Wer ist der Songschreiber von Elvis Presley?
3 Antworten
Wieso DER Songschreiber? Elvis hat Songs von über 150 verschiedenen Komponisten aufgenommen. Dazu gibt es ein tolles Buch von Ken Sharp: Writing For The King - es enthält Interviews mit diesen Songschreibern. Und die waren in der Regel sehr glücklich mit seiner oft sehr individuellen Interpretation ihrer Songs. Wenn daraus Hits wurden, klingelte auch bei denen ordentlich die Kasse. Manche der Interviews sind geradezu hymnisch, was das angeht - übrigens auch seitens der afroamerikanischen Songwriter (von wegen bereichert). Elvis hat seine Songs alle selbst ausgesucht und zwar rein nach Gehör (Anhören von Demos) - er ist bei Songwritern hochangesehen, weil er durch seine Interpretation die Songs in gewissen Sinne umschrieb bzw. ihnen oft eine Bedeutungsebene hinzufügte, die der Komponist ursprünglich nicht angedacht hatte. Elvis selbst würde sagen: It ain't a song until you sing it!
Elvis hat viele Lieder gecovert. Mort Shuman, Doc Pomus, Leiber und Stiller haben einige Lieder für Elvis geschrieben.
seine grössten erfolge hat er von allen möglichen leuten gecovert, vor allem jedoch von schwarzen künstlern, die damals in der usa noch rassistisch ausgegrenzt waren. dies hat ihm viel böse kritik eingebracht:
- bei den schwarzen, weil er sich mit deren musik bereichert haben soll
- bei den weissen, weil er "ne_ger"-musik unter weissen gesellschaftsfähig machte.
annokrat
ist natürlich typisch, dass eine frau das schreibt. aber dieses buch ändert nichts an der gesellschaftlichen kritik, der elvis in seiner besten zeit (1956/57) ausgesetzt war, nicht von anderen musikern, sondern von seiten der schwarzen und weissen bevölkerung in usa.
natürlich hat es den schwarzen musikern finanziell geholfen wenn elvis mit ihren songs erfolg hatte, weil auch sie als autoren dann kohle bekamen, aber der effekt, dass ein schwarzer song erst "eingeweisst" werden musste, um erfolg zu haben, blieb.
annokrat
Ach ja, ich würde mich mal bei den Richtigen schlau machen, den Songwritern selbst. Gibt ein gutes Buch dazu von Ken Sharp: Writing For The King. Sind übrigens auch Interviews mit afroamerikanischen Komponisten drin...