Wie funktioniert Worldbuilding?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe beim Worldbuilding eigentlich keine "Schritt für Schritt"-Anleitung. Sie entwickelt sich automatisch mit dem Plot.

Ich arbeite mich dabei aber in der Regel von dem groben zum feinen vor. Das heißt, ich überlege mir erstmal oberflächliche Dinge: Ist meine Welt eine Dystopie/Utopie? Brauche ich mehrere Länder oder nur eines. Wird viel herumgereist oder nicht? Brauche ich entsprechend nur einen Ort planen oder eben mehrere.

Wenn der Plot mehr Gestalt annimmt, geht es an die Details: Dann überlege ich mir zum Beispiel, welche Gebäude ich im Heimatort des Hauptcharakters brauche (z.B. Schule, Geschäfte, Kneipen, Wohnhäuser) oder wie bestimmte Systeme funktionieren sollen (z.B. das Schulsystem). Je nachdem was ich eben brauche. Alles entwickelt sich Hand in Hand mit meinem Plot.

Habe ich einen fertigen Plot, habe ich auch meistens eine ziemlich weit ausgearbeitete Welt. Manchmal füge ich noch ein paar Dinge hinzu, die ich zwar nicht unbedingt für meinen Plot brauche, aber ich vielleicht trotzdem erwähnen möchte.

Oft skizziere ich auch noch Karten, wo ungefähr was liegt. Meistens eines von der gesamten Welt und noch welche von den wichtigen Städten.

Und noch ein kleiner Tipp, etwas abseits vom Worldbuilding: Du stellst hier momentan sehr viele Fragen, zu den absoluten Basics des Schreibens. Das ist auch nicht schlimm. Dafür ist die Plattform da und unsere Erfahrungen werden dir hoffentlich weiterhelfen.
Am Ende gibt es aber Millionen Wege, einen Roman zu schreiben. Fliederfeder007 findet zum Beispiel einen Zeitstrahl hilfreich, ich habe noch nie einen vermisst. Es gibt Leute, die schreiben einfach wild drauflos, was bei mir in einer Katastrophe enden würde. Du musst deinen eigenen Weg finden und dafür musst du Fehler machen und dich selbst reflektieren. Deine sehr allgemeinen Fragen, während du gleichzeitig schon schreibst, schaffen bei mir gerade den Eindruck, das tust du nicht.
Vielleicht tue ich dir damit Unrecht, aber zur Sicherheit trotzdem: Anstelle zu überlegen, wie plant man einen Roman oder wie betreibt man Worldbuilding, solltest du darüber nachdenken, an welcher Stelle hakt es gerade. Es bringt dir auch nichts, mega viel Zeit in das Planen zu stecken und am Ende nur zwei Prozent von deiner Vorarbeit zu nutzen. Genau die eine Sache, die für dich hilfreich wäre, machst du dann aber wahrscheinlich nicht, weil sie niemand vorgeschlagen hat.

Fang klein an. Ein Dorf, eine Stadt, Bewohner, Umgebung...

Nach und nach kommt dann immer mehr dazu. Religion, Wirtschaft, Grenzen, Kultur und was man sonst so braucht.

Es gibt Onlinetools wie World Anvil, die einen dabei unterstützen, aber für "den Hausgebrauch" reicht auch eine einfache Datei mit Querverweisen.


Eortner 
Fragesteller
 23.10.2023, 19:56

Sorry, aber was sind Querverweisen?

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Jekanadar  23.10.2023, 20:33
@Eortner

Na ja... Sieh es als eine Art Wikipedia oder Informationsnetz.

Wenn Du ein dutzend Seiten über die Wirtschaft schreibst, setzt Du Querverweise zu anderen Artikeln, in denen Du zB Deine Gedanken über Währungen, Banken oder Handelsbeziehungen aufgeschrieben hast.

Damit kannst Du Deine Ideen Sortieren und leichter wiederfinden.

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Ich würde erst einmal klein anfangen.
Beziehungsweise: Fang einfach mal das Schreiben an. Die Ideen kommen automatisch.
Was ich dir auch noch raten würde: Während du schreibst, kannst du separat eine Übersicht anfertigen, in der alle wichtigen Infos über diese Welt festgehalten sind. Je weiter du mit der Geschichte kommst, desto mehr Inhalt kommt dazu.
Je nach dem, worum es überhaupt in deiner Geschichte geht, solltest du dir nebenbei regelmäßig Fragen stellen, die sich auf das alltägliche Leben beziehen.
Sachen wie Religion, Kriege, Geschichte, wer alles deine Welt bewohnt usw. sind so Fragen, die du dir stellen kannst.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe viel und gerne (meist Kurzgeschichten)

Du erschaffst einen hauptcharakter um ihn herum den Ort aus dem er kommt.

Jetzt braucht dein Charakter neben Figuren die auch wieder irgendwo herkommen müssen.

Nun gibt es Lücken auf der Map zwischen den Orten die du mit weiteren Orten auffüllen musst.

Jetzt brauchen die Orte Leben: sprich Menschen oder Tiere welche die Orte bewohnen. Die Städte brauchen außerdem eine soziale Struktur, einen Glauben und so weiter.