Wie bekommt man ein Stromschlag?

9 Antworten

weil der pulli am plastik reibt und dadurch spannung entsteht, die dann durch diese stromschläge schlagartig abgebaut wird...

Es handelt sich hier um statische Entladung und nicht um einen Stromschlag (auch wenn man das Gefühl hat es wäre einer)

Der wesentliche Unterschied zum echten Stromschlag ist die zur Verfügung stehende Energie, die bei der statischen Entladung wesentlich geringer ausfällt als bei Stromunfällen im gängigen Stromnetz.

Bei statischer Ladung zwischen Mensch und Potentialdifferenzen gegen Erde können zwar bis zu 20 kV (20.000 Volt) und mehr anfallen, wie hoch die Energie dieser statischen Ladung ist, hängt aber von sehr vielen Faktoren ab. z. B. Luftfeuchtigkeit, Kleidung, Schuhe, Geschwindigkeit etc.

Eine Entladung des statisch aufgeladenen Menschen ist relativ ungefährlich, da die gesamte übertragene Ladung gering ist. Lediglich bei Menschen mit einem Herzschrittmacher oder Überempfindlichkeit kann eine Elektrostatische Entladung ein entsprechendes Risiko darstellen.

Ein Mensch hat eine Eigenkapazität (Speicherfähigkeit) von 150 Pico Farad (1 pF = 0,000 000 000 001 As/V). Wenn der Mensch also auf 20 000 V aufgeladen ist, enthält er eine elektrische Ladung von 0,000 003 As. In einer 25 W-Glühbirne (230 V) fließt zum Vergleich während einer Sekunde eine elektrische Ladung von 0,109 As.

Der für das Herz kritische Strom von 30 mA (0,030 As) entspricht einer Glühlampe mit einer Leistung von ca. 7 Watt. Die Energie für einen - für das Herz gefährlichen echten Stromschlag ist also rund 10.000 mal größer, als die einer statischen Entladung.

Sorbas48  24.07.2013, 09:19

Etwas anders sieht die Situation allerdings aus, wenn nicht die eigene elektrostatische Ladung abgebaut wird (was allermeistens der Fall ist) sondern eine externe elektrostatische Ladung (irgendein gegen Erde aufgeladenes Teil) über den eigenen Körper entladen wird.

In solchen Fällen kommen die Grenzwerte aus EN 61010-1 (VDE 0411) zur Anwendung die besagt, dass ein Teil nicht berührungsgefährlich ist, wenn bei höheren Spannungen als Kleinspannung (60 V Gleichspannung) der Strom durch einen induktionsfreien Widerstand von 2 kOhm nicht größer als 2 mA bei Gleichstrom ist, außerdem die Ladung für Spannungen bis 15 kV kleiner als 45 µC ist und bei Spannungen über 15 kV die gespeicherte Energie 350 mJ nicht überschreitet."

Wenn wir bei unserem 20 kV Beispiel bleiben, darf demnach der Entlade-Strom über eine Sekunde hinweg nicht größer als 17,5 μA sein. Ein typischer Entlade-Impuls mit der Dauer einer tausendstel Sekunde darf also 17,5 mA erreichen ohne für den Organismus gefährlich zu werden

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Aron5  06.08.2023, 12:18

Hier verwechselt aber jemand Energie (Millijoule) und Ladung (Mikrocoulomb) :). Tatsächlich entscheidend für die Reizwirkung ist die Ladung. Die oben genannten 3 µC haben, bei punktförmiger Kontaktfläche, kaum eine besondere Reizwirkung und verursachen nur ein leichtes Pieksen/Stechen.

Die Energie wird ab ezwa 10 Joule problematisch. ESD haben aber nur einge mJ.

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Durch Reibung von 2 verschiedenen nichtleitenden Materialien aneinander kommt es zu einer Ladungstrennung, d.h. auf dem einen Material sammeln sich Elektronen und auf dem anderen Material fehlen sie. Das kann passieren, wenn du mit Gummisohlen über bestimmte Kunststoffböden läufst. Man nennt das statische Aufladung. Berührst du dann einen leitenden Gegenstand, z.B. eine Türklinke, so kommt es zu einer plötzlichen Entladung und du verspürst einen mehr oder weniger unangenehmen elektrischen Schlag. dabei entsteht auch ein kleiner Funke. Aus diesem Grund müssen z.B. in explosionsgefährdeter Umgebung spezielle elektrisch leitfähige Schuhe getragen werden um solche Aufladungen zu vermeiden.

Entweder Du meinst eine statische Aufladung, das ist eigentlich auch ein Stromschlag, oder Du meinst wenn Du Dir den Ellenbogen anschlägst. Das erzeugt ein Gefühl wie bei einem Stromschlag, ist aber keiner. Bei einer statischen Aufladung lädt sich ein Gegenstand auf und die Spannung schlägt dann gegen Masse/Erdung über. Wenn Du einen Teppich im Zimmer hast und darauf rum schlapfst, dann lädst Du Dich auf. Wenn Du dann die Türklinke oder eine Wasserleitung anfasst, dann schlägt die Aufladung über und es "bizzt".

Das ganze passiert, weil man sich statisch elektrisch aufladen kann. Dies kann zB durch Reibung passieren. Ein bekannter Test ist hierfür, wenn man einen Luftballon an den Haaren reibt. Dies erzeugt eine Aufladung, mit der die Haare dann richtung Ballon gezogen werden.

Man klettert also über die Rutsche und reibt dabei an dieser, zB mit Socken. Man lädt sich also elektrisch auf. Sobald man dann ein leitendes Bauteil der Rutsche berührt, bekommt man einen Schlag.

Das kann einem auch beim Auto passieren oder mir persönlich passiert das recht oft bei Einkaufswägen :)