Wie finde ich meine Lebensmission?

5 Antworten

Beschäftige Dich vielleicht mal mit Philosophie. Ich finde die ganz nützlich, wenn es darum geht, Ziel und Sinn im Leben zu finden.

Vielleicht könnte der Existenzialismus etwas für Dich sein. Ich habe aus ihm zum Beispiel die Lehre gezogen, dass ich im Wesentlichen frei bin, meinem Leben selbst einen Sinn zu geben.

Heutzutage ist das sogar zu einer Art Allgemeinplatz geworden, dem man bei den Fragen nach dem Sinn des Lebens auch hier auf GF oft begegnet: "Der Sinn des Lebens ist es, dem Leben selbst einen Sinn zu geben". Ich finde das bedenkenswert und - auch, wenn es sehr verkürzt und vereinfacht daherkommt - eine Aussage, über die es sich lohnt, nachzudenken.

Auch die Religionen können Wege sein, dem eigenen Dasein mehr Sinn, Tiefe und "Farbe" zu verleihen. Dafür muss man aber einen prinzipiellen Draht zur Religion haben und sozusagen "religiös musikalisch" (ich weiß gerade nicht, wer diesen Begriff prägte) sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

LieberKiffer  27.11.2021, 02:55

Philosophie, dem Leben selbst einen Sinn geben, alles prima!!! Aber Religion? Natürlich kann Religion Menschen Trost und Sinn geben, wenn sie das brauchen und unbedingt in der Religion suchen wollen. Aber wenn man einen Sinn sucht sich selbst absichtlich mit allen möglichen und unmöglichen Thesen indoktrinieren? Nein Danke!!! Es reicht schon, dass die Kinder von klein auf nicht zu eigenständigem Denken erzogen werden.

0
FraterJosephus  27.11.2021, 08:59
@LieberKiffer

Dogmatismus finde ich auch furchtbar. Aber erstens gibt es den nicht nur in der Religion - und zweitens muss man Religion nicht dogmatisch ausleben.

Ich finde, eigenständiges Denken und Religion müssen und sollten sich nicht ausschließen. Wie Du schon sagtest, kann Religion den Menschen Trost und Sinn geben - und warum sollte man darauf verzichten?

0
LieberKiffer  28.11.2021, 14:20
@FraterJosephus

Vielleicht hat Religiosität bei manchen Menschen auch positive Effekte. Allerdings können diese meiner Meinung nach durch Humanismus, Aufklärung und Bildung genausogut oder sogar besser erreicht werden. Ohne Religion wäre die Menschheit vielleicht besser dran.

Folgende islamistische Anschläge hätte es nicht gegeben: 9/11 in New York, Madriter Zuganschläge, die Anschläge 2015 in Paris und auf Charlie Hebdo, islamistische Anschläge in Deutschland (Frankfurt Flughafen, Berlin Weihnachtsmarkt, Hanau, Halle usw.).

Noch heute werden im Nahen Osten und Zentralafrika Menschen von Menschen wegen einer anderen Religionszugehörigkeit umgebracht. Fundamentalistische Gewalt hat häufig mit Religion zu tun, Jugendliche suchen Orientierung und werden durch einfache "Wahrheiten" verführt.

Religion macht schon Kindern Angst (Hölle, Sünde, Fegefeuer, alles sehender Gott) und befördert Homophobie, Intoleranz usw., von den Kreuzrittern, Missionierungen und der Inquisition will ich erst gar nicht reden. Caritas und Diakonie werden nur zu 1,8% von der Kirche finanziert, der Rest und auch das Gehalt der Bischöfe und finanzielle Mittel für die Bistümer werden in Deutschlanf aus Steuermitteln finanziert (nicht von der Kirchensteuer!!!), Kindergärten ebenfalls zum größten Teil. Trotzdem schmückt sich die Kirche mit falschen Federn und hängt ihr "christliches Schild" davor und übt verhältnissmäßig zu viel Einfluss aus. Arbeitsrecht wird ausgehebelt, Putzfrauen in Kindergärten werden entlassen nur weil sie geschieden sind und durch das Zöllibat in der katholischen Kirche wir Kindesmissbrauch nach meiner Meinung auch gefördert.

Das Übel liegt schon in der frühkindlichen Prägung und Erziehung zu einem (Aber)glauben. Für starke Persönlichkeiten welche kritisch denken, humanistisch geprägt sind usw. benötigt es keine Religion. Diese Art der Erziehung ist meiner Meinung nach sogar besser und nachhaltiger als blinder Glaube. Aus der eigenen Einsicht ethisch handeln und zu versuchen, "das Richtige" zu tun sollte zur Regel werden, um die Welt etwas besser zu verlassen als man sie bei der Geburt betreten hat.

0
FraterJosephus  28.11.2021, 23:17
@LieberKiffer

Die Beispiele und Missstände, die Du aufzählst, sind mir geläufig. Bis auf eins: wann und wo hat es bitte in Hanau einen islamistischen Anschlag gegeben?! Bringst Du da irgendwas durcheinander und meinst den Anschlag vom Februar 2020? Das war ein rechtsradikaler und islamfeindlich motivierter Anschlag. Er zeigt also eher, was für fatale Konsequenzen es haben kann, wenn man eine Religion pauschal verurteilt und verdammt (wie Du es z.B. anscheinend tust).

Ich sehe die patriarchalen Großreligionen und ihre Verquickung mit staatlicher Herrschaft ebenfalls sehr kritisch. Aber ich verstehe nicht, warum mich das davon abhalten sollte, meine Meditationen, Hexereien und Rituale für die Göttin abzuhalten.

Du guckst Dir anscheinend nur die beiden weltweit verbreitetsten Religionen an (die dazu noch sehr nah miteinander verwandt sind), und meinst, wenn Du die (dazu noch auf sehr stark vereinfachte Weise) durchschaut hast, wäre das Thema abgefrühstückt. Ganz so einfach ist das mit den Religionen allerdings nicht, mein Freund...

0
LieberKiffer  04.12.2021, 22:03
@FraterJosephus

Hanau war ein rechtsradikaler Anschlag, richtig. Habe ich nicht aufgepasst :-(.

Ich schaue mir durchaus auch die anderen Religionen an, nicht nur die weltweit verbreitesten. Allerdings wäre mir das jetzt hier zu viel geworden. Sogar den Nationalsozialismus (und damit auch den Rechtsextremismus) sehe ich wie eine Religion, auch wenn sie sich selbst nicht so nennt. Faschistische Ideologien mit Ihrem "Führer", Gott oder Auserwählten funktionieren zum großen Teil nach denselben Prinzipien wie dogmatische Religionen. Aber da mache ich ein neues Faß auf :-).

0
FraterJosephus  05.12.2021, 08:57
@LieberKiffer

Nach so einem Nazivergleich habe ich irgendwie keine Lust, weiter zu diskutieren.

Schönen Sonntag noch!

0
LieberKiffer  07.12.2021, 15:27
@FraterJosephus

Musst Du nicht, kein Problem :-). Trotzdem möchte ich noch einmal antworten:

Ich wollte NICHT religiöse Menschen als Nazis bezeichnen oder beleidigen! Falls Du es so verstanden hast, dann bitte ich dafür um Entschuldigung.

Was ich meinte ist, dass ich strukturellen Parallelen bei religiönen, nationalsozialistischen und z.B. auch "kommunistischen" Weltanschauungen (á la Stalin oder Mao) sehe.

