Wie entstand die konstitutionelle Monarchie in England?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Diese Entwicklung hat sich seit dem Hochmittelalter über viele Jahrhunderte - bis heute - vollzogen. Die Adligen haben zuerst die Macht des Königs eingeschränkt - die Magna Charta wurde schon erwähnt. Der König musste es sich gefallen lassen, nur nach vorheriger Beratung und Zustimmung eines (adeligen) Rates zu handeln. Aus diesem Rat entwickelte sich dann ein Parlament, das zunächst vorallem in finanziellen Fragen die Entscheidungsgewalt hatte und damit die Regierungstätigkeit des Königs fördern oder hindern konnte. Über die finanziellen Befugnisse erreichte das Parlament schließlich die heutige Entscheidungsbefugnis über fast alle innen- und außenpolitischen Angelegenheiten des Königreiches.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde in einer ganzen Reihe von grundlegenden, bis heute geltenden Gesetzen das Verhältnis und die Zusammenarbeit von König und Parlament geregelt. Zwar gibt es keine speziell konzipierte und ausformulierte Verfassung wie z. B. unser Grundgesetz, aber diese grundlegenden Gesetze zusammengenommen haben heute Verfassungsrang. Auf der Grundlage dieser Gesetze haben sich Konventionen herausgebildet, was das Parlament, was der Monarch in politischen Angelegenheiten darf oder nicht darf. Insofern ist Großbritannien durchaus eine konstitutionelle Monarchie. Sie ist aber spätestens seit dem 17. Jahrhundert eine parlamentarische Monarchie, weil das Parlament zum vorherrschenden politischen Machtzentrum wurde. Heute ist es so, dass der Monarch vorallem repräsentativ in der Öffentlichkeit auftritt und seine politischen Rechte, die er in großem Umfange noch hat, lediglich auf Anraten seines Premierministers und nicht öffentlich ausübt. Die politische Verantwortung gegenüber dem Parlament übernehmen vorallem der Premierminister und die anderen Minister der Regierung.

Ich möchte dir zur Lektüre folgender biographischer Werke empfehlen, mit denen man die einzelnen Entwicklungsschritte am Beispiel des jeweiligen Monarchen interessant nachvollziehen kann:

Ältere, aber in Bezug auf die Monarchie immer noch gültige verfassungsgeschichtliche Werke (kostenlos als PDF):

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

Dazu fällt mir das Stichwort Magna Carta ein mit der hat es angefangen soweit ich weiß und dann hat das Parlament über die Jahre immer mal mehr oder weniger viel Macht gehabt bis zu der Situation die wir heute halt haben.

Von einer konstitutionelle Monarchie zu schreib ist eigentlich falsch.

Nach Wiki:

Eine konstitutionelle Monarchie ist als Variante der Monarchie eine Staatsform, in der die Macht des Monarchen durch eine Verfassung beschränkt wird. En ist eigentlich falsch in diesem Zusammenhang.

Im Gegensatz zu fast allen Staaten besitzt das Vereinigte Königreich keine kodifizierte Verfassung

PatrickLassan  18.01.2018, 20:05

Gb hat anstatt einer geschriebenen Verfassung ein Sammelsurium von Verträgen, Gesetzen, Urteilen und auch Gewohnheitsrecht, die in ihrer Gesamtheit durchaus als Verfassung anzusehen sind.

0
Niconasbeznas  18.01.2018, 20:20
@PatrickLassan

Durchaus ersetzt das eine Verfassung.

Im Übrigen bin ich der letzte der die zivilisatorischen Leistungen der Briten schmälern würde.

Aber Fakt ist Fakt.Keine Verfassung

0