Wenn ein Christ stirbt, kommt er dann sofort zu Jesus in den Himmel, oder wartet man, bis er zurück auf die Erde kehrt?

8 Antworten

Es gibt verschiedene Auslegungen zu dieser Frage. Ich persönlich halte mich an das was Paulus schreibt:

1. Thessalonicher 4; 13 Ich will euch aber, Brüder, nicht in Unwissenheit lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht traurig seid wie die anderen, die keine Hoffnung haben. 14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm führen. 15 Denn das sagen wir euch in einem Wort des Herrn: Wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrig bleiben, werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen; 16 denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. 17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. 18 So tröstet nun einander mit diesen Worten!

D.h. Christen wo vor der Entrückung gestorben sind, sind schlafend beim Herrn. Erst bei der Entrückung werden sie aufgeweckt und wir werden alle Jesus gleichzeitig wahrnehmen.

Bei dieser Auslegung, gibt es auch keinen Konflikt mit dem Verbrecher aus Lukas 23. Er ist bei Jesus im Paradies, jedoch schläft er, bis alle Gläubigen versammelt werden. Dann wird er mit uns aufgeweckt, ist uns also nicht zuvorgekommen.

Woher ich das weiß:Hobby

Da gibt es unter Christen verschiedene biblische Interpretationen.

Zum einen ist mir die Variante geläufig, dass die Seelen der Verstorbenen sich bis zur Auferstehung aus den Toten im Paradies (bei Jesus) bzw. im Gefängnis/Finsternis (bei denjenigen, die das Gericht erwartet) befinden. Bei dieser Interpretation existiert ein Totenreich, dass in die beiden o.g. Bereiche eingeteilt ist.

Die weitere mir geläufige Variante geht davon aus, dass die Toten sich in einem Zustand des Schlafes/ Bewusstlosigkeit befinden, bis sie von den Toten auferstehen. Auch hier gibt es wie bei der ersten Variante zuerst die Auferstehung zum ewigen Leben (mit anschließender Entrückung) und danach die Auferstehung zum Gericht Gottes.

Ich persönlich bin eher von der ersten Variante überzeugt. Insbesondere die folgenden beiden Bibelstellen führen bei mir zu dieser Überzeugung:

Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein! Lukas 23:43

Jesus spricht hier zu dem Verbrecher, der neben ihm gekreuzigt wurde und sagt ihm, dass er noch am selbigen Tag mit Jesus im Paradies sein würde.

Und die zweite Bibelstelle:

Denn auch Christus hat einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führte; und er wurde getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht durch den Geist, in welchem er auch hinging und den Geistern im Gefängnis verkündigte, die vor Zeiten sich weigerten zu glauben, als Gottes Langmut einstmals zuwartete in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in der wenige, nämlich acht Seelen, hindurchgerettet wurden durch das Wasser, 1. Petrus 3:18‭-‬20

Diese Stelle lässt die Annahme zu, dass die Seelen derjenigen, die das Gericht erwartet, sich in einem Gefängnis befinden, was für den dunklen Bereich des Totenreiches spricht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Hallo keineahnung1919,

für einen Christen gilt das, was die Bibel über die Toten sagt, ganz genauso, wie für alle anderen Menschen. Hier steht: "Sein Geist geht aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden; an jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich" (Psalm 146:4). In einem anderen Bibelbuch steht, dass sich die Toten "nichts wissen" (Prediger 9:5).

In der Bibel wird der Tod auch mit dem Schlaf verglichen, der ja, einmal abgesehen vom Träumen, ebenfalls ein Zustand ohne Bewusstsein ist. Somit lehrt die Bibel nicht, dass wir nach dem Tod in irgendeiner Form weiterleben!

Vielen mag es schwerfallen, zu glauben, dass außer unseren sterblichen Überresten nichts mehr von uns da ist. Sie meinen, irgendetwas von uns müsse doch weiterleben.

