Wie empfindest du "Schichtarbeit"?

11 Antworten

Ich hab 20 Jahre mit Schichtarbeit mein Geld verdient und fand es großartig.

Die Schichten waren vom Ablauf her unregelmäßig und die Schichten auch unterschiedlich lang, von 4-9 Stunden. Gearbeitet wurde an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr. Der Job war nur in Teilzeit möglich und ich habe 60% garbeitet.

Und kaum war der Dienstplan für den kommenden Monat raus, ging die Tauscherei los 😂.

So konnte ich problemlos meine Jahre an der Abendschule schaffen und auch Dienste so tauschen, dass ich zwei Wochen fast durchgehend gearbeitet hab und dann eine Woche frei hatte. Ich erinnere mich an einen Monat, da hab ich nur 4 Tage gearbeitet, der Rest war "bezahlter Extra-Urlaub".

Bereitschaft hatten wir eigentlich immer. D.h., wenn jemand ausfiel, wurde telefoniert, wer einspringen kann. So kam man auch auf viele Extra-Stunden, die man dann später wieder abbummeln konnte. ich hab mir die nie ausbezahlen lassen.

Ich fand das genial!

Ich arbeite seit 33 Jahren fast ununterbrochen folgendes Schichtmodell:

  1. Tag: 12 Stunden Tagschicht
  2. Tag: 12 Stunden Nachtschicht
  3. Tag: Frei
  4. Tag: Frei

.... und so weiter. Also immer zwei Tage arbeiten, dann zwei Tage frei.

Ergibt im Durchschnitt auch 42 Stunden pro Woche aber viel mehr Freizeit in Form komplett freier Tage, mit der man auch was anfangen kann.

Was anderes kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich habe zweimal versucht, auf eine "Bürostelle" von Montag bis Freitag ca. 07:00 Uhr bis 16:00 Uhr zu wechseln, aber nach einem, bzw. eineinhalb Jahren habe ich es nicht mehr ausgehalten und bin jeweils auf eigenen Wunsch wieder zurück in den Schichtdienst.

  • Fünf mal hintereinander früh aufstehen?
  • Fünf mal hintereinander erst um 16:30 Uhr müde heim kommen und dann noch alle private Dinge (Haushalt, Steuererklärung, Friseurtermin, etc.) erledigen müssen?
  • Nur einmal pro Woche zwei Tage frei, die dann auch oft mit privaten Terminen vollgestopft werden?
  • Nur an Wochenden frei, wenn "alle" frei haben und es überall beim Einkaufen aber auch draussen in der Natur bei der Radtour, etc. entsprechend voll ist?

Nein danke, das war nichts für mich. Ich bin mit meinem Schichtdienst rundum zufrieden, was die Arbeitszeiten betrifft und kann mir nichts anderes vorstellen.


DERstobbel 
Fragesteller
 04.03.2023, 08:22

Schön auch mal das zu lesen. man hört ganz oft "nur die" die dir davon abraten, wie anstrengend das ist, dass Freizeit bzw. Erholung dabei schwerlich möglich ist usw.

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WeiSte  04.03.2023, 09:04
@DERstobbel

Klar, Schichtarbeit hat auch Nachteile.

Aber eben auch Vorteile, die ich oben mal erwähnt habe. (Bzw. die Nachteile der "normalen" Arbeitszeiten.) Für mich überwiegen die positiven Seiten sogar, wie gesagt.

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Es kommt aufs Schichtmodell an.

Ich hatte Mal eine in wöchentlichem Wechsel. Das geht.

Bei nem Modell, wo es fast täglich anders ist, bekommt man keinen rythmus und ist auch schwierig, was zu planen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Nur geraten

Das kommt auf den konkreten Fall an...

Ich habe nach meiner ersten Ausbildung (1985) ein halbes Jahr Dauernachtschicht gemacht. Auch wenn es einen kontinuierlichen Tagesablauf gab, so war der Schlaf am Tag doch alles andere als erholsam. Aber immerhin war ich am Wochenende immer der einzige, der in der Disko nicht müde wurde.

Später waren es gut 14 Jahre Zweischichtbetrieb, immer im wöchentlichen Wechsel von Mo - Fr 5 Tage Früh- und 5 Tage Spätschicht.

Und das hieß: 9 Tage ausschlafen, 5 Tage morgens aus dem Bett quälen.
Am Montagmorgen unausgeschlafen zur Arbeit, am Dienstag das selbe. Spätestens am Mittwoch dann so kaputt, dass ich oft zu spät kam oder gleich wegen Magen- und Kreislaufproblemen krank gefeiert habe.

Und hatte ich mich endlich an die Frühschicht gewöhnt, dann war schon Freitag und sowieso alles egal.

Inzwischen bin ich Frühaufsteher und würde nur noch auf Frühschicht arbeiten.