Wenn es eine Hölle gibt wohin schlechte, böse Menschen nach ihrem Tod dahinscheiden wieso hat Gott dann jene unwürdigen, schlechten menschen erschaffen?

19 Antworten

Ja es erscheint in der Tat sinnlos, dass es einen Gott gibt, der »Höllenfutter« erschafft.

Eine der großen Fragen, die sich religiöse Menschen fortwährend stellen, ist die nach dem Sinn des Lebens. Als Ergebnis kommt dann meistens heraus, dass der Sinn darin bestünde, Gottes Willen zu erfüllen (jedenfalls kenne ich keine Religion, die das grundlegend anders sieht). Dann wird noch behauptet, zu diesem Zweck habe Gott den Menschen mit einem freien Willen ausgestattet.

Aber hat sich denn ein Gläubiger schon einmal wirklich ernsthaft nach dem Sinn des freien Willens gefragt?

Es scheint so, als verstünden die meisten Gläubigen unter dem freien Willen bloß die (rein faktische) Möglichkeit, etwas zu tun, was dem Willen Gottes auch widersprechen könnte. Die Menschen hätten dann etwas Böses getan und Gott habe alles Recht der Welt, diese Menschen zu bestrafen.

Eine solche Sicht des freien Willens wäre allerdings bloß ein Fallstrick, der es dem Menschen ermöglicht, sich selbst und anderen Schaden zuzufügen; und wenn Gott so etwas einbaut, dann würde das das Wohlwollen Gottes gegenüber dem Menschen erheblich in Frage stellen.

Um also einen Sinn zu ergeben, müsste der freie Wille also nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Erlaubnis enthalten, etwas zu tun, das dem Willen Gottes nicht entspricht. Und hier wird es nun vollkommen absurd: denn wenn es erlaubt ist, etwas zu tun, was Gottes Willen nicht entspricht, dann kann Gott diese Tat auch nicht mehr bestrafen.

Als Paradebeispiel dafür, dass Gott sehr wohl bestrafen muss, werden dann immer so schlimme Menschen wie Adolf Hitler ins Feld geführt. Nur: eigentlich ist gerade das der beste Beweis, dass das Konzept des freien Willens eigentlich vollkommen sinnlos ist.

Da lohnt ein kurzer Blick ins Tierreich: bei Hunden gibt es die Unterwerfungsgeste. Da legt sich der schwächere Hund auf den Rücken und bietet dem Gegner die Kehle dar. Das bewirkt in dem stärkeren Hund eine Beißhemmung, ein sehr mächtiger Instinkt, der das Tier daran hindert, den schwächeren Hund zu töten.

Das zeigt, dass der Gott, an den die Monotheisten glauben, viel bessere Möglichkeiten hat, um böses Tun wirksam zu unterbinden.

Sollte man annehmen, daß es eine Hölle gibt, würde das dem "allgütigen Gott" widersprechen.

Niemand, der seine Schöpfung liebt, würde sie für begangene Fehler für die Ewigkeit foltern (die gesamte Unendlichkeit! das muß man sich mal vorstellen!)

Wenn ich mein Kind liebe und es gehorcht mir nicht oder begeht irgendeinen Fehler, dann schäle ich ihm dafür nicht die Haut vom Knochen - und das wieder und wieder und wieder bis ans Lebensende (wobei die Hölle noch unendlich länger dauert)

Insbesondere nicht, wenn der einzige Grund ist "du hast nicht an mich geglaubt" oder "nicht oft genug zu mir gebetet" oder dergleichen.

*****

Wobei man sich nicht mal einig ist, woran man glauben soll oder was die Voraussetzung ist um nicht in die Hölle zu kommen.

Allein wenn man sich mal nur die Christen anschaut (bei anderen Religionen gibt es ähnliche Uneinigkeiten, die auch die "jeweils anderen" angeblich verdammt):

Ist Jesus Gott? Oder nur sein Sohn? Oder ein Engel? Vielleicht auch nur ein besonderer Mensch und Prophet?

