Wer kann mir das Zitat erklären?

9 Antworten

Das Zitat bedeutet meiner Meinung nach, dass Freiheit und Sicherheit miteinander verknüpft sind, dass Zitat ist also in gewisser Weise Systemkritisch

Ifosil  14.03.2016, 20:23

Ganz im Gegenteil, das Zitat besagt, das Freiheit und Sicherheit sich nicht miteinander vereinbaren lassen. Sicherheit ist hier aber extrem gemeint. Schon ehr in Richtung Polizeistaat.

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Allfkdkdbyk  14.03.2016, 20:30
@Ifosil

So kann man das auch sehen, allerdings denke ich nicht, dass meine Sichtweise deshalb unbedingt falsch ist. Man bräuchte den Kontext des Zitats

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Die Originalversion lautet:

Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.

(Pennsylvania Assembly: Reply to the Governor, Printed in Votes and Proceedings of the House of Representatives, 1755-1756 (Philadelphia, 1756), pp. 19-21. [November 11, 1755], http://franklinpapers.org/franklin/framedVolumes.jsp?vol=6&page=238a)

Man sieht: Beachtliche Abweichungen zwischen dem Originalzitat und der kolportierten Version.

Am wichtigsten ist vielleicht die Beobachtung, dass Benjamin Franklin “essential Liberty” (nicht Freiheit schlechthin) und “little temporary Safety” (nicht Sicherheit schlechthin) zueinander in Beziehung setzt. Das darf man bei einem Zitat nicht unterschlagen. Benjamin Franklins Sicht auf die Abwägungslage erweist sich so nämlich im Vergleich zu der Zitat-Tradition, die sich auf ihn beruft, als differenzierter. (klartext-jura.de)

Man kann das Zitat auch auf das Privatleben beziehen. Sehr sehr viele Beziehungen sind Zweckbeziehungen und keine Liebesbeziehungen, wo mindestens einer der Partner sehr bedürftig ist und sein Glück vom anderen abhängig macht. Sie suchen Sicherheit in der Beziehung....und geben dafür Ihre Freiheit auf. Verdrängen diese Tatsache aber. Sobald sie jedoch vom anderen verlassen werden, oder der andere nicht so funktioniert, wie man das möchte, merken sie einen inneren Schmerz. Sie spüren, dass sie in eine Abhängigkeit geraten sind, um eine Art Sicherheit zu vom Partner zu bekommen. Geht der Partner, ist die Sicherheit weg, bleiben sie, ist die Freiheit weg. Echte wahre Liebesbeziehungen geben sich beides....Zweckbeziehungen nehmen sich beides.

D.h. das dir durch die Sicherheit deine Freiheit genommen wird und am Ende hast du gar nichts davon.

Ich denke, man kann es so interpretieren:

Wenn man die Freiheit wählt, ist man unabhängig und kann auf Probleme flexibel reagieren. Man ist sich seiner Unsicherheit bewusst, sowie seiner Entscheidungen und den daraus resultierenden Folgen. 

Wer sich für die Sicherheit entscheidet, gerät aber in eine Abhängigkeit (zu denen, die eine Sicherheit gewährleisten wollen). Durch die Einschränkung der Freiheitsrechte (z.B. Briefgeheimnis, Datenschutz, ....) versucht man sich mehr Kontrolle zu verschaffen, dennoch gibt es nie vollständige Sicherheit. Es ist nur eine Täuschung. 

Wenn wir unsere Freiheiten aufgeben, ermöglichen wir es denen, die uns sichern, die geschaffenen Kontrollmechanismen zu missbrauchen. Danach sind wir weder frei, noch sicher.