Wenn ein Mensch seine Wohnung verwahrlost, also ein sogenannter Messi, ist das immer ein Zeichen dafür, dass diese Person depressiv ist? Oder zumindest unglü?
Wenn ein Mensch seine Wohnung verwahrlost ist, ist das ein Zeichen dafür dass es diesem Menschen nicht gut geht? Also psychisch, Depressionen, oder mindestens dass dieser Mensch tief unglücklich/unzufrieden ist in bzw mit seinem Leben?
Ich kenne persönlich einen Fall, die Frau hatte schwere diagnostizierte Depression, aber ihre Wohnung war immer außerordentlich sauber.
Wie sieht es umgekehrt aus? Gibt es Fälle von Messis, die das sind, aber nicht unglücklich oder nicht depressiv sind? Zb aus Unlust oder keine Zeit ihre Wohnung vernachlässigen?
9 Antworten
Vorweg: Der Begriff Messie-Syndrom bezieht sich exklusiv auf Menschen, die bewusst Gegenstände horten, weil sie diesen einen gewissen Wert beimessen. Sich also schwer damit tun, sich von Dingen zu trennen, bzw. der Ansicht sind, diese Dinge noch irgendwie gebrauchen zu können.
Menschen deren Wohnung sprichwörtlich verwahrlost ist, werden lediglich fälschlich in diese Kategorie gesteckt, gehören da aber eigentlich gar nicht rein, da bei ihnen andere Ursachen zu Grunde liegen.
Häufig sind das tatsächlich psychische Probleme. Depressionen z.b. gehen oft mit einer ausgeprägten Antriebsschwäche einher, was dazu führt, dass Betroffene es dann nicht mehr packen, die anstehenden Aufgaben im Haushalt zu erledigen.
Da sammelt sich dann auf lange Sicht einiges an, was dann wohl irgendwann so viel ist, dass die Betroffenen gar nicht mehr wissen, wo sie anfangen sollen und sich eben der Situation quasi ergeben.
Bei manchen ist es auch ein physisches Problem. Sie leiden unter irgendwas, dass sie körperlich einschränkt und quasi daran hindert, sich adäquat um ihren Haushalt zu kümmern.
Von klassischer Faulheit würde ich generell nicht ausgehen. Zumindest nicht, wenn wir hier von mehr als ein paar Tage lang mal den Abwasch nicht erledigen oder lediglich vorübergehender Unordnung reden, da jeder Mensch ein gewisses Grundbedürfnis in Sachen Hygiene und Sauberkeit hat und wer gesund ist was Körper und Psyche angeht, schon weit bevor es wirklich schlimm wird, auch den Hintern hoch kriegt und mal klar Schiff macht.
Davon, dass Menschen, deren Wohnung tatsächlich vernachlässigt ist, sich wohl dabei fühlen bzw. glücklich sind, wage ich stark zu bezweifeln. Vielleicht können sie das Problem ausblenden und sich so zeitweise gut fühlen, aber ich gehe mal allgemein davon aus, das eine solche Wohnsituation äußerst belastend ist. Nicht nur wegen des Drecks, Mülls und der allgemeinen Unordnung, sondern auch, weil damit auch ein entsprechendes Schamgefühl einhergeht und es wohl äußerst anstrengend sein dürfte, zu verhindern, dass irgendwer Wind davon bekommt, wie's hinter verschlossener Tür aussieht.
Als Außenstehender merkt man halt idr nichts davon, da die meisten Betroffenen eben penibel darauf achten, dass keiner was davon mitbekommt.
Ich denke, da muss man schon einiges an Erfahrung mitbringen und eine gute Beobachtungsgabe, um Anzeichen auch zu erkennen.
Nein, definitiv nicht.
Ich kenne persönlich einen Messi. Er ist heute 34. Von seinem Vater allein aufgezogen tat Papi ALLES für ihn bis er starb, mein Bekannter war da 22. Papa wusch Wäsche, kochte, putzte, räumte dem Sohn das Zimmer auf putzte seine Schuhe räumt dessen Schränke ein usw. usw.
Mit 22 endete die Rundumversorgung plötzlich. Und mein Bekannter versank im Chaos. Auf die Idee den Müll rauszubringen, regelmäßig zu duschen, seine Wäsche in die Schränke zu legen, Geschirr abzuwaschen kommt er erst gar nicht. Der Gestank, die Fäulnis stört ihn nicht, er bemerkt es nicht als anormal. Er hat einen. Job als Kassierer einer Tankstelle.
Ich kannte einen äußerst vitalen, lebenslustigen Jugendlichen, den ich auch zu Hause besuchen konnte, die Wohnung war auch oft offen, wenn der nicht da war.
Er selber, wirklich lustig, intelligent, direkt, kreativ. Aber um mich bei ihm wohlzufühlen, und halbwegs bewegen und setzen! zu können, hab ich dann doch ab und zu mal diverse Lebensmittelverpackungsreste u.ä. aufgeräumt/entsorgt.
Inzwischen hat der eigene Kinder, es sieht nun bestimmt wesentlich besser aus.
Ein anderer, älterer Mensch, den ich kenne, ist aber tatsächlich messiartig unterwegs. Der sammelt selbst schrottreife Waschmaschinen, und zerlegt die noch, und lagert die Teile an unterschiedlichen Stellen, damit ein potentieller Dieb keine ganze Maschine klauen kann! Dabei ist er zufrieden mit seinem Job als Zeitschriftenverteiler und Fahrdienstleister auf dem Dorf. Ehemals studiert, i.was im Maschinenbau oder so.
Es ist ein Zeichen das der Mensch am ende ist, nicht weiter weiss, sich alleine gelassen fühlt, Keine Kraft mehr hat.. Und sich aufgegeben hat.. Keinen Sinn mehr in allen sieht (hatte mal so eine Phase aber nicht extrem schlimm) mir ging richtig scheisse habe es aber wieder im Griff.. Kommt nur vor wnen 3s mir kacke geht und Räume dann sofort wieder auf so bald es mir besser geht
Es gibt aber auch Menschen:
Die machen das weil es derren Krankheit betsimmt ist
Nein, Depression und Messi-Syndrom unterscheiden sich gravierend.
Das Messie-Syndrom ist eine Störung der Wertbeimessung. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, Wert und Nutzen von Gegenständen zu beurteilen und entsprechend zu behandeln. Stattdessen wird vielen Dingen ein übersteigerter Wert beigemessen, der dazu führt, sich nicht davon trennen zu können.
Das würde ich bzgl. Objekten aber nicht als krankhaft bezeichnen. Es sei denn man schläft draußen und nutzt kein Zelt oder ähnliches.
Diese Leute schätzen den Wert von zum Beispiel Geld völlig falsch ein und verprassen es
Das kann sogar psychiatrisch behandelt werden
Das ist aber eher eine geistige Behinderung oder psychische Erkrankung die nichts mit dem Messi-Syndrom zu tun haben bzw. nicht das Gegenteil darstellen
Das ist nur ein Aspekt des Messisyndroms. Wer seinen Hausmüll in der Wohnung hortet bis alles verwest mißt dem verfaulendem Unrat sicher keinen Wert bei.
Andersrum gibt es das Syndrom auch das Menschen eigentlich Wertvollem keinen großen Wert Beimessen