Wie begegnet gott dem ich-erzähler im buch 'jugend ohne gott'?

1 Antwort

Während einer Verhandlungspause (der Mordprozess ...) ist der Lehrer in einem Zigarettengeschäft kurz alleine.

Nachdem er gerade vor sich hin gesprochen hat: "... wenn man nur wüsste, wo Gott wohnt ...", hört er eine ihm antwortende Stimme .

Zuerst ist er irritiert, dann aber hört er diese Stimme wieder, die ihm bedeutet, er möge - wenn er wieder als Zeuge aussagt und dabei den Namen Gottes (Eid) nennt - die Wahrheit sagen, nämlich dass er das Kästchen (mit dem Tagebuch) aufgebrochen habe.

Verständlicherweise hat er Angst so zu handeln, da er sich durch sein Schweigen schuldig gemacht hat und die Folgen für ihn schlimm wären. Die Stimme beharrt aber darauf, dass er die Wahrheit sagen muss, damit kein neues Unrecht entsteht ...

Ntheas1300 
Fragesteller
 25.06.2016, 17:56

Und begenet gott dem lehrer im nochmal?

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derastronom  25.06.2016, 20:55
@Ntheas1300

Ntheas1300, warum liest Du dieses relativ dünne Buch eigentlich nicht einfach durch? 

Aber was soll es ...? 

Wichtig: Im Text steht nicht dezidiert, dass jetzt Gott spricht, sondern es könnte genauso gut eine innere Stimme sein, die der Lehrer hört. Er interpretiert das eben so, das Gott zu ihm gesprochen hat.

Ganz am Schluss (letzte Seite) wird abermals beschrieben, dass der Lehrer eine Stimme hört:

 "Sage es, dass du das Kästchen erbrochen hast", höre ich wieder die Stimme. "Tu mir den Gefallen und kränke mich nicht –" 

Es ist unmittelbar nachdem die Mutter des Mörders auf einmal einen anderen Blick zu bekommen scheint. In ihren Augen scheint sich auf irgendeine Weise -- kurz vorher war sie grenzenlos verzweifelt --- so etwas wie eine Liebe oder ein Bedürfnis zur Wahrheit zu zeigen ...

"Denn Gott ist die Wahrheit", lässt Horvath den Erzähler des Romans diese Begebenheit kommentieren. 

Daher auch danach die mahnende Stimme (siehe Zitat oben), die eben wieder Aufrichtigkeit einfordert. 

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