Und was muß ich tun um in den Himmel zu kommen (statt in die Hölle)? Allein im NT vertreten die Schreiber völlig unterschiedliche Meinungen, was man dafür tun muß (an Gott glauben? gute Taten tun? beides? nichts davon? ist automatisch jeder errettet? niemand davon? uvm)

*****

Darum finde ich die Ansicht der ZJ sinnvoller.

Laut ihnen gibt es keine Hölle, in der man gequält wird.

*****

Christen hatten wir ja nun, doch wie ist es im Islam?

(mit dem Koran kenne ich mich besser aus)

Da hat Allah selbst mich laut Koran Ungläubig gemacht und verhindert darüber hinaus noch, daß ich jemals rechtgeleitet werde.

Ich existiere nur, um möglichst viele Sünden anzusammeln und dann später auf ewig hart bestraft zu werden.

Das WARUM erwähnt er nicht. Er findet es wohl toll, Menschen leiden zu lassen.

Gott hat keine bösen Menschen erschaffen, sondern Menschen mit freiem Willen.

Deine Vorstellung von Hölle ist etwas mittelalterlicher Volksglaube. Sternfunzel hat zwar da ganz schön auseinanderklamüsert, woher der Begriff Hölle kommt und was er in verschiedenen Zusammenhängen bedeutet, aber das trifft es zumindest nicht, was man im Christentum über die Hölle glaubt.

Die Hölle ist kein Ort und kein Zeitablauf und keine Folterkammer, sondern der selbstgewählte Zustand eines Menschen, der sich bewusst und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte und der klaren Erkenntnis, dass Gott ihn liebt, freiwillig von Gott trennt.

Die Frage wäre, ob es diese Konstruktion überhaupt gibt, dass ein Mensch sich so entscheidet.

Du kannst das mit der Versetzungsordnung in der Schule vergleichen: Ein Schüler wird versetzt, wenn....Ein Schüler wird nicht versetzt, wenn.....

Und da ist es möglich, dass überhaupt kein Schüler aus der Klasse sitzen bleibt.

Zumindest ist es nach katholischer Lehre und aus katholischer Tradition von keinem einzigen Menschen ausgesagt, dass er in der Hölle, also in dieser genannten Gottferne ist - auch von Judas nicht!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
AncheCameo  19.07.2019, 19:12
Deine Vorstellung von Hölle ist etwas mittelalterlicher Volksglaube.

Schön wär's. Zumindest, wenn ich Germaghribiyas menschenverachtenden Gruselmärchen lese, so scheint das auch heute noch Bestandteil ihrer Religion zu sein.

Traurig, dass Menschen sich heutzutage noch von solchen Szenarien leiten lassen.

2

Hallo,

Du hast Dir eine wichtige Frage gestellt, wenn nicht die wichtigste im Leben, nämlich die Frage was nach dem Tod sein wird.

Hier in diesem Forum oder auch allgemein im Internet gibt es dazu viele Antworten von Leuten, die nur das schreiben, was ihnen am liebsten wäre, was nach dem Tod passiert.

Sie wollen damit oft nur ihr eigenes Gewissen beruhigen.

Aber das hilt Dir nicht weiter.

Du mußt Gewissheit haben, das Du im irdischen Leben alles richtig machst, damit Du die "Eintrittskarte" zu Himmel sicher bekommst.

Kurzum- lasse Dich nicht von vielen verschiedenen Meinungen verunsichern, denn der "Böse" will nicht, daß Du gerettet wirst, er will Dich bei sich in der ewigen Verdammnis haben. Deshalb wird er Dich und alle, die nach der Wahrheit suchen so stark verwirren, daß Du am Ende gar nicht mehr weißt, was Du glauben sollst.

Ich würde Dir raten, die Bibel und das Leben von Jesus zu studieren, dann bist Du auf dem sicheren Weg.

Ich habe auch nich einen speziellen Tipp für Dich.

Gucke Dir dieses Video auf youtube an:

https://www.youtube.com/watch?v=OmVTfgDa8ec

Das dauert gute drei Stunden.

Aber glaube mir, das wenn Du das Video bis zu Ende angesehen hast, werden viele deiner Fragen beantwortet sein.

In diesem Sinne alles Gute und Gottes Segen!