Wenn es Dir auch so geht, dann denke doch einmal an die Flamme einer Kerze. Wenn man sie ausbläst, geht sie einfach aus und brennt nicht irgendwo weiter. Unser Leben ist mit dieser Flamme vergleichbar. Wenn wir den letzten Atemzug tun, hauchen wir gleichsam das Leben aus und hören auf zu existieren.

Obwohl letztendlich dem Tod niemand entrinnen kann, ist er kein dauerhafter Zustand. Es wird eine Rückkehr zum Leben geben, und zwar durch die Auferstehung! Die Frage, die sich hier stellt, ist die, in welcher Form die Toten wiederkehren werden. Auch hierüber gibt die Bibel eine zufriedenstellende Antwort, denn sie zeigt, dass Gott die Verstorbenen mit einem neuen Körper auferwecken wird.

Dies geht u. a. Aus folgendem Bibeltext hervor: "Dennoch wird jemand sagen: „Wie werden die Toten auferweckt werden? Ja, mit was für einem Leib kommen sie?“ Gott aber gibt ihm einen Körper, so wie es ihm gefallen hat"(1. Korinther 15:35, 38). Nach diesem Text ist man nach der Auferstehung also nicht körperlos.

Für diejenigen, die zu einem Leben hier auf der Erde auferweckt werden, bedeutet das, dass sie wieder einen Körper aus Fleisch und Blut haben werden, der dem gleicht, den sie vor ihrem Tod hatten. Nur so kann einer den anderen wiedererkennen. Die Auferweckten werden auch auch all die Erinnerungen aus ihrem früheren Leben wiedererlangen, ja ihre gesamte Identität.

Jesus sprach einmal davon, dass der Tag herbeikommen wird, an dem er die Gräber leeren wird. Er sagte: "Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine [Jesu] Stimme hören und herauskommen werden (Johannes 5:28, 29).

Wenn also die Toten wieder zum Leben erweckt werden, ergibt sich die Frage, wo sie leben werden; im Himmel oder auf der Erde? Für die meisten wird es eine Auferstehung zu einem Leben hier auf der Erde werden, denn nur eine relativ geringe Zahl von Menschen wird zu himmlischem Leben auserwählt. Die Bibel spricht immer wieder von einem künftigen Leben hier auf Erden. Hier sind nur zwei biblische Aussagen dazu:

"Die Gerechten werden die Erde besitzen und für immer auf ihr leben." (Psalm 37:29).

"Gott segnet die Freundlichen und Bescheidenen, denn ihnen wird die ganze Erde gehören" (Matthäus 5:5, Begegnung fürs Leben).

Du siehst also, dass es keinen Grund gibt, vor dem Tod oder der Zeit danach übermäßig Angst zu haben. Wenn die Auferstehung stattfindet, werden sich die Zustände auf der Erde grundlegend geändert haben und zwar nicht durch menschliches Bemühen, sondern durch ein Eingreifen Gottes. Er wird durch sein in der Bibel angekündigtes "Reich" dafür sorgen, dass es dann weder Hunger, noch Krankheit, noch Kriege noch sonst irgendwelche schlimme Dinge geben wird.

Das Leben nach der Auferstehung wird dann so sein, wie es im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung, beschrieben wird: "Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen" (Offenbarung 21:3,4). Sind das nicht herrliche Aussichten?

Doch Gott erwartet auch etwas von uns. Damit ein Leben in der gerade beschriebenen Weise auf Dauer möglich ist, müssen die dann lebenden Menschen bereit sein, sich nach Gottes Standards und Grundsätzen auszurichten. Das funktioniert jedoch nur dann, wenn man Gott und seine Mitmenschen vorn Herzen liebt (siehe erstes und zweites Gebot).

Daher haben sich viele schon heute entschlossen, Gottes Wort, die Bibel, näher kennenzulernen und zu Gott ein enges persönliches Verhältnis aufzubauen. Dadurch haben sie die beste Grundlage für dauerhaftes Glück gefunden. Außerdem stehen ihnen all die hier beschriebenen herrlichen Dinge in Aussicht.

