Wie anfangen Buch zu schreiben?

4 Antworten

Ich kann das hier Gesagte nur wiederholen; Schreiben ist ein Handwerk, das gelernt sein will.

Als Anfänger gleich ein "Buch" schreiben zu wollen - das halte ich für töricht. Zumal es eigentlich auch schlicht nicht geht, "Bücher zu schreiben". Man schreeibt eine Geschichte, eine Erzählung, eine Glosse, einen Roman... Erst am Ende wird daraus vielleicht ein Buch - und das wird nicht geschrieben, sondern gedruckt.

Da bin ich schon bei einem wichtigen Punkt. Wenn du es nur tust, um sagen zu können: "Ich habe ein Buch geschrieben" - dann in aller Leser Namen; LASS ES!

Man sollte nur dann (mit Publikationsabsicht) schreiben, wenn es einem vor allem darum geht, wirklich etwas zu erzählen oder - besser noch - zu sagen zu haben. (Ausgenommen davon ist das therapeutische Schreiben, aber Menschen, die das tun, brauchen kein Buch, die tun das nur für sich.)

Bevor ich persönlich so ein Projekt starte, weiß ich, warum ich das mache. Ich habe Botschaften - und zugleich den Anspruch, diese unterhaltsam zu vermitteln. Ich weiß, wie die Geschichte beginnt - und wie sie endet. Ich weiß, welche Bausteine nötig sind, um den Weg zum Ziel zu bauen. Wenn ich eine Idee habe, dann schreibe ich sie auf, lege mir eine Stoffsammlung an. Aus der greife ich mir das Eine oder Andere heraus und baue es aus; schreibe eine Szene, eine kleine Episode, eine Geschichte in der Geschichte... Im Idealfall muss ich dann alles nur noch zusammensetzen, es fügen, dass es wirkt wie aus einem Guss, Glanzlichter setzen, quasi den letzten Schliff geben. Auch die Figuren selbst übernehmen dabei durchaus einen Teil der Arbeit und erzählen ihre Geschichten selbst, und solange sie dabei die Richtung halten, lasse ich sie durchaus auch ihre eigenen Wege finden. Das kann sehr spannend sein. Und wenn das erledigt ist; das ist dann die Urschrift.

Nun fängt eigentlich die Arbeit erst an. Es gilt zu überarbeiten, Fehler zu finden. Tippfehler, stilistische Fehler, logische Fehler, Wortdopplungen, doppelte Leerzeichen, fehlende Kommas... Bis dann der Entschluss gefasst werden muss; nun ist es genug. Besser wird es nicht - man kann auch kaputtredigieren. Was du bisher nicht fandest, findest du auch nach dem zehnten Mal nicht. Dann kann man es auf Testleser loslassen. Deren Hinweise schaut man sich an und prüft, ob sie gerechtfertigt sind oder nicht - ob man die gewünschten Änderungen für sinnvoll befindet oder nicht. (Man hat mir z.B. von einigen Begriffen abgeraten, aber ich habe bewusst entschieden, sie stehen zu lassen.)

Zum Schluss formatiere ich noch den ganzen Spaß druckfertig, schaue, wie ich zu einem guten Cover komme (zeichnen kann ich leider gar nicht und bin so auf professionelle Zuarbeit angewiesen - aber auch das ist Arbeit; der Grafiker muss die Geschichte lesen, wissen, was ich will, muss meine Vorstellungen umsetzen - sofern man es nicht laufen und ihm die Entscheidung überlässt, aber ich war da recht pingelig und es hat ne Weile gedauert, bis wir die gemeinsame Sprache gefunden hatten.)

Tja und dann - erst dann - kann man daran gehen, dass jemand ein richtiges Buch daraus macht.

