Was nutzt es einem theoretisch gut zu sein, wenn man praktisch keinen Fuß auf den Boden kriegt?
Ich befinde mich seit 3 Jahren in einer Ausbildung und habe noch 2 Jahre vor mir. Die ersten 2 Jahre sind eigentlich ein Teilabschntt und eine in sich geschlossene Ausbildung, mit der man aber in Deutschland und im Ausland nichts anfangen kann. Ich war in dieser Ausbildung durchschnittlich. Nicht sonderlich gut. Ich bin dann "aufgewacht" und habe zum Schluss noch einiges rausholen können. Im 3. Jahr haben sich die Anforderungen sehr erhöht. Ich habe eigenartigeweise aber ziemlich gute Leistungen und kaum Probleme damit, während die Meisten sich schwer tun. Kann ich verstehen. Der Anspruch nimmt viel Zeit in Anspruch. Sie sind aber dort gut, wo es drauf ankommt. In der Praxis. Ich hingegen muss dort immer wieder Niederlagen einstecken. Ich fasse dort keinen Fuß. Die Praxis macht mir Spaß, aber ich kann an mir arbeiten so viel ich will und mich noch so anstrengen und ins Zeug legen. Es reicht einfach nicht aus. Ich muss immer wieder Kritik einstecken und habe nicht wirklich das Gefühl, dass sich bei mir etwas verbessert, so sehr ich mich auch bemühe. Ich weiß nicht was ich noch machen soll. Ich bin überfordert. Aber ganz so falsch bin ich in dem Beruf nicht, da ich mich in zwischezeitlichen Augenblicken immer wieder richtig wähne. Irgendwas kann ich, aber es scheint nicht übergeordnet zu sein. Ich will aber theoretisch nicht gut sein, wenn das andere auf der Strecke bleibt.
8 Antworten
Nimm dir ein Blatt Papier:
- Schreibe nun alle Fähigkeiten auf, die du meinst, bei dir zu vermissen.
- Dann schreibe dir alle Fähigkeiten auf, die du an anderen bewunderst.
- Und zu guter letzt schreibst du alle die Eigenschaften und Charakterzüge auf, die dich an anderen nerven, dich ärgern und von denen du sagst: so will/würde ich NIE sein.
Tu das über eine Woche hinweg und ergänze, sobald dir etwas einfällt.
Jetzt dürfte deine Liste recht umfangreich sein… :-)
Nehmen wir mal an, dass Arroganz etwas ist, das du ablehnst, ok?!
Auf deiner Liste steht also „arrogant“.
Du übst mit folgendem Satz:
Auch ich bin arrogant. Und auch wenn ich arrogant bin, liebe und akzeptiere ich mich von ganzem Herzen!
Mache dir bewusst, dass Arroganz (wie auch alles Andere) nur eine Seite der Medaille ist! Betrachte ich die Münze „Arroganz“, steht auf der anderen Seite „Selbstsicherheit“. Lehnst du Arroganz ab, lehnst du (unbewusst) auch die Selbstsicherheit ab.
Verstehst du nun, was diese Übung für ein Geschenk sein kann?!
Sag JA zu allem. Lehne nichts mehr ab, denn du bist ALLES. Ein JA zu dir kann durchaus ein Nein für einen anderen bedeuten. Denn manchmal ist es nötig nein zu sagen, um das JA zu sich selbst zu wahren.
ALLES LIEBE :-)
Da gibt es noch eine zweite ältere Antwort von dir, auf die ich gerade mal wieder gestoßen bin. Bei der bin ich mir aber nicht so sicher, wie bei dieser hier. Da die Frage noch aktuell ist und die Antwort zu dem passt, was ich gerade erlebe, sind die Impulse dienlich. Immer noch, immer wieder.
Deine Ausführungen lesen sich UNGEWÖHNLICH interessant. Aus meiner Sicht scheinst Du viel mehr Durchblick zu haben, als Vergleichbare. Nun wissen Wir ja nicht, in welchem Berufsbild Du Dich bewegst, haben also keinerlei Vorstellung, vorum es sich technisch dreht. Komme ich Dir also eher philsophisch (falls man einen so hoch angesetzten terminus verwenden darf): Wenn Du nach den kosmischen Gesetzen Dich bewegst, KANN es nicht schiefgehen, sondern MUSS zwangsläufig zum Erfolg führen. Was noch notwendig ist ist die Sicherheit. Deshalb gibt/gab es ja die Stufungen Lehrling, Geselle, Meister. Erst der Meister muß (fast) immer perfekt sein; beim Gesellen genügte es noch GUT zu sein. // Sei froh, daß Du die Routine noch nicht hast, denn dann besteht die Gefahr übermütig zu werden. Ansonsten kannst Du Dich an @charmin1979 Worte halten. SELTEN sage ich "Alles wird gut" - bei Dir aber habe ich den Eindruck, daß Du das richtige Maß besitzt.
Die Hauptsache ist erstmal, dass du das, was du tust wirklich gerne machst...dann lohnt es sich auch, darum zu kämpfen. Manchmal (oder oft) braucht man halt einen langen Atem, muß geduldig sein und/oder härter arbeiten als andere, denen es eben leichter fällt. Wenn man das Gefühl hat, es lohnt sich am Ende doch, sollte man die Kraft aufbringen...Abgesehen davon, solltest du dich nicht zu sehr mit anderen vergleichen, das macht auf Dauer kaputt, es wird immer jemanden geben, der besser ist als man selbst, was total egal ist, solange man weiß, wo die eigenen Stärken liegen. Manchmal wissen das andere besser als man selbst...vielleicht solltest du mit einem guten Freund reden...?
Hallo du/sie, ich denke das die vielen Kritiken daran liegen, weil du noch in der Ausbildung bist und du dadurch gepusht wirst, das ist die Rangordung und diejenigen die am meisten gepuscht werden, in denen sehen die Leitungspositionen hohes Talent, bzw Potential! Zieh die Ausbildung durch, wenn dir der Beruf Spaß macht, Lehrjahre sind keine Herrenjahre und das muss auch deine Priorität sein, gut abzuschneiden! Und das Andere, was auf der Strecke bleibt...kannst du in 2 Jahren wieder mehr intensivieren und der Partner, wenn du einen hast, muss da Verständniss für haben, denn das ist ein großer Teil von deiner Zukunft und späteren Selbstständigkeit! Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute!
Oh... ich danke dir!
Da liegt ja nun schon ein wenig "Zeit" dazwischen und so hoffe ich, dass dir diese Impulse auch dienlich waren/sind?!