verfassung ist der Vorbesitzer verantwortlich) .
Die Henne hat jedenfalls schlimme Pickwunden unter beiden Flügeln und ist an vielen Stellen kahl, weshalb die Tierarzt uns eine desinfizierende Fettkreme gegeben hat mit der wir das Huhn einschmieren sollen. Dazu muss ich das Huhn aber immer fangen und weh tut das der Kleinen natürlich auch. Sie hat inzwischen jedenfalls starke Angst vor mir und ich weiß nicht was ich machen soll, weil ich sie ja trotzdem noch eincremen muss.
Zudem ist sie im Moment ganz alleine, weil wir sie mit den Wunden nicht mit anderen Hühnern gesellschaften können, da es sonst zu weiterem Kannibalismus kommt und ich will nicht dass sie vereinsamt, vor mir hat sie aber wiegesagt Angst.
Und dann suhlt sie sich auch noch in der Erde in ihrem Stall, was sicherlich nucht förderlich ist für die Wundheilung.
Als ein Hühner-Noob würde ich mich über ein paar allgemeine Tipps und Tricks und auch eine Lösung für das Problem freuen!
Liebe Grüße!
Update: Der Henne geht es schon viel viel besser. Mithilfe von ein paar Mehlwürmern ist sie sehr zutraulich geworden. Man kann sie streichen, hochnehmen (das mag sie nicht sooo gerne) und sie frisst aus der Hand. Die Wunden verheilen auch super. Vor ein paar Tagen hat sie ihr erstes Ei gelegt und seitdem gibt es täglich frische Eier!
1 Antwort
Wir hatten ebenfalls eine Henne, die extrem Angst vor Menschen hatte (keine Ahnung weshalb genau). Sie ist nie wirklich "zahm" geworden, aber ich denke, bei eurer könnte man das noch hinkriegen. Atmet sie mit offenem Schnabel, wenn ihr sie geschnappt habt? Dann ist das ein Zeichen für Todesangst.
Vorab zu dem Problem mit dem Eincremen:
Ich weiß jetzt nicht, wie oft ihr sie eincremen müsst, aber versucht es immer im dunklen/Nachts zu tun, also wirklich extrem dunkel, da sie im dunkeln ja nicht so schnell reagieren und sich nicht gut wehren können. Hat bei uns selbst bei den ängstlichsten Tieren funktioniert.
Jetzt zum vertrauen:
Mehlwürmer, Regenwürmer und generell "Leckerlies" sind wie bei fast allen Tieren der Weg. das eincremen sollte nicht der einzige Grund sein, mit dem sie euch verbinden kann. Hocke/Setze dich immer hin oder setze dich auf einen kleinen Stuhl, damit du kleiner bist. Sei dann einfach im Raum/Auslauf/Stall, wo auch immer ihr sie habt. Sie soll sozusagen erkennen, dass ihr nicht automatisch eincremen bedeutet. Rede ruhig und freundlich. ich hab auch gerne ein paar Hühnerlaute imitiert, wie zum Beispiel, das Geräusch, dass Hähne machen, wenn sie ihren Hennen Futter anzeigen, und dann natürlich Futter (Grünzeug, und andere besondere Sachen). Und dann etwas Futter hinstellen und weggehen oder Hinwerfen, je nachdem was du hast. Unsere Ängstliche hat sogar ihren Namen gelernt. Wir haben immer Regenwürmer genommen und die hingeworfen, nachdem wir ihren Namen gesagt haben. Obwohl sie nie zahm war, ist sie trotzdem gekommen und hat irgendwann auch Würmer aus der Hand genommen. Z.B. Kleine Würmer weit weg zum Huhn werfen, größere etwas näher zu sich und fette Brocken noch näher. Das ist im Prinzip unser ganzer Weg gewesen um ängstliche Hühner zahm zu kriegen.