Wenn du das kreative Schreiben ernsthaft ausüben möchtest, wäre es sinnvoll einige Ratgeber in diese Richtung zu lesen. Ich kann dir folgende Bücher sehr empfehlen:

  • "Wort für Wort" von Elizabeth George
  • "Meisterklasse" von Elizabeth George
  • "Das Leben und das Schreiben" von Stephen King
  • "Handbuch für Kinder- und Jugendbuch-Autoren" von Sylvia Englert
  • "Vier Seiten für ein Halleluja" von Hans Peter Röntgen
  • "Drei Seiten für ein Exposé" von Hand Peter Röntgen
  • "Autorenhandbuch" von Sylvia Englert
  • "Kreatives Schreiben: vom leeren Blatt zum fertigen Text" aus dem Brockhaus Verlag

Diese Bücher geben dir eine sehr gute Grundlage, um Ideen zu finden, diese auszuarbeiten und zu einer Geschichte bzw. einem fertigen Manuskript zu bringen. Es zeigt alles Wichtige, dass du zum Schreibhandwerk benötigst. Am wichtigsten ist aber viel zu lesen und viel zu schreiben. Am besten liest du viel in dem Genre, das du gerne schreiben möchtest. Ein Buch entsteht nicht aus dem Nichts. Schreiben ist harte, disziplinierte Arbeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hey,

Um Ideen zu sammeln könntest du ähnliche, bereits vorhandene, Bücher lesen und daraus Inspiration nehmen. Lies am besten viele Bücher und schaue, wie sie dort das Buch bis zum Ende hin spannend gestalten.

Woher ich das weiß:Hobby

Schreiben ist ein Handwerk, welches man lernen muss. Also nein, einfach ist es nicht, ein gutes Buch zu schreiben, aber wenn man es wirklich möchte, schafft man es. Es gibt allerdings - wie so oft im Leben - nicht die eine richtige Methode, um einen Roman zu schreiben. Du wirst deine eigene finden müssen.
Trotzdem hier mal ein paar Tipps zu deinen Fragen:

Ich frage mich aber wie man da am besten anfangen soll?

Erstmal hast du schon wichtige Vorüberlegungen gemacht: So wie ich dich verstehe, hast du eine Grundidee von dem, was du schreiben willst. Wie es ab hier weitergeht, ist etwas typenabhängig:

Es gibt Autoren, die schreiben einfach drauflos. Das heißt, sie würden sich jetzt einfach an den Computer setzen und schauen, wo sie am Ende ankommen. Manche schreiben chronologisch, andere schreiben die Szene, auf die sie gerade Lust haben, und verbinden dann nach und nach alles zu einer fortlaufenden Geschichte.

Andere Autoren würden die Grundidee vor dem Schreiben weiter ausarbeiten. Das heißt, sie würden sich jetzt den Weg ihres Protagonisten überlegen: Wo fängt er an? Wo endet er? Welche Hindernisse überwindet er wie? Die Planung kann so weit betrieben werden, dass man am Ende eigentlich nur noch alles herunterschreiben muss. Es gibt auch Tausende verschiedene Hilfsmittel, beispielsweise Figurendatenbanken, Mindmaps oder einen Zeitstrahl.

Was für ein Schreibtyp ich bin, habe ich dadurch herausgefunden, dass ich es einfach ausprobiert habe: Ich habe einfach drauf losgeschrieben, absoluten Schrott produziert und so langsam herausgefunden, was ich planen muss, um bessere Werke zu schreiben.
Du wirst auch nicht drumherum kommen, hinzufallen. Probiere dich aus und scheue dich nicht - wenn du es notwendig findest - neu anzufangen.

ich habe das Gefühl es könnte irgendwann doch zu früh enden

Was heißt denn "zu früh enden" für dich? Dass deine Geschichte noch nicht auserzählt ist? Oder hast du Sorge, dass der Umfang am Ende nicht ausreicht?

Ich würde dir raten, mache dir keine Gedanken über die Länge deiner Geschichte. Sie wird so lang, wie sie eben lang wird. Noch weißt du nicht, was am Ende aus deiner Grundidee wird. Wenn es eine Kurzgeschichte wird, ist das vollkommen in Ordnung.

Versuche dich nicht dazu zu zwingen, auf Teufel komm raus, etwas zu schreiben, was für dich diese Idee nicht hergibt. Erzähle die Geschichte, wie du es für richtig hältst. Es bringt nichts, am Ende dreißig Seiten mit irgendwelchem Müll zu füllen, nur um auf die Mindestanzahl an Wörtern oder Seiten zu kommen.

