Wie fühlt sich Geschlechtsdysphorie für euch an?

5 Antworten

Puh, es ist sehr schwer zu beschreiben. Und es macht auch einen Unterschied, ob es körperliche oder soziale Dysphorie ist.

Körperlich:
Zb wenn ich bestimmte, zu feminine oder zu hautnahe Kleidung trage. Oder in der Öffentlichkeit keinen Packer. Dann bleibt mein Bewusstsein irgendwie daran hängen. Es fühlt sich sehr unangenehm an und ich kann es nicht vergessen, auch wenn ich mich mit etwas anderem Beschäftige, bleibt das unangenehme Gefühl im Bezug auf die Körperstelle immer präsent. Ich fühle dann, dass das da nicht so aussieht, wie es aussehen sollte. Ich fühle mich entblößt oder entstellt, verwundbar

Soziale Dysphorie tut einfach sehr weh. Zb wenn mir jemand sagt, dass ich kein richtiger Mann sei, weil ich mit einem anderen Mann zusammen war (die Person weiß dann nicht, dass ich auch noch trans bin). Ich denke das fühlt sich ähnlich an wie andere Arten von Ablehnung/Mobbing, aber halt besonders schlimm. Weil ich in meiner Jugend jahrelang dafür kämpfen musste, als Junge/Mann ernst genommen zu werden, besonders bei meiner Familie. Das hat mich gegenüber solcher Beleidungen sehr verletzlich gemacht.

Ich habe Bauchschmerzen. Wenn ich damit konfrontiert werde, wie mein Körper derzeit beschaffen ist, wenn mich Leute mit meinem Geburtsnamen ansprechen, wenn Leute mir meinem biologischen Geschlecht entsprechende Komplimente machen, und so weiter. Dann hab ich Bauchschmerzen, als würde sich mein ganzer Körper verkrampfen und zu meinem Bauch hin zurück ziehen. Klar, mal ist es schlimmer und mal weniger schlimm. Abhängig vom Auslöser, von meiner Verfassung, usw.

Ich weiß nicht, welche Emotion ich diesen Bauchschmerzen zuordnen soll, darin bin ich allgemein echt schlecht, meine körperlichen Reaktionen meinen Gefühlen zuzuordnen. Vielleicht ist es Wut, vielleicht Trauer, vielleicht Angst. Vielleicht alles drei zusammen, wer weiß.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Ich bin non-binary und habe manchmal, aber nicht immer Dysphorie. Besonders stören mich meine Brüste. Wenn sie sichtbar sind, fühle ich mich extrem unwohl.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community

Es fühlt sich ziemlich schlecht an, aber seit der Mastektomie geht es besser.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hm, ich bin recht fluid, deshalb ist das bei mir eh so ein schwankendes Ding.

Ich würde sagen es ist einfach eine Art Enttäuschung mit viel selbsthass und Verzweiflung. Es ist wie eine eigene Art der Depression. Und es ist einfach anstrengend und abschrend.

Und sozial ist es etwa wie eine konstante Ausgrenzung, ein gehasst und missverstanden werden...

Dir viel Erfolg und Glück und Fühl dich gedrückt, wenn du möchtest.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung