Weshalb glauben die Christen wehement einer Nacherzählung ✝️?

Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen

Ja, es ist eigentlich unsinnig und naiv 😶 50%
Nein, es macht absolut Sinn und ist wahr ✝️ 50%

20 Antworten

Weshalb glauben die Christen wehement einer Nacherzählung

Weil die, die es erzählt und nacherzählt haben, es glaubten und wir darin unseren eigenen Glauben wieder finden können.

Mund zu Mund erzählungen sind doch oft starl verfälscht.

In einer Zeit in der 99% erzählt und nacherzählt wurde, kann man davon ausgehen dass das in einer Erzählkultur auch besser geklappt hat. Und insbesondere in den Gleichnissen, kurze kleine Geschichten die man sich sehr gut merken konnte, kann man einen guten Erhalt des Originalworts vermuten.

Hinzu kommt jedoch, dass bereits die Evangelien Textquellen verwendeten. Für Ereignisse aus jener Epoche, noch dazu in einem unbedeutenden Randgebiet, ist die Überlieferungssituation gar nicht mal schlecht.


najadann  11.05.2023, 14:51
In einer Zeit in der 99% erzählt und nacherzählt wurde, kann man davon ausgehen dass das in einer Erzählkultur auch besser geklappt hat. 

Wohl kaum, dazu kommt noch Unwissenheit, fehlende Schulbildung und die Tendenz zum Aberglauben. Adam & Eva, Wunder, Jungfrauengeburt, Auferstehungsgeschichten und ähnliches, würde heute kein Mensch mehr glauben und bestenfalls mit einem Augenzwinkern weiter erzählen ;)

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najadann  11.05.2023, 18:47
@BillyShears

Die ältesten Schriften der Bibel sind etwa 3000 Jahre alt. Vieles wurde über eine lange Zeit nur weitererzählt, bevor es jemand aufschrieb. Damals wurde noch die Lehre der vier Körpersäften von Hippokrates und Platon, von Claudius Galenus (129-199 n. Christus) übernommen. Nur ein Beispiel von vielen.

Die vier Säfte Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle müssen sich im Körper im Gleichgewicht befinden. Verschiebt sich das Gleichgewicht zugunsten eines dieser Stoffe, so erkrankt der Mensch. Er legte die Wirkung der Säfte den verschiedenen Temperamenten zugrunde: der Sanguiniker wird durch das Blut mit den Grundqualitäten feucht und warm beherrscht; im Phlegmatiker beherrscht der feuchte und kalte Schleim die seelische Besonderheit des Körpers; der Melancholiker steht unter dem Einfluss der trockenen und kalten schwarzen Galle; der Choleriker unterliegt der Wirkung der trockenen und warmen gelben Galle. Fälschlicherweise wird die Lehre von den Temperamenten oft Hippokrates zugeschrieben, aber auch die Säftelehre stammt nicht von diesem selbst, sondern von seinem Schüler und Schwiegersohn Polybos.

Selbst um 1450 bis 1750 verbrannten sie noch Hexen, weil diese angeblich die Pest hervorgezaubert hatten. Um zu einem Geständnis zu kommen wurden sie gefoltert oder ersäuft. Konnten sie die Prozedur überstehen waren es sowieso Hexen und mussten verbrannt werden. Keine Chance.

Bei so viel Dummheit ist es naheliegend, dass auch die Erzählungen der Bibelgeschichten entsprechend ausgeschmückt wurden.

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BillyShears  11.05.2023, 20:15
@najadann

Also deine Begründung für die Unzuverlässigkeit damaliger Erzählkultur ist die Lehre von Körpersäften?

Wenn Du meinst.. 😅

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Ja, es ist eigentlich unsinnig und naiv 😶

Es ist in der neutestamentlichen Forschung schon seit langem klar, dass die Evangelien keine historischen Tatsachenberichte sind, sondern Glaubensschriften, die Glauben wecken sollten. Insofern sollte man auch nicht alles für bare Münze nehmen.

