Wie funktioniert ein Kloster?

4 Antworten

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Klösterfunktionieren so:

  • Sie haben eine gemeinsame Ordensregel z.B. die Regel des Heiligen Benedikt oder die Regel des Hl. Augustinus
  • Jedes Kloster hat einen Oberen, also einen Hausverantwortlichen (Abt, Prior, Propst, Äbtissin, Priorin)
  • Jedes Kloster hat idR. ein Gremium, das den Oberen in den Belangen die zu entscheiden Berät bzw. entscheidet (das ist je nach Orden anders geregelt)
  • in jeden Kloster gibt es gemeinsame Zeiten des Chorgebet (es werden da bestimmte Psalmen zu bestimmten Uhrzeiten des Tages gebetet/gesungen [da wären z.B. die Stundenbücher {das sind die Bücher in denen die zu betenden Psalmen abgedruckt sind} zu nennen])
  • Es gibt täglich eine Eucharistiefeier (Abendmahlsgottesdienst)
  • Es wird gemeinsam gegessen (je nach Orden/Tag/Anlass meist im Schweigen aber auch im Gespräch)
  • Wer ins Kloster möchte lernt die Gemeinschaft ganz langsam durch Besuche kennen, später durch längere Besuche, gefolgt von einer Kandidatur und später die Aufnahme in das Noviziat (hier wird dem Interessenten auch Unterricht über die Ordensgeschichte und der Ordensregel erteilt)
  • Auf das Noviziat folgt idR. die Zulassung zur zeitlichen Profess (das ist ein zeitlich begrenztes Vesprechen, gemäß der Ordensregel zu leben), während der Zeit der zeitlichen Profess kann ein Studium der Theologie oder eine andere Ausbildung erfolgen.
  • Nach der zeitlichen Profess folgt die feierliche Profess, bei der man sich für immer an die Gemeinschaft bzw. den Orden bindet. (die begonnenen Studien bzw. die Ausbildung wird fortgesetzt)
  • nach dem Abschluss der Ausbildung erfolgt eine Zuweisung einer bestimmten Aufgabe, z.B. derjenige der Theologie studiert hat, kann, wenn er möchte Priester werden (da erfolgt eine weitere Ausbildung in der Pastoral die mit Diakonen- und Priesterweihe ihren Abschluss findet)
  • Grundsätzlich kann jeder der geeignet ist (Gesund, Reif und Frei) in ein Kloster eintreten, sofern die Gemeinschaft zustimmt
  • Gast sein kann man in fast jedem Kloster, Männer in Männerklöster und Frauen in Frauenklöster.
  • Wer in ein Klostergehen möchte, weil er ein bequemes Leben leben möchte, ist im Kloster falsch, genauso ist man falsch, wenn man vor einem gewöhnlichen Leben flieht, im Kloster ist das Leben genauso herausfordernd.

Ich habe selbst einige Jahre in einem Kloster gelebt und weiß wovon ich spreche. Nach den zwei Jahren im Kloster stand für mich fest, das diese Lebensweise nicht mein Weg ist, sondern das ich ich besser wirken und leben kann, wenn ich Pfarrer werde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn du in ein christliches Kloster willst solltest du getauft sein. Und du musst eine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Denn in dem Beruf den du hast wirst du im Kloster eingesetzt. Das Gehalt geht dann direkt an das Kloster und du behältst ein Taschengeld von ca 15 Euro. Davon musst du dir aber noch Hygieneartikel holen. Dazu gibts mehrere Dokus auf der Tube...

dienerjesuwien  17.07.2023, 23:11

nur 15,00€?, auf welchen Orden beziehst du dich? Ich hatte damals, als ich Kandidat bei Chorherren war, ein Taschengeld von 480 Euro im Monat.

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Sowohl in einem christlichen als auch bspw. in einem buddhistischen Kloster musst du zur Gemeinschaft Beitragen (i. d. R. durch Garten- oder Handarbeit) und an gewissen Aktivitäten, wie Gebeten teilnehmen. Arbeiten tust du in einem Kloster also ganz normal.

Auch nimmt nicht jedes Kloster Mönche auf. Als Gast kannst du in einem Kloster zwar einige Zeit bleiben, um aber dauerhaft aufgenommen werden zu können und ein Teil der Gemeinschaft zu werden, muss einerseits Platz für dich vorhanden sein und andererseits gehört natürlich auch eine interne Ausbildung dazu.

LG

Umsonst ist nur der Tod. Du musst schon was für deinen Lebensunterhalt beitragen. Von nichts kommt nichts.

yaroinakajak 
Fragesteller
 17.07.2023, 21:01

Also muss man Geld bezahlen?

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verreisterNutzer  17.07.2023, 21:03
@yaroinakajak

Nein, man kann auch anderweitig wertvoll für eine Gesellschaft sein. Aber im allgemeinen musst du alle deine irdischen Reichtümer abgeben.

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