Wie genau läuft Erzieherausbildung in Bayern?

1 Antwort

Hey du!

Ich habe meine Ausbildung zur Erzieherin auch in Bayern gemacht, in Krumbach um genau zu sein. Eine meiner besten Freundinnen steckt gerade mitten in der Ausbildung, in Augsburg in der Diako (sie startet jetzt dann ins zweite Studienjahr).

Die Ausbildung habe ich damals (Abschlussjahr 2011) als sehr interessant, durchaus auch anstrengend, aber auch machbar empfunden. Es gibt einiges, was man lernen muss, klar. Also viele Fakten, die man einfach kennen muss. Aber vieles erschließt sich einem auch, wenn man logisch nachdenkt. Und da man den Beruf ja gewählt hat, weil man Interesse dafür hat, fällt einem das Lernen auch relativ leicht - so war es zumindest bei mir.

Was meine Freundin von der Diako berichtet, ist leider ein bisschen chaotisch. Und auch andere Bekannte von mir, die dort ihre Ausbildung absolviert haben, haben ähnliches erzählt. Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass das eine gute Schule mit tollen Lehrern sein muss, aber die gesamte Organisation etwas zu wünschen übrig lässt. 

Um nur ein Beispiel zu nennen: In den Sommerferien müssen alle, die zuvor im ersten Studienjahr waren, eine Woche Praktikum in einer Ferienfreizeit absolvieren. So weit so gut. Voraussetzung ist aber, dass es fünf Übernachtungen sind. Normalerweise geht so eine Freizeit von Montag bis Freitag, das wären dann vier Übernachtungen. Oder man macht gleich zwei Wochen, das wären acht. Es gibt einfach keine Praktika, bei denen man fünfmal übernachtet. Die Mädels haben dann mit den Lehrern geredet, jetzt sind vier Übernachtungen doch auch okay. Klingt für mich ein bisschen danach, als hätte keiner drüber nachgedacht, dass fünf Übernachtungen Quatsch sind.

Sowas ist halt ständig. Meine Freundin kommt einmal die Woche und sagt: "Stell dir vor, was sich meine Schule jetzt wieder ausgedacht hat" und erzählt mir irgendwas total hanebüchenes, das sie tun muss... 

Da sie keine Kinderpflegeausbildung hatte wie du, musste sie ja auch ein Jahr SPS vorher absolvieren, also ein Jahr Praktikum mit Blockschule. Das hat sie damals bei mir gemacht und ich war einigermaßen schockiert, wie viel sie da zu tun hatte. Vor allem, wie viele sinnlose Dinge sie da gemacht hat. Im Vergleich dazu habe ich ein paar Jahre vorher "nichts" gemacht im SPS. Sie hat das sehr pragmatisch genommen und einfach viel dadurch gelernt, dass sie beobachtet und nachgeahmt hat, dass sie Fragen gestellt hat und wir stundenlang in unserer Freizeit drüber diskutiert haben. Alles Schulische hat sie halt nur als Pflichtaufgabe trotzdem gemacht. Und auch da war es so, dass sie oft mit den Lehrern geredet haben und dann manche Aufgaben gestrichen wurden, weil es schlicht irgendwann zuviel wurde. 

Jetzt bin ich aber ein bisschen abgeschweift. Hast du denn noch konkrete Fragen zur Ausbildung? Ich helf dir gern, aber ich weiß nicht so genau, worauf du raus willst ;)

Liebe Grüße,

Katja

Pezi0705 
Fragesteller
 29.08.2016, 01:16

Hey also vielen Dank für so viele Worte. Ich habe ähnliches von der Diako gehört, mich aber davon nicht abbringen lassen weil man mit den Lehrern eben auch sprechen kann. Vielen Dank und wenn noch was kommt frage ich gerne.

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