Dass die Kirche noch immer an ihren Dogmen festhält, ist ein Irrsinn, der wider besseren Wissens erfolgt.

Bibeltexte wurden handschriftlich kopiert. Es gab z.B. die Masoreten (daher spricht man auch von einem "masoretischen Text"), welche alte Schriftstücke heranzogen und diese kopierten. Auf diese Weise blieb der Text über viele Jahrhunderte hinweg konstant.

https://de.wikipedia.org/wiki/Masoreten

Und man weiß spätestens seit den Funden aus Qumran: diese Leute waren sehr gut darin. Sie machten kaum Fehler.

"Für die Textgeschichte der Hebräischen Bibel (des jüdischen Tanach bzw. des christlichen Alten Testaments) sind die Schriftrollen vom Toten Meer von herausragender Bedeutung. Der später im Judentum kanonisch gewordene Masoretische Text steht einem Typ von Qumranhandschriften sehr nahe, was das Alter und die Qualität der jüdischen Schreibertradition unterstreicht."

Die Texte, die man aus einer heutigen Bibel kennt, und die alten Texte, die man (noch gar nicht so extem lange her!) in Qumran fand, stimmen sehr gut überein.

Über die "Wahrheit" von Glaubensdingen (wie der Auferstehung) sagt dies nichts aus. Dies ist und bleibt eine Glaubenssache. Aber das zeigt, dass die laienhafte Vorstellung von der rein mündlichen (und fehlerhaften) Übertragung der Bibeltexte nicht viel mit der Realität gemein hat.

Nein, es macht absolut Sinn und ist wahr ✝️

Es ist ein grosser Unterschied, ob es bei einer Nacherzählung Fehler in der Darstellung gibt oder ob bewusste Verfälschung vorliegen.

Gerade weil das Neue Testament zum Beispiel die Vorgänge nach der Auferstehung von Jesus so unterschiedlich darstellt, bin ich vom Wahrheitsgehalt des Kerntextes überzeugt.

Es wäre vor dem Bibel-Kanon oder bei den frühen Verschriftlichungen ein Leichtes gewesen, die unterschiedlichen Berichte (Matthäus 28 / Lukas 24 / Markus 16 / Johannes 20) zu vereinheitlichen. Doch genau das hat man dort und an anderen Stellen nicht gemacht.

Die Bibel könnte dem nach ja eine Geschichte sein, die so nie statt fand?

Das halte ich für ausgeschlossen. Nachdem Jesus gestorben war, waren die Voraussetzungen für das spätere Christentum denkbar schlecht. Der charismatische Anführer gab es nicht mehr. Er wurde wie ein Verbrecher verurteilt. Die Gegner seiner Anhänger waren so stark wie nie.

Erst durch die Auferstehung ist erklärbar, weshalb die Apostel und andere plötzlich so viel Mut zeigten. Sie hatten viel zu verlieren und fast nichts zu gewinnen.

Wenn das Neue Testament erfunden wäre, dann würden nicht Personen heute ihr Leben für Jesus riskieren. In islamischen Ländern, in Indien und weiteren Ländern müssen Christen noch immer mit dem Tod rechnen, wenn sie offen zum Sohn Gottes stehen. Millionen von Anhängern von Jesus werden verfolgt.

https://www.youtube.com/watch?v=6UiP93P3igA

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1030490412

Jesus verändert auch in Europa das Leben von Menschen radikal. Von Personen, die nie daran dachten, einmal an Jesus zu glauben.

https://www.youtube.com/results?search_query=Mensch+Gott+Jesus

Nein, es macht absolut Sinn und ist wahr ✝️

Das alte Testament sind nur Geschichten, aber es gibt vieles das ansonsten keinen Sinn macht. Deswegen denke ich ist das neue Testament wahr und das alte zu bestimmen Punkten


Ignatius1  08.05.2023, 17:10

Das ATt macht auch Sinn ,wenn du die Jeweiligen Literarischen kategorien kennst .

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