Wer kann Lochkarten lesen?


09.04.2021, 16:05

Hatte diese Frage schon einmal gestellt, bin aber nicht weiter gekommen

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Der Dateninhalt von Lochkarten wird durch Lochungen repräsentiert. Welches Zeichen dargestellt wird, ergibt sich aus der Position der Lochungen (ggf. mit Mehrfachlochungen pro Spalte) – deren Kombinationen in einer Codesystematik festgelegt/vereinbart sind. Über die relativ lange Einsatzdauer von Lochkarten waren unterschiedliche Codesystematiken im Einsatz, die von der Art der Lochkarten und vom Hersteller der Lochkarten-Verarbeitungsgeräte abhängig waren.
Neben dem bekanntesten 80-Zeichen-System der IBM waren z. B. ein 45x2 Zeilensystem (=90 Zeichen) von Remington Rand und ein später von IBM für das System/3 vorgestelltes Format mit 96 Spalten und 24 Zeilen [33] im Einsatz.
Beispiel: 80-Zeichen-Code der IBM:
Diese Lochkarten, u. a. auf Systemen der Serie 360 verwendet, wiesen 80 Spalten auf, in denen je 1 Zeichen erfasst werden konnte. Dessen Wert/Inhalt bestimmte sich durch Lochungen in den 12 senkrecht übereinander angeordneten Zeilen: Für ganzzahlige Werte von 0 bis 9 wurden nur die unteren 10 Lochpositionen alternativ verwendet. In den beiden obersten Zeilen (auch „Zonen“ oder „Zonung“ genannt; '12er' und '11er' Zone) wurden durch sogenannte „Überlochungen“ Minuswerte gekennzeichnet oder das Zeichen galt als Buchstabe oder Sonderzeichen. Die dritte Zeile von oben war die Null-Reihe des numerischen Teils, sie wurde bei Mehrfachlochungen ebenfalls als Überlochung benutzt und dabei als '10er'-Zone bezeichnet.
Für die im Lochkartencode festgelegten Zeichen oder Werte wurden folgende Lochungen verwendet und umgekehrt (die Lochungen wurden als entsprechende Zeichen interpretiert):
Ziffern 0 bis 9 ohne Vorzeichen: Lochung in einer der numerischen Zeilen 0–9
Ziffern 0 bis 9 mit Vorzeichen: negative Zahlen wurden zusätzlich zur Lochung 0–9 mit Überlochung in der 11er Zone der letzten Ziffernspalte codiert; positive Zahlen wurden in manchen Fällen mit 12er Überlochung dargestellt, in der Regel jedoch ohne Überlochung als neutrale Zahl.
Alphabet A bis I: 12er Zone plus numerisch 1 bis 9
Alphabet J bis R: 11er Zone plus numerisch 1 bis 9
Alphabet S bis Z: 10er Zone plus numerisch 2 bis 9
Kleinbuchstaben, Umlaute und Sonderzeichen sowie (in einer späteren Version des LK-Codes) alle Kombinationen des EBCDIC-Codes wurden mit weiteren Lochkombinationen, und zwar mit bis zu 6 Lochungen je Spalte, dargestellt.
Man erkennt einen gewissen Zusammenhang zwischen der Lochkarten-Codierung und dem EBCDIC-Code – in dem die Lochkarteninhalte im Hauptspeicher oder auf elektronischen Datenträgern in hexadezimaler Form gespeichert wurden: Die Überlochungen gingen in das erste Halbbyte ein (den Zonenteil), die numerischen Lochungen (bei Ziffern) unverändert in das zweite Halbbyte (den Nummernteil). So wurde z. B. der Buchstabe „A“ hexadezimal zu „C1“, der Buchstabe „S“ zu „E2“, die vorzeichenlose Ziffer „3“ zu „F3“. Als positiver Wert wurde die „3“ mit „C3“, als negativer Wert mit „D3“ gespeichert. Zur internen Verarbeitung in Rechenoperationen mussten numerische LK-Felder in intern-numerische Datenformate konvertiert werden – zum Beispiel in das binäre oder das 'gepackte' Datenformat. In Assemblersprachen wurde dies individuell programmiert (z. B. 'PACK ZWI_FELD,LK_FELD'), höhere Programmiersprachen fügten solche Konvertierungen automatisch ein.
Somit war in einer Lochkartenspalte z. B. der negative Wert „−4“ mit einer 11er Überlochung und der 4 im Nummernteil codiert – identisch zum Buchstaben „M“. Ob „M“ oder „minus 4“ galt, war davon abhängig, ob das verarbeitende Programm die Spalte als Teil eines Textfelds oder eines numerischen Felds (letzte Spalte) interpretierte.

Quelle: Wikipedia.

Ich würde einfach mal spaltenweise das obige verfahren anwenden und schauen ob da was sinnvolle bei rauskommt.

Lochkarten stammen aus einer Zeit, in der es noch keine oder nur kleine, sehr teure, externe Speicher gab. Programme wurden in einer symbolischen Programmiersprache erstell und mußten zunächst in Lochkarten erfaßt werden. Mit Hilfe eines Compilers wurde dann der symbolische Code in die Maschinensprache übersetzt der wiederum in Lochkarten gestanzt wurde. Es scheint mir, daß die gezeigten Karten zu einem sogenannten Maschinendeck gehören.

Eine Analyse mit den von "FouLou" beschriebenen Codes ist daher m. E. kaum möglich.

Hallo an alle!

Zu allererst: diese Lochkarten sind durchaus entzifferbar.
Die Antwort bzw. die Herangehensweise von FouLou führt durchaus zur Lösung; man muss allerdings bedenken, dass in dem Code dieser Lochkarten nicht nur Großbuchstaben sondern auch Kleinbuchstaben verwendet werden.

Das heißt:
Alphabet a bis i: 12er Zone und 10er Zone plus numerisch 1 bis 9

Alphabet j bis r: 12er Zone und 11er Zone plus numerisch 1 bis 9

Alphabet s bis z: 11er Zone und 10er Zone plus numerisch 2 bis 9

Woher ich das weiß:Recherche

Lochkarten sind inzwischen so was von out, dass es mich wundert, dass überhaupt noch jemand welche hat. Mir fällt nur eine Möglichkeit ein was das sein könnte: Lochkarten von einer Strickmaschine.

Frage den, der das will, was das für Lochkarten sind. Lochkarten kann man nicht immer "entziffern". Manchmal stehen sie einfach nur für Programme, die Kontakte öffnen oder schließen.