Wie Gendert man Gast?

8 Antworten

per Beidnennung: Gäste und Gästinnen

per Sonderzeichen: Gäst*in

je nach Kontext mit alternativen Wörtern: Besuch

Allerdings ist "Gast" zugegebenermaßen eine Art Sonderfall, da viele deutsche Muttersprachler*innen "Gästin" nicht in ihrem aktiven (oder sogar passiven) Vokabular haben. Wo keine weiblich movierte Form existiert, "muss" auch nicht gegendert werden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"
LottaKirsch  11.10.2021, 11:02

Du hast sicher Studien, die belegen, dass viele Menschen mit Deutsch als Muttersprache das Wort "Gast" nicht in ihrem Wortschatz hätten? Das würde mich tatsächlich interessieren.

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earnest  11.10.2021, 11:13
@LottaKirsch

Das würde auch mich interessieren.

PS: Auf Rückfragen habe ich bisher von diesem Nutzer/dieser Nutzerin/... noch nie eine Antwort bekommen...

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Adomox  11.10.2021, 11:26
@LottaKirsch

Nein, da ich das auch nicht behauptet habe? Dort steht:

[...] da viele deutsche Muttersprachler*innen "Gäst in" nicht in ihrem aktiven (oder sogar passiven) Vokabular haben

Dazu kenne ich auch keine Studien (womöglich gibt es aber welche, wer weiß). Das ist allerdings immer wieder der Eindruck, wenn irgendwo (gutefrage, Facebook, andere Kommentarspalten) "Gästin" genutzt wird, und Kommentare entsprechend überwiegend aus "immer diese neuen Wörter" und "das gibts doch gar nicht" bestehen. Dass "Gästin" im Deutschen extrem selten genutzt wird, legt z.B. auch der Google Ngram Viewer näher.

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LottaKirsch  11.10.2021, 11:33
@Adomox

Tut mir leid, mein (Über-)Lesefehler.

Ich hatte dich vor einiger Zeit nach einer Alternative zu "Schüler*innen" ohne Sternchen, Binnen-I, Doppelpunkt, Unter- und Schrägstrich außer Partizipbildung gefragt; nicht immer passt Lerngruppe oder Klasse. Fällt dir was ein?

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Adomox  11.10.2021, 11:36
@LottaKirsch

Da fällt mir nur die Beidnennung (Schülerinnen und Schüler) ein, welche wiederum potentiell ausschließend für Personen jenseits der Geschlechtsbinarität wäre. Trotzdem ist die Abkürzung dafür - "SuS" - unter Lehrkräften wohl relativ weit verbreitet. Inwiefern die Abkürzung Rückschlüsse auf die Binarität zulässt, ist natürlich eine Frage, die sich so ohne Weiteres nicht beantworten lässt. Daher ist das "trotzdem" hier keinesfalls wertend gemeint.

Alternative Formulierungen (Grundschulkind, Schulkind, Klassenmitglied) funktionieren zwar generell auch, aber sind offensichtlich sehr kontextabhängig.

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LottaKirsch  11.10.2021, 11:41
@Adomox

Danke! Über deinen Kommentar von ich auf Kursmitglied gekommen, das eine echte Alternative darstellt!

Vielleicht etabliert sich irgendwann Schulteenie für Schulkinder der weiterführenden Schulen, die ja i. d. R. zwischen 10 und 19 Jahre alt sind :))

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Das brauchst du nicht zu gendern

Du kannst aber auch "die Gäste" sagen. Zur Not einfach immer das Plural verwenden.

Wörter die keine Tätigkeit oder Beruf, sondern eine Beziehung ausdrücken werden korrekterweise nicht ,,gegendert".

Gast, Kind, Mitglied, Untertan, Mensch, Person, Nachkomme

Bei Familienbeziehungen dagegen gibt es keinen Genderstern, sondern ein anderes Wort:

Vater-Mutter, Onkel-Tante usw.

Am besten gar nicht. Ich rede nach wie vor so, wie ich es gelernt habe und nutze die Sprache nicht anhand dessen, wie sich eventuell jemand "fühlt".

Der Duden hat jedoch in vorauseilendem Gehorsam das Wort "Gästin" in sein Repertoire aufgenommen. Da kann man sich ungefähr vorstellen, wie die deutsche Sprache erst mal in 5 bis 10 Jahren klingt.

Die ganze Genderei ist reine Sprachverhunzung das es Raucht.

Wenn dann müssten man:

Er; Sie; Es, Herr; Frau; Kind und alle weite Anreden komplett aus den Deutschen Sprachsatz gestrichen werden.

Als Ersatz wird dann das Wort PERSON ein gesetzt.

Das Geschlecht erkennt man dann am Vornamen.

Bei Versammlungen heißt es dann:

Geehrte Person/en Gast/ Gäste

Für Promis heißt es dann:

Ich begrüße Gast XXB Hugo bzw. Marie.

Herr oder Frau wird Ersatzlos gestrichen.