Wer von euch hat schon ein Sabbatical gemacht?
Was habt ihr in der Zeit unternommen? Würdet ihr die Auszeit wieder so gestalten? Was würdet ihr anders machen? Wie ist es euch danach ergangen? Habt ihr Tipps und Ratschläge für andere, die ein Sabbatical machen wollen?
Wir recherchieren an einem Artikel zu dem Thema für ze.tt.
2 Antworten
Ja, habe ich. Und zwar gleich zweimal nacheinander. Jedes Mal als Weltreise über 12 Monate. Was ich anders machen würde: keinen Unfall mehr mit dem Motorroller in Thailand haben direkt als Einstieg in die Reise. 👻 Ansonsten: alles richtig gemacht und eine wundervolle Zeit gehabt quer über den Globus verteilt. Mit längeren Aufenthalten in Zen Klöstern von Südkorea bis USA. Ich würde wahrscheinlich auch beim nächstem Mal nichts anderes machen.
Was macht man während eines Sabbaticals? Die Dinge, für die ansonsten die Zeit nicht reicht. 3 Wochen Urlaub in Thailand sind einfach zu kurz um herauszufinden, wie Thailand so tickt. Und schön Aktivitäten wie ein Retreat sind immer schwierig mit normalem Jahresurlaub, da die Uhr tickt und die Zeit schon wieder fast vorbei ist. Der Zeitstress entfällt bei der Weltreise. Erst am Ende kehrt das verdichtete Zeitgefühl zurück wenn es um Wohnungssuche geht.
Was ich anderen raten würde? Machen, machen, machen. Die Fixkosten zu Hause reduzieren in der Zeit. Alles verkaufen, was nicht niet- und nagelfest ist. Alle Verträge und Abos kündigen. Wohnung untervermieten oder aufgeben.
Das sind berechtigte Fragen. Ich glaube das ist bei jedem sehr unterschiedlich, der ein Sabbatical macht. Ein klassisches Sabbatical ist eine temporäre und vertraglich geregelte Auszeit vom Job. Du arbeitest jahrelang davor, bildest Rücklagen die du im Sabbatical ausgibst - und kehrst danach wieder in den Job zurück. Ich habe in China eine Frau, Mitte 50, getroffen, die in München in der Verwaltung arbeitet und für 2 Monate nach Yangshuo gegangen ist um dort Tai-Chi und Mandarin zu lernen.
Andere Reisende gründen ein Lifestyle Business: Blogging, Online-Marketing etc, das man von der Reise aus machen kann. Oder betreuen nach wie vor als selbstständige Freelancer Kunden in Deutschland oder weltweit. Andere arbeiten als Yoga- oder Tauchlehrer vor Ort um Geld zu verdienen. Es gibt viele Möglichkeiten. Mit Planung geht das. Wenn du krank wirst ist das in den meisten Fällen auch nicht anders als zu Hause: du hast eine spezielle Langzeit-Auslandskrankenversicherung (die sehr deutlich günstiger ist als eine freiwillige Mitgliedschaft in der KV in Deutschland), die Arztbesuche erstattet. Länder wie Thailand oder Malaysia haben ausgezeichnete medizinische Einrichtungen und Routine-Checks wie Zahnarztbesuche plante ich so, dass ich sie z.B. in Bangkok oder Chiang Mai durchführen ließ. Es gibt sehr viele Blogs da draußen, die einem Tipps geben für die Weltreise, das hat mir ziemlich geholfen. Und ich habe mein eigenes Blog gestartet unter https://www.wolfsgezwitscher.de/ um die Erfahrungen weiterzugeben.
Ich kenne viele Personen, die ein Sabbatjahr genommen haben. Das Problem im Vorfeld war immer die Finanzierung. Wie zahle ich die Miete, meine PKW-Kreditrate, wie bekomme ich meinen Kühlschrank voll oder wer zahlt die Krankenversicherung und Beiträge für meine Rente/BAV? Mit dem Foresight-Zeitwertkonto konnte drei Bekannten im Unternehmen direkt geholfen werden. Der Arbeitgeber hat Lohnbestandteile als Sparsumme einbehalten, verzinst und einfach später in der Freistellung ausgezahlt. Das wurde da gut gelöst.
und von was lebt man unterwegs? wie bezahlst du die Flüge ? Wie finanzierst du dir Essen ? was ist wenn du Krank wirst ? Nichts desto trotz klingt dein Beitrag super