Wie distanziert man sich am besten von falschen Freunden, die nur des Mittel zum Zweckes wegen miteinander befreundet waren?
Eine total dämliche Teenie-Frage, auf die ich meines gehobenes Alters von fast 30 Jahren keine Antwort weiß. Ich bin eine lange Weile mit jemanden gut befreundet gewesen und dachte tatsächlich, dass es eine innige Freundschaft ist. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass es nur Mittel zum Zweck war, weil die andere Person sonst keinen hatte und plötzlich kaum noch Zeit hat, weil man nun anderweitig Gesellschaft finden kann.
Soweit so gut, eigentlich alles geklärt. Im Sande verlaufen wäre es selbstverständlich einfach, aber wegen gesellschaftlicher Strukturen trifft man sich hin und wieder ohne Absprachen am selben Ort und dann versucht die Person wieder mit mir anzuhängen. Wie gehe ich einem unschönen Konflikt aus dem Weg und zeige trotzdem, dass ich das nun auch nicht brauche? Einfach auf wortkarg stellen bis sich das nach einigen Malen von alleine sieht und man sich gegenseitig nicht mehr beachtet? Wegen meines Asperger’s kann ich in dieser Richtung leider nicht weit denken.
1 Antwort
Oh Mann, das kenne ich zu gut. Die perfekte Lösung habe ich leider auch nicht gefunden, aber hier mal meine Version.
1. Im Jugendalter hatte ich eine Freundin, die irgendwann mit den falschen Leuten abhing, ständig betrunken war und der unter Alkoholkonsum dumme Dinge passiert sind. Sie hat mit Freunden dann Witze über mich gemacht und gesagt, dass ich einfach noch nicht reif genug sei. Dementsprechend wollte ich mich distanzieren, aber keinen großen Konflikt draus machen, denn sie hat ja eh nicht verstanden, dass eigentlich ihr Verhalten unreif war. Leider hat sie das nicht verstanden, sodass ich ihr irgendwann sagen musste, dass wir uns einfach auseinandergelebt haben. Seitdem meldet sie sich vielleicht einmal im Jahr und das war's.
Heute achte ich akribisch darauf, dass ich keine Leute in meinem näheren Umfeld habe, die mich ausnutzen.
2. Vor kurzem hatte ich dennoch wieder ein ähnliches Thema. Ich konnte mich mit einem Mädchen super unterhalten und wir haben total viel gelacht. Unsere Gespräche gingen aber meistens über unser Studium oder ihre unerwiderte Liebe. Für mich war sie einfach eine Bekannte, aber sie tat so, als wären wir beste Freunde. Meine Probleme hat sie immer unter den Tisch gekehrt und gekannt hat sie mich auch nicht wirklich (sie war überrascht, als sie nach drei Jahren erfahren hat, dass ich eine Katze habe). Irgendwie konnte ich mich sonst aber einfach gut mit ihr unterhalten. Als sie anfing, mir Vorwürfe zu machen, wegen Dingen, die sie gar nichts angingen, habe ich versucht, ihr aus dem Weg zu gehen. Als sie mich darauf angesprochen hat, habe ich ihr sehr direkt gesagt, dass ich diese „Freundschaft" als sehr einseitig betrachte und mir das mental zu schaffen macht, dass sie immer nur nimmt und ich mich deswegen distanziert habe. Das hat sie akzeptiert und wir tauschen uns nur noch über die Uni aus.
Im Endeffekt muss man scheinbar also einfach direkt sein und sagen, was einen stört. Manche Menschen merken einfach gar nicht, dass sie stören oder Leute ausnutzen🤷