Wer hat Erfahrungen mit dem Beruf Friedhofsgärtner/in?

3 Antworten

ich hab selbst keine.

wenn du öfter auf friedhöfen spazieren gehst, dann geh doch einfach mal dort bei der gärtnerei vorbei und frag da nach. evtl kannst du dort auch ein praktikum machen und reinschnuppern.


DaNa2020633 
Fragesteller
 07.09.2020, 19:06

Ja, ein Praktikum würde ich auf jeden Fall gerne machen. 👍 Ist nur leider mit Vollzeit-Job etwas schwierig zu organisieren. Aber ich frage einfach mal nach.

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Der Friedhofsgaertner ist ein Querschnitt aus Pflanzenanzucht und Verwendung, Floristik und Gestaltung .. und Pflege

Einfuehlungsvermoegen fuer Trauernde und Angehoerige ist wichtig.

Die Ausbildung wird ueberwiegend in einschlaegigen Gartenbaubetrieben durchgefuehrt

Weil die Arbeit ueberwiegend unter freiem Himmel stattfindet ist robuste Gesundheit wichtig

Nach 2 Jahren etwas spät, aber dennoch

Gärtner ist natürlich nicht gleich Gärtner, zu meiner Zeit (in den 90ern) gliederte sich die Ausbildung nach 1 oder 2 Jahren in die Fachbereiche Zierpflanzenbau, Gartenlandschaftsbau oder Friedhofsgärtnerei. Desweiteren gibt es noch den Gemüse Gemüsebau. Du wird also Spezialistin deines Fachbereiches.

Vorteile Friedhofsgärtner: Du gestaltet kleine übersichtliche Flächen, siehst also schnell das (Erfolgs)Ergebnis, hast engen Kundenkontakt, bist Teil einer Überschaubaren Gesamtanlage (Fachleute wie Besucher vor Ort kennen sich, Gemeinschaftsgefühl), man arbeitet Naturnah, und, was ich für einen wichtigen Aspekt halte, eine eigene Betriebsgründung ist mit geringerem Aufwand als in anderen gärtnerischen Fachrichtungen möglich; Meister rief ist nicht zwingend (wie zB im Handwerk), Einnahmen durch zB Dauergrabpflegeverträge (Stammkunden) sind leicht kalkulierbar, nebengewerblicher Einstieg gut praktikabel.

Nachteile: Du musst ein Auge für die Pflanzen haben und gute Pflanzenkenntnisse um dem Kunden eine kompetente Beratung geben zu können. Natur hat Nachteile, Regen, Wind, Maische, Fliegen im Gesicht und Wespen die dich attackieren.... du kannst nicht heimgehen und deinem Chef sagen das dich die Mücken stechen wollten, du bist im Leistungszwang.

Jemand der bereits studiert hat, hat gelernt systematisch zu lernen, Pflanzenkenntnisse, Standortbedingungen, Krankheiten, Schädlingsbilder werden keine Lernhürden sein. Da Verdienst und gesellschaftliche Anerkennung aber weit hinter einem Studienberuf herhinken, würde ich das Ziel tatsächlich auf einem selbständigen Level empfehlen. Es gibt Regionen in Deutschland in denen die Grabkultur (regionaltypische Grabgestaltung) dem Friedhofsgärtner kaum Arbeitspotenzial bieten (zB. Weil Grabplatten üblich sind), ob also überhaupt das an gärtnerischer Arbeit vorhanden ist was man erwartet sollte man durch Besuch verschiedener Friedhöfe vorab erkunden.

Eins zum Schluss: Löcher buddeln und Knochen finden tun die Angestellten "eines Friedhofes", die Friedhofsgärtner eines ansässigen Blumenhauses tun dies nicht.

Ich hoffe ein paar nützliche Infos gegeben zu haben. Viel Glück