Wie funktioniert Linux?

4 Antworten

Hallo Nicol680e,

Linux ist kein Betriebssystem sondern nur ein Kernel. Der Kernel ist quasi der Kern des Betriebssystems. Für sich genommen ist der Linuxkernel "nutzlos". Erst in Kombination mit vielen weiteren Softwarekomponenten wird ein Betriebssystem daraus, also ein Softwaresystem auf dem sich Programme/Apps installieren und nutzen lassen.

Der Linuxkernel kommt aufgrund seiner hohen Anpassbarkeit und der Tatsache das er als opensource Software vorliegt bei einer ganzen Reihe von Betriebssystemen zum Einsatz.

Es gibt beispielsweise Ubuntu, Fedora, OpenSuse usw.. Das sind sogenannte Linuxdistributionen die z.B. auf einem PC/Notebook oder Servern installiert werden können.

Häufig kommt der Linuxkernel aber auf Geräten zum Einsatz bei denen man nicht daran denkt das dort auch ein Betriebssystem läuft. Linux ist z.B. auf Routern und als Grundlage von Automobilsystemen häufig zu finden.

Auch Android und Chrome OS basieren auf Linux. Wenn du ein Smartphone mit Android benutzt verwendest du also auch Linux.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich nutze seit 20 Jahren Linux als Desktopbetriebssystem

Linux ist die Nach-Erfindung des Betriebssystems Unix. Dieses System wurde um 1970 auf Großrechnern eingesetzt. Den PC gab es damals noch nicht, so dass niemand auf die Idee kommen konnte, so etwas für tragbare Computer und für den privaten Gebrauch Unix auf solche Geräte zu portieren.
Schon damals war Unix ein System, das parallel viele Programme abarbeiten konnte.
Parallel heißt, jedes der gestarteten Programme bekam etwas Zeit, wurde unterbrochen, um vom nächsten Programm auch ein Stück abzuarbeiten. Irgendwann war das 1. wieder dran und die Schleife begann erneut.
Das praktisch gleichzeitige Abarbeiten mehrerer Programme nennt man Multitasking.

Unix konnte 1970 auch schon Multiuser, also gleichzeitig konnten mehrere Benutzer unabhängig arbeiten.

All das wurde, wie viele andere Dinge, in Linux übernommen.
Zu den vielen anderen Dingen gehört das Rechtesystem, jeder Besitzer einer Datei kann entscheiden wer was mit seiner Datei machen darf.
Unix und Linux kennen keine Laufwerke. Alle Datenträger, wie Festplatten, USB-Sticks, SD-Karten, CD/DVD-Laufwerke, Magnetbandgeräte, Diskettenlaufwerke werden wie Weihnachtsbaumkugeln an einen Baum gehängt.

Linux gibt es für den PC seit ca. 1992. Auch damals schon mit Multitasking und Multiuser. Microsoft hat das erst mit Windows 95 gepackt.
Nachteil oder auch Vorteil von Linux ist, dass keine Firma die Entwicklung zusammen hält. Es ist alles auf vielleicht Tausende Entwickler in vielen Ländern verteilt.
Dadurch ist Linux auch kostenlos und kann von Jedermann (jeder Frau ) genutzt werden.
Linux kann als Single-System auf dem PC installiert sein. Es geht aber auch parallel zu Windows. Ich habe 3 Linix-Distributionen auf dem PC.
Lubuntu und Mint , wenn man da eine Frage zu beantworten ist. Mein
Hauptsystem ist aber openSuSE Leap15.5

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – openSuSE seit 1995

Linux ist einfach ein alternatives, kostenloses und quelloffenes Betriebssystem. Es gibt davon verschiedene Varianten (Debian, Ubuntu, Mint, Fedora, Arch, ...) - alle kannst du dir kostenlos herunterladen und genauso wie Windows über ein Installationsmedium (beispielsweise über einen USB-Stick) installieren.
Grundsätzlich machen Betriebssysteme alle das Gleiche, aber man merkt schon einen deutlichen Unterschied in der Anwendung zwischen Linux und Windows. Viele Windows-Programme (z.B. Firefox) sind aber auch unter Linux verfügbar und lassen sich völlig identisch bedienen. Du kannst dir Linux auch als Live-Version holen (also nur vom USB-Stick aus starten, aber nicht installieren) oder in einer Virtuellen Maschine (z.B. über VMWare) installieren, um die Unterschiede mal selbst auszuprobieren.

Hoffe, das hat geholfen :)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dachdecker und Steinmetz aus Leidenschaft (seit 2013)