Als ich 1982 meinen PKW Führerschein gemacht habe (LKW und Motorrad folgten später), wurde in der Fahrschule mit Schaltgetriebe gefahren. Punkt. Man musste, glaube ich, eine oder zwei Automatik-Fahrstunden machen, aber nicht mal da bin ich mir sicher.
Und die allermeisten kamen problemlos damit klar. Die heutige Jugend scheint da weniger talentiert.
Ohnehin scheint man insgesamt davon auszugehen, dass Autofahrer zunehmend verblöden. Offensichtlich traut man ihnen nicht mehr zu, ohne Assistenten auch nur die einfachsten Dinge hinzukriegen, wie die vorgeschriebene Geschwindigkeit einzuhalten, Abstand zu halten und niemandem aufzufahren, und sogar einfach nur die Spur zu halten.
Wie sonst lässt sich die Vielzahl an vorgeschriebenen Assistenzsystemen in Neuwagen sonst erklären:
- Notbremsassistent
- Spurhalteassistent
- intelligenter (im Gegensatz zum Fahrer?) Geschwindigkeitsassistent
- adaptives Bremslicht
- Black-Box (Unfalldatenspeicher)
- Müdigkeitserkennung
- Rückfahrassistent
- Reifendruckkontrollsystem
- alkoholempfindliche Wegfahrsperre
Offensichtlich hält man den zukünftigen Autofahrer für einen Volltrottel, den man sogar daran erinnern muss, eine Hose anzuziehen und sich die Schuhe zu binden? Hört sich jedenfalls in Teilen so an.
Und klar, wer schon ohne Assistent die Spur nicht halten kann, kann natürlich erst recht nicht manuell schalten.
Das alles könnte mir ja völlig egal sein.
Ist es aber nicht.
Denn mit zumehmender Verpflichtung zu immer mehr Assistenzsystemen geht auch einher, dass bezahlbare Autos (die nämlich ohne diesen Schnickschnack auskommen) vom Markt verschwinden. Das sind fast immer die Kleinwagen. Von dem Gedanken, einen Neuwagen unter 30.000 Euro kaufen zu können, kann man sich wohl bald verabschieden.
Und das ist mir eben nicht egal.