  • Indoktrination ab dem Kindes- bzw. Jugendalter, keine Erziehung zum eigenen kritischen Denken
  • Totalitäres System mit obersten Herrscher (Papst, Führer, Diktator)
  • Dogmatische Lehre ohne wissenschaftliche Argumente. Erklärung "aus sich selbst heraus", (Zirkelschluss)
  • Willkür und schreckliche Ungerechtigkeiten (Frauendiskriminierung / Zöllibat / Kirchenarbeitsrecht, unwertes Leben / "entartete Kunst", Willkür / Terror / Gulags)
  • Abweichende Meinungen werden verfolgt
  • Durchsetzung der eigenen Ideen mit Gewalt (Inquisition, Holocaust, „Säuberungen“)

Wenn ich noch länger darüber nachdenke, fallen mir eventuell noch ein paar Punkte ein. Jedenfalls sind dies nach meiner Meinung schon auffallende Parallelen. Es gibt aber natürlich auch sehr liberale Religionen (Buddhismus, Bahai) oder auch liberale und humanistische politische Parteien. Bei den Religionen gefallen mir z.B. die Bahai besonders gut, in der Politik der evolutionäre Humanismus.

Ich bin immer sehr skeptisch wenn behauptet wird, dass eine Religion, eine Partei oder was auch immer "die allein seeligmachende Wahrheit besitzt". Deshalb mag ich auch keine dogmatischen, orthodoxen oder sektirerischen Behauptungen (z.B. Zeugen Jehovas). Es gibt eine einfache Regel:

  • Wenn Jemand etwas behauptet, dann muss er es auch beweisen können.
  • Kann er das nicht, dann glaube ich es auch einfach nicht. Basta.

Ich hoffe, ich habe meine Gedanken jetzt etwas besser dargestellt und Du kannst Sie zumindest nachvollziehen, auch wenn Du einer anderen Meinung bist.

0
LieberKiffer  07.12.2021, 15:49
@FraterJosephus

P.S.: Entschuldige bitte die Schreibfehler bei meinem Betrag von heute, habe ich zu spät entdeckt :-(.

0

Verantwortlichkeiten und Ziele finden. Die Lebensmission ergibt sich.


Wildhengst 
Fragesteller
 25.11.2021, 08:26

Die Ziele finde ich ja eben nicht. Deswegen frage ich ja nach einem Ansatz ;-)

Und wie meinst du das mit Verantwortlichkeiten? Indem ich selbst losmarschiere bin ich ja automatisch für alles selbst verantwortlich.

0

Das Leben ist aber so gedacht. Man wird geboren - lebt - stirbt. Basta

Dazwischen versucht man sein Leben so auszufuellen, dass es Spass macht.

Mit Fressen, Saufen, Voegeln und auch KULTUR!

Letzteres hat nen gewissen gesellschaftlichen Stellenwert... sagt man. ç

Aber stell Dir mal vor:

Das Leben ohne Kultur geht ---

aber ohne die anderen genannten Sachen ??

Wirf einen Blick in die Vergangenheit.

Was hast du mal gern gemacht?

Wen hast du bewundert? Und wofür?

Was für ein Leben würdest du bei anderen bewundern?

Welches Leben würde dafür sorgen, dass du innerlich ganz ruhig und zufrieden bist?

Wovon hast du geträumt, als du jünger warst? Was dachtest du damals, was du mal machen würdest?

Es gibt leider keine Lebensmission oder einen Sinn. Man kann nur Spaß haben der einen vom Leid des Lebens ablenkt.


FraterJosephus  25.11.2021, 10:42

Spielt Ethik für dich gar keine Rolle?

0
MrRomanticGuy  25.11.2021, 16:12
@FraterJosephus

Doch. Ist aber nur eine persönliche Empfindung. Im Universum an sich gibt es keine Ethik. Ethik wurde von Menschen erfunden.

0
MrRomanticGuy  26.11.2021, 09:14
@FraterJosephus

Naja - Opium für Volk ^^. Ethik ist deswegen gut weil man so Konflikte verhindert. Ethik ermöglich eine bessere Zusammenarbeit von Lebewesen was bedeutet sie können leichter und gemütlicher in diesem grausamen Universum überleben.

1