Gerne :),
Das Gurren würde ich jetzt mit "Gefahr" übersetzen, muss nicht unbedingt "Schmerz" sagen, da sie das nicht wirklich zeigen. Das gegacker ist einfach nur Schrecken/Aufregung, wird man auch hören, wenn sie irgendwann ein Ei legt, aber wenn sie den Schnabel nicht offen hat, ist es zumindest nicht zu schlimm, unsere ängstliche hat bei Berührung einfach geschrien, kein gegacker, sondern richtiges Todesgeschrei, das hatte sich dann ja glücklicherweise gelegt (Ich frage mich bis heute, was sie bei ihrem Vorbesitzer erlebt hat).
Falls du vor hast sie zu behalten und weitere Tiere dazu nimmst würde ich nach ihrer Heilung Tiere von unterschiedlichen Gruppen nehmen, damit sich nicht z.B. 3 gegen 1 stellen, sondern sich erst alle kennenlernen müssen, und etwa gleichgroße Rassen/Mixe. Also z.B. 2 Tiere von einem Typen, 1 Tier von nem anderen. Oder du nimmst Junghennen.
MfG :)
Ja das kann gut sein mit dem Gurren! Super zu wissen :)
Ich hatte so den Eindruck dass sie heute allgemein schon ein bisschen ruhiger war als die letzten paar Tage.
Ohje deine Ängsliche muss ganz schön was erlebt haben bei ihren Vorbesitzer... Umso besser dass sie jetzt ein schönes und liebevolles Zuhause hat!
Das ist ein sehr guter Rat von dir, da freue ich mich, weil ich mir auch schon überlegt hatte wie ich es angehen würden falls wir sie behalten. Das klingt aufjedenfall sehr einleuchtend, nicht dass sie dann alleine gegen alle ist! :)
Wenn ich Junghennen dazugeben würde, wäre es dann genauso mit der Gruppe oder ist das bei jüngeren noch nicht so geregelt mit der Hackordnung?
Dankeschön!
Ganz dunkel muss es nicht sein, du kannst blaues Licht anmachen, damit du etwas siehst, Hühner nehmen das nicht wahr
Das kann ich versuchen, muss nur blaues Licht irgenwo herbekommen hihi!
Die Hackordnung ist eig. gleich, aber ich hatte es mir so vorgestellt, dass die Tiere eben noch schwächer/kleiner sind und deshalb nicht auf die ältere im Rudel draufgehen, ich denke, da ist zwei verschiedene oder alle von einer Gruppe möglich. Schlussendlich kommt es drauf an, wie deine Henne vom Charakter ist und wie die anderen vom Charakter sind. Unsere weißen Legehennen (auch die Nachkommen) waren so ziemlich immer der Boss, die 2 hatten kein Problem gegen 15 andere verschiedene Hennen anzukommen. Australorp sind zwar groß, aber ich finde es sind sehr angenehme, nicht aggressive Tiere. Braune Legehennen und Vorwerkhühner fand ich auch ziemlich freundlich, aber die braunen Legehennen sind irgendwie immer als einzige "krank" geworden, daher werde ich mir solche nicht wieder holen. Marans waren für mich schon eher dominanter, aber nicht aggressiv. Brahma sollen ganz freundlich sein, aber diese Riesentiere können Marder töten, die würde ich nicht nehmen. Wenn du jüngere nimmst solltest du nur darauf achten, dass sie schon fast so groß, wie die Althenne sind, damit die nicht nachher zum Mobbingopfer werden. Ich tendiere zu gemischter Gruppe.
Vielen Dank für deine ausführliche und hilfreiche Anmerkung!
Erst mal freut es mich dass eure ängstliche sich so toll entwickelt hat!
Zum Glück atmet die Kleine nicht mit offenem Schnabel, sie rennt halt davon und schreit so eine Art lautes gak gak ga gaAAAK ( ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll?). Wenn wir sie dann eincremen gurrt sie leise, als würde es ihr wehtun ( was es wahrscheinlich auch tut).
Wir müssen sie einmal täglich einkremen, der Tipp mit der Dunkelheit ist super! Das versuche ich beim nächsten Mal zu machen.
Vielen vielen Dank für die Tipps, dann versuche ich mich jetzt langsam, mit vielen Leckereien an die Kleine ranzutasten!
Liebe Grüße :)