Hallo Sawyers,

zunächst einmal: Gott hat keine "unwürdigen" oder "schlechten" Menschen erschaffen! Am Anfang war seine gesamte Schöpfung, einschließlich des Menschen, wie der Bibelbericht zeigt "sehr gut" (1. Mose 1:31). Dadurch, dass die beiden ersten Menschen gegen Gott rebellierten, kam die Sünde und damit auch alles Schlechte in die Welt.

Trotzdem hat Gott keinen Ort, an dem er böse Menschen für immer quält, also eine Hölle! Vieles von dem, was die Bibel aussagt, steht in krassem Gegensatz zu dieser Lehre!

Es stimmt zwar, dass in etlichen Bibelübersetzungen das Wort "Hölle" erscheint, doch gibt dieser Begriff nicht richtig die Bedeutung der zugrundeliegenden Wörter aus den Ursprachen der Bibel wieder.

An vielen Stellen, wo in manchen Bibeln das Wort "Hölle" erscheint, ist nichts weiter als das Grab gemeint. Wenn in Zusammenhang mit der Bestrafung von bösen Menschen von einem Feuer gesprochen wird, ist damit kein buchstäbliches Feuer gemeint, sondern dort steht Feuer als Symbol ewiger Vernichtung (nicht ewiger Qual)!

Das ist auch in Übereinstimmung mit dem, was die Bibel über den Zustand der Toten sagt. Dort steht z.B.:"Denn die Lebenden sind sich bewusst, dass sie sterben werden; was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewusst, auch haben sie keinen Lohn mehr, denn die Erinnerung an sie ist vergessen. Alles, was deine Hand zu tun findet, das tu mit all deiner Kraft, denn es gibt weder Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheọl [oder Grab], dem Ort, wohin du gehst" (Prediger 9:5,10).

Was bedeutet das? Nun, wenn es nach dem Tod kein Bewusstsein gibt, dann kann es auch keine Qual durch ein Feuer geben! Die Höllenlehre ist zwar weit verbreitet, doch ist sie zum einen unbiblisch und zum anderen stellt sie Gott in ein sehr schlechtes Licht.

Auch könnte man folgende Überlegungen anstellen: Wie könnte ein Gott, von dem gesagt wird, dass er "Liebe ist" , Menschen für ein relativ kurzes sündiges Leben von 70 oder 80 Jahren dann für immer bestrafen (1. Johannes 4:8)? In welcher Relation steht eine ewige Bestrafung zu einem zeitlich begrenzten Leben in Sünde? Und würde Gott wohl seinen Hauptgegner, Satan den Teufel, dazu gebrauchen, seinen Willen ausführen zu lassen und auf diese Weise eng mit ihm zusammenarbeiten?

Außerdem: Kein normal denkender und normal fühlender Mensch käme je auf die Idee, jemandem auch nur für kurze Zeit Qualen durch ein Feuer zuzufügen! Das Rechtssystem einiger Länder sieht für die schlimmsten Verbrecher "lediglich" die Bestrafung durch den Tod vor, niemals jedoch eine Bestrafung durch Qualen irgendeiner Art.

Gott solch ein Handeln zu unterstellen, gehört mit zu den schlimmsten Gotteslästerungen, die je begangen wurden. Das macht aus ihm einen rachsüchtigen und äußerst grausamen Gott, mit dem man am liebsten nichts zu tun haben möchte. Wie gegensätzlich ist doch das Bild, das die Bibel in Wirklichkeit von Gott zeichnet!

Sie beschreibt ihn beispielsweise als einen Gott "barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit" (2. Mose 34:6). Oder wie es in einem anderen Bibeltext heißt: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4).

Es gibt somit keinen Grund, irgendwie beunruhigt zu sein. Die Bibel zeigt außerdem, dass durch den Tod sämtliche Sünden abgegolten sind. Sie sagt: "Denn wer gestorben ist, ist von [seiner] Sünde freigesprochen" (Römer 6:7). Egal, wie viel Sünden jemand im Laufe seines Lebens begangen hat, sie sind mit dem Tod bezahlt. Eine Bestrafung über den Tod hinaus gibt daher keinen Sinn und steht, wie gerade gezeigt, der Persönlichkeit Gottes völlig entgegen.

LG Philipp