Grundsätzlich kann man aber erstmal sagen, die Länge deiner Geschichte wird durch zwei Sachen bestimmt: Inhalt und Schreibstil.
Romane haben in der Regel neben der Haupthandlung noch Nebenhandlungen oder mehrere Hindernisse auf dem Weg des Protagonisten. Dadruch hat man natürlich auch automatisch mehr Inhalt, den man schreiben muss. Beispielsweise in Harry Potter hat man Nebenhandlungen (z.B.: Schule, Liebe) und viele Hindernisse (z.B. sieben Horkruxe und nicht nur einen). Das Gleiche bei Tribute von Panem: Man hat Nebenhandlungen (z.B. Gale oder Peter) und viele Hindernisse (z.B. die vierundzwanzig Tribute und die Art sie zu töten). Letzteres wird insbesondere deutlich, wenn man Tribute von Panem 1 und X vergleicht.
In Kurzgeschichten gibt es üblicherweise keine Nebenkonflikte. Für sie ist eben kein Platz. Das Gleiche gilt für Hindernisse. Es gibt weniger und sie werden teilweise schneller überwunden.
Ansonsten macht natürlich noch dein Schreibstil sehr viel bei der Länge aus: Manche beschreiben recht viel, andere beschreiben recht wenig. Auch hier gibt es nicht das perfekte Maß. Es ist einfach Geschmackssache, aber es gibt auch eine dicke Bandbreite, was für die meisten Leute gut ist. Gerade am Anfang neigt man allerdings dazu, zu wenig zu beschreiben.

Spannung aufrecht erhalten

Wie du Spannung in die Geschichte hereinkriegst, hängt natürlich auch wieder sehr von deiner ab. Es hilft aber ungemein, die Leser mit in die Geschichte zu nehmen. Dabei hilft ein guter Schreibstil.

Versuche also alles möglichst bildlich für deine Leser zu beschreiben: Die Umgebung, die Situationen, die Figuren. Halte dich dabei immer an den Grundsatz "Show, don't tell". Das soll so viel heißen, zeige mir wie etwas ist und sage es mir nicht. Beispielweise wird geschrieben: Die Hauptfigur hat strenge Eltern. Dadurch nehmen die Leser diese allerdings nicht so wahr. Am Ende machen die Handlungen der Eltern diese streng oder eben auch locker. Egal, was am Anfang mal für ein Satz geschrieben wurde.

Aber auch dein Schreibstil wird nicht von heute auf morgen perfekt sein. Auch hier gilt: Schreiben, hinfallen, draus lernen und besser machen.
Reflektiere dich beim Schreiben am besten immer selbst. Lese später mal dein Werk und überlege, ob du es in der Buchhandlung kaufen würdest. Schreibe dir Punkte heraus, die du verbessern willst und arbeite sie nach und nach ab. Gerade für so allgemeine Dinge wie "besser Plätze oder Figuren beschreiben" solltest du dir auch Zeit nehmen. Das wirst du wahrscheinlich nicht in drei Tagen lernen.
Weißt du nicht, was du verbessern sollst, hole dir von jemand anderen Feedback. Man selbst wird bei seinen Werken gerne etwas betriebsblind. Zeige deine Geschichte irgendwelchen Freunden oder suche hier nach Leuten, welche dir Feedback geben. Ich habe zum Beispiel hier schon zu einigen Wattpad-Geschichten etwas geschrieben. Teilweise werden hier die Fragen allerdings teilweise als Werbung gelöscht.

Und noch als kleiner Tipp, ohne dir auf die Füße treten zu wollen: Du hast oben in deinem Text einen Bandwurmsatz eingebaut. Diese können recht schnell anstrengend beim Lesen sein. Das gilt insbesondere, wenn dort - wie bei dir - keine Kommata gesetzt werden.
Achte beim Schreiben deiner Geschichte darauf. Der beste Roman wird nicht gelesen, wenn man ständig durch Fehler im Lesefluss gestört wird.