Wem ging es schlechter im 19. Jahrhundert?

3 Antworten

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die Sache ist die: Sklaven kosteten Geld, also hat man geschaut, das Maximum rauszuholen aus der Investition - ein zu frühes Ableben, bevor sie sich amortisiert hatten, wäre also kontraproduktiv gewesen. Es gab genaue Berechnungen, wie viel (Nahrung, medizinische versorgung etc) man in einen Sklaven investieren musste, um über seine Lebensdauer gerechnet den größten Profit rauszuschlagen.

die Kinder im Kohlebergbau mussten nicht gekauft werden, die standen einfach zur Verfügung, weil deren Familien so arm waren, dass sie keine andre Wahl hatten. udn wenn eines draufging, stand schon das nächste zur Verfügung.

Subjektiv wird es den Bergbaukindern schlechter ergangen sein.

Objektiv waren es die Sklaven, die, auch als Erwachsene, völlig rechtlos waren und blieben

Das Foto, das du gepostet hast, zeigt englische Kinder. Bei Besichtigungen von deutschen Zechen wurde immer behauptet, es hätte dort keine Kinderarbeit gegeben. Ich glaube das nicht.

Ein Sklave hatte - so schlimm das heute klingt - einen Wert wie ein Pferd beispielsweise. Wie schon angemerkt, wollten die Plantagenbesitzer diesen Wert erhalten und die Arbeit des Sklaven nutzen. - Die Kinder in den Zechen waren in einer anderen Situation.

akirschenhoffer 
Fragesteller
 24.03.2024, 18:01

Also ging es tatsächlich schlimmer wie Sklaven?

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Erwin71770812  25.03.2024, 18:52
@akirschenhoffer

Es ist schwierig, das miteinander zu vergleichen. Das Elend der Industriearbeiter war schon schlimm. Auch in der Landwirtschaft hatten in Deutschland die Grundbesitzer noch bis zum Ersten Weltkrieg das Züchtigugsrecht.

Bei der Sklaverei in den USA muss man noch einen Schritt weiter gehen. In Filmen, die das Ende der Sklaverei zeigten, atmet der Zuschauer am Schluss auf. Tatsächlich wurde das Leben nach der Sklaverei erst richtig hart. Das Ganze ist unter der Rubrik "Slavery by another name" sehr gut beschrieben worden. Ein Besuch im Museum of Slavery in Liverpool lohnt sich.

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