Wie bereitet man Vorlesungen nach?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Bis jetzt habe ich die Vorlesungen nämlich kaum nachbereitet, da ich nie weiß, was genau ich machen soll. Außerdem wollte ich fragen, was empfehlenswert ist beim Nachbereiten. Momentan mache ich nämlich alles auf dem iPad/Laptop, jedoch weiß ich nicht, ob das so schlau ist.

Es ist grundsätzlich sehr zu empfehlen, die Vorlesungen nachzubereiten. Sonst bist Du in der heißen Lernphase völlig vom Stoff erschlagen. Wie Du es genau machst, musst Du für Dich herausfinden. Eine Lösung kann z. B. sein, sich mit den Unterlagen aus der Vorlesung Zusammenfassungen zu schreiben, Karteikarten zu erstellen, ein Lehrbuch oder Skript zum aktuellen Stoff zu lesen und ggf. zusammenzufassen, in einem Fallbuch entsprechende Fälle zu bearbeiten. Auf Youtube gibt es auch gute Videos zu vielen Rechtsgebieten, zudem gibt es auch Podcasts. So musst Du, wenn es auf die Klausuren zu geht, nur immer weiter in Deiner Wiederholungsroutine bleiben und hast keinen übermäßigen Stress. Planung und kontinuierliches Arbeiten ist bei Jura sehr wichtig.

Zudem wollte ich fragen, woher man weiß, was relevant für die Klausur sein wird, oder ob man wirklich jede einzelne Folie auswendig lernen sollte? Im großen Ganzen fänd ich es interessant zu wissen, wie andere so lernen. :)

ALLES, was gemacht wurde, ist relevant. Und oft auch noch Dinge, die darüber hinausgehen. Man muss sich damit abfinden, dass nicht alles haargenau besprochen wird, was man können muss. Es ist auch nicht so, wie man es zum Teil aus anderen Studiengängen kennt, dass nur der Stoff aus dem aktuellen Semester abgefragt wird. In den kommenden Semestern wirst Du sehen, dass alles aufeinander aufbaut. Daher immer am Ball bleiben! Vieles erarbeitet man sich in Eigenarbeit. Mit der Zeit wirst Du selbst besser in der Lage sein, zu beurteilen, was man alles können sollte. Wichtig ist in den ersten Semestern, den Gutachtenstil sicher zu beherrschen und Grundlagen (wie Aufbauschemata, Definitionen, gängige Meinungsstreits, Auslegungsregeln) zu können. Das sind auch die Dinge, die man auswendig können sollte. Den Rest lernt man bei der Falllösung, die man (s. oben) nicht vernachlässigen darf. Man kann ruhig auch als Anfänger schon leichte Fälle zur Übung lösen (gibt auch öfter in der JuS/JA Anfängerklausuren). Aus Korrektorensicht merkt man leider sofort, wenn ein Student mangelnde Erfahrung in der Fallbearbeitung hat, weil er dann z. B. nicht weiß, wie die Prüfung aufzubauen ist, wo Schwerpunkte liegen und wo Probleme zu behandeln sind. Da nützt dann das beste Theoriewissen nicht.

Auf jeden Fall viel Erfolg und Spaß im Studium!