Wie erklären Nicht-Katholiken das Sonnenwunder von Fatima?

10 Antworten

Sie glauben schlicht und einfach nicht daran. Und etwas dass mann/frau/kind nicht glaubt, kann dieser/diese/diese...😊... auch nicht erklären.

Zunächst bekräftigend: Das "Sonnenwunder" haben auch die Skeptiker gesehen. Als Produkt von Glaubenserwartungen also zweifelhaft. Außerdem habe ich in einer Quelle gelesen, dass das Phänomen etwa in einem Radius von 17km zu sehen war, auch von Leuten, die gar nicht am Ort des "Wunders" waren.

Dem gegenüber folgende Einwände: Die Erscheinungen, die die Kinder (teils) gesehen haben, entsprachen ihrer religiösen Erziehung. Wir würden einige Szenen heute als kitschig, naiv bezeichnen. Mehr noch fällt auf, dass Maria üble Drohungen ausstößt. (Aus dem Gedächtnis: "Noch kann in den erhobenen Arm meines Sohnes zurückhalten", zu ergänzen: bevor er ein furchtbares Strafericht über die Erde verhängt). Das hat nichts mit dem liebenden Vater zu tun, den Jesus gepredigt hat.

Im Übrigen fällt bei den "Borschaften" in Fatima (wie auch in Medjugorje) auf, dass sie absolut banal sind. "Lieb sein und Rosenkraz beten": ok, ein religiöses Erziehungsmodell für portugiesische Hirtenkinder zu Beginn des 20. Jahrhundert.

Ich (Katholik) habe für mich daraus den Schluss gezogen, dass die Erscheinungen in Fatima wohl subjektiv aus der Sicht der Kinder echt waren, aber keine Botschaft von Gott an die Menschen über Maria. Gott hat es weder mit Drohungen noch mit Gaukelspiel (Sonnenwunder) nötig, die Menschen zu beeindrucken.

Zweifellos war die Seherin von Fatima übersinnlich begabt, konnte die Szenen vor ihren Augen erscheinen lassen und sie teilweise auch in die Wahrnehmung anderer, besonders ihrer kleinen Gefährten, projizieren.

Das "Sonnenwunder" hätte sie aber wohl überfordert. Am ehesten glaube ich die Lösung in der Richtung, dass es in dieser Gegend (wie man auch erforscht hat) seltsame atmosphärische Phänomene gab, und die Seherin musste "nur" Ort und Zeit voraussagen. Jedenfalls ist klar, dass die Leute nicht die Sonnenscheibe gesehen haben, sondern etwas anderes.

Aber was? Religiöse Indoktrinierungsgaukelei Außerirdischer per UFO? Einiges an den Berichten erinnert einen tatsächlich an UFO-Sichtungen. Auch sehe ich Parallelen zu der biblischen Erzählung der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor.

Zu berücksichtigen sind auch übersinnliche Phänomene, die von Versammlungen "Gläubiger" berichtet werden. (Etwa in "Jenseits den Todes" von Leslie Kean) Aber auch das in der Bibel berichtete Pfingstwunder, das sich übrigens vor einigen Jahren in einer Versammlung Gläubiger (verschiedener Kulturen) in Afrika ganz genauso ereignet haben soll (Flammenzungen, Fremdsprechen) (lt. Bericht in unserer Kirchenzeitung).

Fazit: Ich war in Fatima. Es ist schön, dass dort gemeinsam gebetet wird. Aber man sollte keine Zusatzreligion um Marienerscheinungen machen; ich halte sie alle nicht nur das, was sie angeblich sein sollen.

Mein normaler Kontakt im täglichen Gebet zu Gott ist mir lieber. Da bin ich ganz evangelisch ;-))

HugoDeutsch 
Fragesteller
 02.10.2020, 19:34
  1. Glauben Sie an die Bibel? Denn Gott bestraft in der Bibel Menschen für ihren Ungehorsam. Also warum sollte Maria das nicht androhen?
  2. War das Umwandeln von Wasser zu Wein durch Jesus auch "Gaukelspiel"?
  3. Wie konnte das Mädchen vorhersagen, wann und wo das Phänomen stattfinden würde?
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RudolfFischer  02.10.2020, 22:40
@HugoDeutsch
  1. Ich glaube nicht an die Bibel, ich glaube an Gott. Ich glaube, dass die Bibel ein sehr wertvolles kulturelles Dokument ist, aus der ich auch viel für meinen Glauben schöpfen kann. Die Lehren Jesu sind für mich zentral. - Ich glaube aber, dass die Menschen sich eher selbst bestrafen; Gott hat das gar nicht nötig. Beispiel: Klimawandel und seine Folgen
  2. Die Wundererzählungen in der Bibel sind nicht wörtlich zu nehmen. Manches kann man sich vorstellen, aber Wasser in Wein? Da müsste man ja annehmen, Jesus hätte dem Alkoholismus Vorschub geleiset :-))
  3. Ich sagte ja, sie war eine Seherin. D.h. sie konnte spüren, wann und wo sich Außergewöhnliches ereignen würde.
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HugoDeutsch 
Fragesteller
 02.10.2020, 19:29

Dort steht keine sinnvolle Erklärung.

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joerosac  02.10.2020, 19:53
@HugoDeutsch

Dort stehen sehr wohl einige sinnvolle Erklärungen, die scheinen Dir nur nicht zu gefallen.

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HugoDeutsch 
Fragesteller
 02.10.2020, 19:59
@joerosac

Ich bin kein Katholik, ich bin nur objektiv. Und eine sinnvolle Erklärung steht da nicht.

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joerosac  02.10.2020, 20:01
@HugoDeutsch

Doch, zumindest diese: Joe Nickell argumentiert, dass die Position des Phänomens – wie durch die verschiedenen Zeugen beschrieben – am falschen Azimut und in falscher Höhe lag, um die Sonne gewesen sein zu können. Er deutet an, dass die Ursache eine Nebensonne gewesen sein könnte. Eine andere von Nickell vorgeschlagene Erklärung ist eine temporäre Netzhautverzerrung, verursacht durch Starren in intensives Licht und/oder durch den Effekt hin- und herschießender Augen, um vollständig fixiertes Anstarren zu vermeiden. Er schlussfolgert, dass es „wahrscheinlich eine Kombination von Faktoren [gab], einschließlich optischer und meteorologischer Phänomene.“

Es gibt nur ein Wunder: Alles

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Die haben entweder nie davon gehört, oder halten es für eine Lüge, oder für eine Sonnenfinsternis.

soll angeblich die Jungfrau Maria drei kleinen Kindern erschienen sein.

Genauso werden es die meisten sehen, "angeblich", auch Katholiken. Es ist für Katholiken mit Sicherheit kein "Beweis" für irgendeine Glaubensüberzeugung. Für das angebliche "Sonnenwunder" gibt es ausreichende Erklärungen wozu du im Netz entsprechende Beiträge findest.

Deswegen gibt es für Nichtkatholiken keinen Handlungsbedarf, sich deswegen "einen Kopf zu machen."

PS..ich bin Katholik.

Hdhehe  02.02.2024, 21:04

Wie konnten 3 Analphabeten ein Naturphänomen prophezeien?

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