Wenn man als Tourist in Spanien steuerpflichtig?

4 Antworten

Hallo Gringo58,

ab 180 Tagen Aufenthalt wirst Du in Spanien versteuert.

Und da es kein Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland gibt hat das enorme Konsequenzen. Z.B. Bei der Erbschaftssteuer. Du wirst dann als Erbe nach spanischen Erbsteuerrecht versteuert. Und da gibt es nur marginale Freibeträge.

Auch die Einkommenssteuer ist höher als in DE. Und Du brauchst eine Gesturia, die die Erklärungen erstellt und fristgerecht abgibt. Die Säumniszuschläge sind saftig.

Das sind keine Steuerberater im Sinne, wie wir sie in DE kennen. Sondern Dienstleister für den formellen Austausch mit den spanischen Behörden. Unter anderem auch bei einfache Steuererklärungen, dem digitalen Zertifikat für den Austausch mit den Behörden (Spanien ist digital viel weiter als Deutschland), bei Autoummeldung -Zulassungen etc.

Normalerweise musst Du dafür als Privatperson ca. 20 - 50€ / Monat einrechnen. Auf Residenten und Ausländer spezialisierte mehrsprachige Gestorias verlangen oft mehr.

Einem der Vorredner, dass es die Behörden nicht merken würden kann ich nur widersprechen. Es machen zwar Viele und bleiben auch unentdeckt. Aber Hier gibt es digitale Strom- und oftmals auch Wasserzähler. Der Verbrauch wird gründlich gecheckt. Und wenn Hinweise bestehen dass Du ständig da lebst hast Du ein echtes Problem. Denn nicht der spanische Staat muss Dir nachweisen, dass nicht. Du musst beweisen, dass Du weniger als - übrigens 180 Tage - im Land warst.
Dafür reicht eine ANmeldung bei den Kindern in DE nicht aus. Im Gegenteil, das macht Dich eher verdächtig, die sind ja auch nicht dumm.

Es gibt jede Menge Horrorstories dazu - google mal danach.

Dies ist keine steuerliche Beratung, ich bin kein Steuerberater, und gibt nur meine persönliche Erfahrung wieder.
So kann ich Dir nur raten eine mehrsprachige - auf Steuerrecht spezialisierte Anwaltskanzlei zu konsultieren. Die Kosten dafür sind im Vergleich zu den enormen, möglichen, finanziellen Verlusten aus Unwissenheit - gering.

Beste Grüße, Markus vom Spanien Portal

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Juristisch gesehen ja, wenn sie sich mehr als 6 Monate in einem Steuerjahr dort aufhalten.

Allerdings ist das in der Realität kaum nachzuweisen, es sei denn man meldet sich an. Viele Leute leben dort ohne Anmeldung und haben keinerlei Probleme.

Gringo58 
Fragesteller
 09.05.2023, 17:26

Na ja. Wenn man dort eine Ferienwohnung mietet wird man sicher "erfasst"

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Steueroasen  09.05.2023, 17:31
@Gringo58

Nö. Von wem?

Ich lebe in Spanien und kenne zig Leute, die das so machen. Sogar welche mit dauerhaften Mietverträgen, nicht nur Ferienwohnung.

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Ja, solange du dich länger als 6 Monate in Spanien aufhältst, bist du dort steuerpflichtig.

Es gab konkrete Fälle während des Covid-Lockdowns und dem anschließenden Flugverbot, wo Langzeittouristen unbeabsichtigt in die Steuerpflicht gerieten.

Steueroasen  09.05.2023, 17:11

Es gab nie ein "Flugverbot" und Leute ohne Wohnsitz durften zu jeder Zeit ausreisen. Das musste man schon wollen.

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carminita  09.05.2023, 18:21
@Steueroasen

Leute durften zu ihrer gemeldeten Residenz zurückkehren, soweit die Flüge nicht gecancelt waren. Es gab kein Flugverbot in Spanien, jedoch in anderen Ländern, z. B. in Lateinamerika. Und selbst ohne Flugverbot wurden manche Maschinen zur Umkehr gezwungen, weil z. B. die Landebahn von der Bevölkerung blockiert wurde.

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Steueroasen  10.05.2023, 11:36
@carminita

Wo genau in Spanien wurde die Landebahn von der Bevölkerung blockiert!?

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carminita  10.05.2023, 14:46
@Steueroasen

Mann. Lies doch mal. Ich sage, dass eine Sache Spanien ist, die andere die Flugziele, que z. B. Lateinamerika.

Und in Spanien waren Flughäfen komplett dicht, ansonsten fast alles sowieso gecancelt.

Im harten Lockdown wie die 2. Woche durfte auch keiner mehr zur Arbeit, soweit kein lebenswichtiger Job. Es gab keinen Flug kein Schiff nichts mehr. Ich wohne an der Costa del Sol. Es war wochnlang nichts mehr zu sehen, im harten Lockdown nicht mal Fischerboote. Das wurde dann nach und nach gelockert.

Hier ein Artikel darüber, dass die ersten spanischen Flughäfen öffneten:

https://www.costanachrichten.com/service/reise/flughafen-coronavirus-spanien-reise-airports-fluege-touristen-covid-19-malaga-alicante-valencia-sars-cov-2-urlauber-reisende-regierung-grenze-90001538.html

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Steueroasen  10.05.2023, 15:30
@carminita

Waren sie nicht, die Flughäfen waren offen, es gingen nur kaum Flüge, weil es fast keine berechtigen Reisegründe gab. In Malaga gingen 1-2 am Tag.

Die ersten 2-3 Wochen im harten Lockdown vielleicht nicht, das kann sein, dann aber schon.

Ich war selbst vor Ort. Auch Costa del Sol ;)

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