Wenn Gott als "Herr" angesprochen wird, ist dann der irdische Herr und sein Sklave, Anmaßung?

2 Antworten

Hallo irgendwer24,

menschheitsgeschichte haben eineige Menschen andere immer sich unterworfen, von sich abhängig gemacht - viele haben sich auch untergeordnet, um zumindest kleine Vorteile für sich selbst zu erhaschen.

Das hatte sich auch auf Gottheiten, die ehedem übermächtig erschienen waren, übertragen.

Diese Hieararchisierung hat sich zumindest in Mitteleuropa und in Kulturen, die der dortigen abstammen, beginnend mit der Aufklärung zunehmend aufgelöst. Wir haben Demokratien, wo Vertreter*innen gewählt werden. Wir haben Organisationen, wo ein Organigramm Verantwortlichkeiten zeigt, wobei da immer noch eine Weisungsbefungnis existiert, die Teams sich aber auf Augenhöhe begegnen.

Trotz eines Anspruchs, dass Gott Liebe sei, hat sich die Hiearchisierung mit Gott kaum aufgehoben. Immer noch wird Gott als Herrscher angebetet - auch dort, wo Demokratie längst von nicht mehr von Herrschaft spricht.

Betrachten wir also die Liebe Gottes, die wir aus heutiger Sicht abstrakt und für den Menschen anwendbar sowie universal und frei jeglichen Glaubens und jeglicher Religionismen darstellen können. Da bedeutet sie gleichermaßen für alle ein Schaffen, Bewahren oder zumindest Achten von Einheit, Fülle und größtmöglichen Freiräumen.

Es ist die Einheit, die alle Menschen auf Augenhöhe erscheinen lässt - somit prinzipiell jegliche Hiearchisierung auflöst, ja überhaupt nicht kennt. Mit der Identität von Gott und Liebe - die plausibel postulierbar ist, gilt diese Augenhöhe sowie die Einheit auch mit Gott.

Es erscheint somit eine erzwungene Hierarchisierung wie eine Anmaßung: dienlich zum Folgen eigener Bedürfnisse unter Missachtung von Einheit - damit außerhalb jeglicher Liebe. Diese Anmaßung dürfen wir insbesondere Menschen aber auch Gott gegenüber betrachten. Gott würde sich wegen der Liebe keine Hierachisierung und Herrschaft anmaßen können.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

"Herr" kommt vom hebräischen "adonai" oder vom griechischen "kyrios".

Es stellt schon einen gewissen Herrschaftstitel vor. Und doch werden schon in der Bibel die Arbeitgeber als "Herren" bezeichnet. Deswegen finde ich es nicht anmaßend, wenn das heute noch benutzt wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung