Wie definiert man KI (künstliche Intelligenz)?
Ich muss demnächst eine Präsentation halten, in der ich erkläre,
wie KI in einem Unternehmen am besten eingesetzt werden kann.
(Sie produzieren Dinge wie z.B. Müllsäcke, Handschuhe, Folien etc. nachhaltig für Unternehmen und Privatpersonen)
Jetzt muss ich als Grundlage erstmal KI genauer definieren können.
Beispiel:
Meine Geschirrspüler hat mir heute als Meldung angezeigt, dass das Sieb gereinigt werden muss (erkannt, wahrscheinlich durch irgendwelche Sensoren).
Ist das jetzt schon KI und wenn nicht, ab wann wäre es KI?
Ich meine, die Maschine kuckt quasi für mich nach, ob alles ok ist.
Falls ihr Ideen habt wie man KI, in einem solchen Unternehmen wie ich es genannt habe einsetzen kann, dann schreibt es gerne noch dazu (: Danke!
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6 Antworten
Eine künstliche Intelligenz ist zu aller erst mal eines:
Nicht "Intelligent" - sondern "mathematisch".
Es ist vielmehr eine mathematische Berechnung über ein sogenanntes vor trainiertes Rechen-Modell um mehr oder weniger die Wahrscheinlichkeit dass zbsp das Sieb gereinigt werden müsste zu ermitteln.
Dieses Modell entsteht indem man zu einem Thema wie zbsp vielen Sensoren einer Waschmaschine und das gewünschte Resultat als numerische Werte abbildet und dann versucht sich dem Ergebnis immer mehr "anzunähern" durch eben sogenanntes Training - was allerdings auch nur ein verfeinern des mathematischen Modelles ist.
Das bedeutet, dass man mathematisch einfach immer wieder die Trainingsdaten durch das mathematische Modell durchlaufen lässt und die Berechnung des Modells immer feiner an das Ergebnis anpasst.
Ein Beispiel für eine KI wäre es somit, wenn Du quasi Sensoren in der Waschmaschine drinnen hast der Dir zbsp. anhand des Gewichtes der Wäsche, der Wasserhärte, dem Verschmutzungsgrad und auch ob es sich um Weiß/Buntwäsche handelt über ein KI-Modell "abschätzt" wie die Wäsche gewaschen werden muss (=Wasch-Temperatur, Schleuder-Geschwindigkeit, ...) und Du selbst nur den
Start-Knopf drücken und dafür sorgen musst, dass Weichspüler, Waschmittel und was auch immer drinnen ist ...
Ein einfacher Sensor macht noch keine KI aus, eine KI hat überlicherweise ein neurales Netzwerk das angelernt, und nicht programmiert wird. Das könnten z.B. Kameras sein die die Menge der befüllung und die art des Schmutzes erkennen und die Parameter entsprechend einstellen.
Einfache KI steckt inzwischen fast überall
Ist das jetzt schon KI und wenn nicht, ab wann wäre es KI?
Das ist ein simples EVA-Modell. Als Eingabe dient der Sensor vom Sieb, dann wird das geprüft zu einem Maximum und als Ausgabe siehst du einen Text oder eine Warnung.
Die unterste Stufe von KI wäre eine "Typ 1" Maschine (reaktive Maschine). Das sind Maschinen, die auf einen variablen Input reagieren können aber auch nur in diesem Einsatzgebiet brauchbar sind. Beispiele wären ein Schachcomputer oder sonstige "Computergegner" in Spielen.
Typ 2 wäre eine Maschine, die mit Hilfe eines limitierten Speichers und bisher angeeigneten "Lerndaten" neue Outputs generieren kann. Beispiele wären z.B. Instagram-Suchalgorithmen oder Sprachassistenten.
Dann lass es mich anders formulieren.
Die Spülmaschine liest einen Sensorwert aus, vergleicht den gegen einen statisch definierten Grenzwert und gibt dann eine Warnung aus.
ChatGPT verwendet bisherige Lerndaten, um die Eingabe zu interpretieren, verarbeitet diese dann mit einer angelernten Datenbank und gibt, mit Hilfe des trainierten Sprachmodels wieder eine verständliche Antwort aus.
Aber ja, prinzipiell wird "KI" heutzutage viel zu breit verwendet..
Aber was wenn es mehrere Sensoren sind? Sagen wir mal 3? Und es gibt nicht den einen Wert, sondern alle drei stehen in Relation zu einander. Und dann klassifizieren wir, in welche Rubik wir fallen.
Ich kanns absolut verstehen, wenn man das KI nennt.
Auch ChatGPT hat ganz viele statisch definierte Grenzwerte. Und ne Datenbank gibt es nicht meines Wissens nach. Es sind einfach nur statische Werte für ganz ganz viel Mathe.
Versteh mich nicht falsch, ich mein nicht das du falsch liegst, ich kann das absolut nachvollziehen was du sagst. Nur ich finde „Intelligenz“ viel zu lose definiert. Mein Toaster ist auch „intelligent“, oder wurde mir zumindest so verkauft. Da darf es auch die Waschmaschine sein :)
Man kann jede beliebige KI komplett nur mit if else darstellen. Um genau zu sein kann man alles berechenbare nur mit if else darstellen. Es gibt nix, was berechenbar ist, und nicht in if else dargestellt werden kann.
If else ist eine Bedingungsabfrage. Damit wird erst einmal gar nichts berechnet, sondern nur abgefragt ob die Bedingung zutrifft oder eben nicht.
https://drwho.virtadpt.net/files/mov.pdf
Alle KI sind halt einfach nur ganz viele ganz komplexe if else Abfragen, wenn man sie so sehen möchte.
Stimmt, wenn du alle möglichen Fälle abdeckst. Also unendlich.
Also wenn du nicht ne Zählschleife mit endloser Hilfsvariable hast wird das nicht funktionieren. Und da wird sich die KI in ner Endlosschleife wiederfinden.
Wenn du alle potenziellen Daten abdeckst, bist du bei der Unmöglichkeit.
In dem Paper steht, wie das gelöst wird.
Executing a finite sequence of mov instructions will complete in a finite amount of time. In order to have Turing-completeness, we must allow for nontermination. So, our Turing machine simulator consists of a sequence of mov instructions, followed by an uncon- ditional branch back to the start
Und:
Wenn du alle potenziellen Daten abdeckst, bist du bei der Unmöglichkeit.
Ich versteh gerade nicht ganz, sorry. Wieso alle möglichen Daten abdecken? Wir rechnen ja, wir sind ja ein Computer.
Auch ChatGPT lässt sich nur in mov-instructions abbilden.
Ich befürchte übrigens, wir belästigen den originalen Antworter.
Ich find das Thema spannend, wenn du darüber weiter fachsimpeln magst schreib mir gern ne PN.
Lässt sich nicht zu 100% sagen, aber ich vermute mal, da sind lediglich ein paar Sensoren dahinter, welche die Dichte des Staubs im Sieb erkennt und dadurch eine Meldung abgibt.
Damit etwas eine künstliche "Intelligenz" ist, benötigt es maschinelles Lernen.
Das heisst, dass durch eine grosse Anzahl Datensätzen zu einem bestimmten Thema, sich ein Computer selbstständig beibringt, wie mit neuen, ähnlichen Datensätzen umzugehen ist.
Als Beispiel: Du lässt ein Modell mit 10'000 Bildern von Tieren lernen, was ein Hund ist. Bei diesen 10'000 Bildern gibst du an, das ist ein Hund, das ist kein Hund.
Nun gibst du der KI das 10'001 Bild, ohne zu sagen, ob es sich um einen Hund handelt oder nicht. Die KI sagt dir nun, ob es ein Hund ist.
Und da unterscheidet sich maschinelles Lernen von Sensoren oder anderen Algorithmen. Diese können nur mit einem fest vordefinierten Rahmen Entscheidungen fällen.
Damit etwas eine künstliche "Intelligenz" ist, benötigt es maschinelles Lernen.
Das stimmt so nicht. ML kann die Fähigkeiten einer KI deutlich verbessern, ist aber keine Voraussetzung für KI.
Ja ist korrekt, nach Definition sind KI und maschinelles Lernen nicht das selbe. In der Praxis jedoch schon.
Ein Gegenbeispiel: Sprachassistenten gelten i.d.R. als künstliche Intelligenz, obwohl sie meist nur als simple Entscheidungsbäume implementiert sind:
- Bei der Aufforderung "Stelle einen Wecker auf ..." wird ein Wecker gestellt
- Bei der Aufforderung "Spiele meine Lieblingssongs auf Spotify" wird die Playlist gestartet
- Bei einer nicht verstandenen Aufforderung wird nachgefragt oder Google geöffnet
- usw.
Alle diese Befehle wurden aufwendig von einem Menschen hinzugefügt. Eventuell kommt ein ML Modell zum Parsen der natürlichen Sprache zum Einsatz, aber die Antworten und ausgeführten Aktionen sind alle hardgecoded.
Das kann niemand so genau sagen! Es gibt verschiedene Definitionen von (künstlicher) Intelligenz, und laut manchen davon besitzt deine Spülmaschine KI, laut anderen nicht.
Also ChatGPT hat ja auch Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe. Ich find das ist einfach nicht wirklich zu definieren.