Wie findet ihr Jobs in der Pflege?

7 Antworten

Ich arbeite seit mehr als 20 Jahre in dem Beruf. Und inzwischen habe ich meine Nische gefunden, in der ich mich wohl fühle.

Schichtdienst und körperliche Anstrengung ist das eine, das weiß man vorher. Leider gibt es hier aber noch viele mehr Nachteile. Sexuelle Belästigung durch Patienten, aber auch Besucher und Mitarbeitern. Es ist inzwischen besser geworden, es wird nicht mehr so viel toleriert wie früher. Dann kommt Mobbing - das ist leider etwas, was in vielen vermeintlich sozialen Berufen auftaucht. Ein weiterer Nachteil ist die Bezahlung. Sie ist, wenn man die Belastungen bedenkt, wenig. Und es kann nicht sein, das man mit entsprechenden Weiterbildungen nicht auch entsprechend bezahlt wird. Kollegen mit entsprechender Intensivweiterbildung (eine Weiterbildung, die zwei Jahre dauert und sehr viel lernen erfordert) bekommt dafür gerade mal ein Taschengeld mehr.

Außerdem wird oft gegen die Arbeitszeitgesetze verstoßen. Die Ruhezeiten sind eh schon kürzer als anderswo und trotzdem wird noch dagegen verstoßen. Corona hat es nur noch schlimmer gemacht, weil die Personaluntergrenzen ausgesetzt wurden und gleichzeitig die zulässige Arbeitszeit erhöht wurde.

Es könnte ein schöner Beruf sein, wenn die Umstände besser wären. Leider, leider gibt es auch intern sehr viel Hickhack und die Pflege als solches verstrickt sich eher in internen Grabenkämpfen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich war Krankenschwester. Ja, es ist eigentlich ein ganz wunderbarer Beruf; Menschen zu helfen, gesund zu werden oder die verbliebene Gesundheit zu bewahren. Es war für mich wirklich Berufung, bis mich die Berufung meine körperliche und psychische Gesundheit gekostet hat.

Respektlose (sexuell) übergriffige Patienten, die von der Klinikleitung gedeckt werden, bzw. wenn man Anzeige erwägt, einem mit Kündigung gedroht wird; für die Leistung war das Gehalt viel zu niedrig; Doppelschichten, weil zu wenig Personal, mobbende Kollegen/Vorgesetzte, Dienstzeitverletzungen usw.
Also alles in allem ist dieser soziale Beruf einer der intern unsozialsten überhaupt.

Und das geht eben schon in der Pflegeschule los.

Ja, er kann absolut erfüllend sein, er kann auch einer der dankbarsten Berufe überhaupt sein...wenn man einen guten Arbeitgeber im Hintergrund hat und da hapert es.

Nach meinen Erfahrungen würde ich mich heute nicht mehr dafür entscheiden. Und die beinahe Vergewaltigung durch einen Patienten ist nur ein Teil davon...

Lieber Skatergirl18,

also ich Persönlich muss sagen, dass Pflege ( bei mir Altenpflege ) sehr anstrengend ist. Du musst dauernd auf die Bewohner aufpassen dann von dem Zimmer zu dem rennen usw.

Zur Frage unterbezahlt?

Also ich würde nicht sagen, dass man sehr schlecht ansich bezahlt wird, allerdings für die Arbeit die man vollbringt welche sehr anstrengend ist, zu wenig

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Es lohnt sich immer für pflegebedürftige Menschen da zu sein.Leider ja, ist es unterbezahlt. Aber man bekommt auch soviel Dankbarkeit und Wertschätzung zurück.

poppys  31.05.2020, 22:05

Aber mit Dankbarkeit kann man die Miete nicht zahlen.

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ich fand es alles davon. Und letztendlich traumatisch.
Wenn man stark genug dafür ist und sich abgrenzen kann - also mit dem Kopf daheim nicht auf der Arbeit ist - lohnt es sich, ja. Ist trotzdem recht undankbar.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – ex. Altenpfleger*in
Skatergirl18 
Fragesteller
 31.05.2020, 21:11

Sorry, aber darf ich fragen warum traumatisch?

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Kabisa  31.05.2020, 21:12
@Skatergirl18

Menschenrechte werden teilweise mit Füßen getreten. Wenn man versucht was dagegen zu machen wird man auf der Arbeit ausgegrenzt unt als Petze bezeichnet. Ich habe alles mögliche gesehen - Zwangsernährung, Gewalt, Beleidigung, Vernachlässigung. Das will ich nie wieder.

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