Wenn man studiert, was kommt nach dem Vordiplom?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das war früher so als es noch Diplomstudiengänge gab. Die sind jetzt so gut wie völlig durch die Bologna-Reform vom Bachelor/ Master-System ersetzt worden.

Früher war es wie Du sagst: nach vier Semestern Grundstudium musste das Vordiplom bestanden werden, in der Regel mit schriftlichen und mündlichen Prüfungen über sämtliche Aspekte des Studiums bisher. Danach ging es ins Hauptstudium, da wurden dann die Basics vorausgesetzt und man schloss sein Studium dann meistens nach neun Semestern Regelstudienzeit schließlich mit Diplomprüfungen (schriftlich/ mündlich) und der Diplomarbeit ab. Das gibt es aber an sich nicht mehr. Das System hatte zB den Nachteil, dass man bis zum Ende quasi nichts in der Tasche hat. Wenn man am Schluss die Prüfung verhaut, dann hat man keinerlei Abschluss. Zumal war das ein System das sich schlecht international eingliedern ließ.

Nun gibt es Bachelor (sechs Semester), oft aber nicht immer mit Prüfungen und der Bachelorarbeit für die man meistens drei Monate Zeit hat. Damit hat man schonmal einen Abschluss. Wenn man will und je nach Studiengang gut genug ist, kann man mit Master weitermachen. die dauern meistens vier Semester und schließen wieder mit der Masterarbeit und eventuell Prüfungen ab. Anders als im Diplomstudium zählen aber alle Noten der belegten Kurse in die Abschlussnote, beim Diplom war es ziemlich egal, da zählten nur die Endprüfungen.

Du wirst Schwierigkeiten haben, heute irgendwo noch ein klassisches Diplomstudium zu finden. Aber auch damals gab es nicht erst "nach vier Semestern die erste Prüfung" - die Prüfungen waren durchaus verteilt.

Die meisten Studiengänge sind heute in separates Bachelor- und Masterstudium aufgeteilt, sieht man von deutschen Kuriosa wie denen mit "Staatsexamen" ab.

Dabei gibt es ein System von Modulen, die dann jeweils einzeln beurteilt werden. Wie das konkret aussieht, hängt aber von der jeweiligen Hochschule ab.

Früher war es in aller Regel so, dass bei einem FH-Studiengang das Vordiplom nach den ersten drei Semestern erfolgte und bei der Uni nach 4. Es war jeweils der Abschluss des "Grundstudiums". Und dieses Vordiplom wurde in der Regel dadurch bestanden, dass man sämtliche Prüfungen und Leistungsnachweise (Laborpraktika, Klausuren usw.) aus dem Grundstudium bestanden hatte. Dann hatte man es.

Roentghen 
Fragesteller
 08.06.2021, 08:50

Und was kam dann nach dem "Vordiplom"? Wie viele Jahre?

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Pantauals  08.06.2021, 08:59
@Roentghen

Nach dem Vordiplom kamen sowohl in der FH als auch in der Uni noch 5 Jahre, das sog. "Hauptstudium". Hierzu legte man seinen Studienschwerpunkt fest. Ich habe z.B. Elektrotechnik studiert und das Grundstudium ist für alle Studenten der E-Technik das Gleiche. Danach musste man seinen Studienschwerpunkt wählen, also z.B. Automatisierungstechnik, Energietechnik, Nachrichtentechnik, Prozessinformatik usw. Ich z.B. habe Automatisierungstechnik studiert.

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Pantauals  08.06.2021, 09:06
@Roentghen

Sorry, nicht 5 Jahre, sondern Semester, also die Hälfte. ;-)

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Kristall08  08.06.2021, 14:38

In den Magisterstudiengängen hieß es Zwischenprüfung, danach war man "cand.mag.". In Deutschland war das weniger von Bedeutung, im Ausland schon.

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