LG Philipp

1.Korinther 15:

42 So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich.

43 Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit und wird auferstehen in Kraft.

44 Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib.

45 Wie geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, »wurde zu einem lebendigen Wesen« (1. Mose 2,7), und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht.

46 Aber nicht der geistliche Leib ist der erste, sondern der natürliche; danach der geistliche.

47 Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der zweite Mensch ist vom Himmel.

48 Wie der irdische ist, so sind auch die irdischen; und wie der himmlische ist, so sind auch die himmlischen.

49 Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen.

50 Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit.

Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden;

52 und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.

Ursprünglich war von Gott für Menschen ewiges Leben lediglich auf der paradiesischen Erde vorgesehen. Dieser Plan Gottes — ewiges Leben auf der Erde — änderte sich auch nach dem Sündenfall nicht. Dieser Plan besteht bis heute.

Die treuen vorchristlichen Diener Gottes waren davon überzeugt, dass sie zum Leben auf der ERDE auferweckt werden. Der Himmel war für sie keine Option:

„… die Erde wird die im Tod Kraftlosen zum Leben bringen.“ (Jesaja 26:19)

Erst durch das Erscheinen vom Sohn Gottes auf der Erde wurde den treuen Dienern Gottes klar gemacht, dass eine begrenzte Zahl Menschen zu himmlischem Leben auferstehen werden. Gemäß Offb. 14:1 handelt es sich um relativ wenige: 144 000. Warum hat Gott das so entschieden?

Er wollte, dass außer Jesus auch andere erprobte Menschen vom Himmel aus über die von Gottlosigkeit gereinigte paradiesische Erde regieren sollen. Der Vorteil? Nur Jesus und solche erprobten gottesfürchtige Menschen haben das Leid auf der Erde am eigenen Leib miterlebt. Sie können sich am besten in unsere Lage hineinversetzen und uns mit dem nötigen Verständnis weiterhelfen. (Engel haben unser Elend zwar beobachtet. Aber sie haben es nie am eigenen Leib gespürt.)

Gemäß Hebräer 11:16 strebten die treuen vorchristlichen Anbeter Gottes (wie Moses, Abraham, Lot, …) „nach einem besseren Ort – einem, der zum Himmel gehört.“ Damit wird nicht gesagt, dass sie zu himmlischem Leben auferweckt werden. Sie freuten sich darüber, unter der himmlischen Herrschaft Gottes zu ewigem Leben auf einer paradiesischen Erde auferweckt zu werden.

Manche denken, dass ALLE guten Menschen in den Himmel kommen. Aber gemäß der Bibel verspricht Gott den meisten guten Menschen ewiges Leben auf der Erde:

“Die Gerechten werden die Erde besitzen und für immer auf ihr leben“ (Psalm 37:11, 29, 34).

Jesus sagte: „Kein Mensch [ist] in den Himmel hinaufgestiegen“ (Johannes 3:13). Damit zeigte er, dass gute Menschen, die vor ihm gestorben sind – Menschen wie Abraham, Moses, Hiob und David –, nicht in den Himmel gekommen sind:

“„Denn David ist nicht in den Himmel aufgefahren.“ (Apg. 2:29, 34).

Stattdessen hatten sie die Hoffnung auf eine Auferstehung zu Leben auf der Erde (Hiob 14:13-15).

Die Auferstehung zu Leben im Himmel wird „die erste Auferstehung“ genannt (Offenbarung 20:6). Das zeigt, dass es noch eine weitere Auferstehung geben wird – und zwar auf der Erde.

Die Bibel lehrt, dass unter Gottes Königreich „der Tod ... nicht mehr sein [wird]“ (Offenbarung 21:3, 4). Dieses Versprechen muss sich auf die Erde beziehen, denn im Himmel gab es niemals Tod.

(Unter Zuhilfenahme von ZJ-Lit.)