Welches Objektiv (Tele) in der Dämmerung?

5 Antworten

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Hallo

bei Wildbeobachtung gibt es die "Rule over the Thump" also die Daumenschätzmethode;

Man peilt das Ziel über den ausgestrecketen Daumen über den ausgestreckten Arm an. Der Daumen überdeckt in der Breite etwa denn Bildwinkel von etwa 6° Diagonalbildwinkel. Ist das Motiv den halben Daumen Breit sind es etwa 3° und so weiter. In Kleinbild gerechnet sind für 6° etwa 500mm nötig und für 3° eben 1000mm. Mit einer APS-C mit 1,5er Crop entspricht das nur 350mm und eben 700mm.

Es gibt auch noch den "Indianergruss" am Ende des gestreckten Arms macht man "How" und die voll gespreizte Brucer Lee Kralle ergibt zwischen dem Ende der Daumenspitze und der Spitze des kleinen Fingers etwa 85mm, der 90° abgespreitzte Daumen und 4 Finger (Das Stop) ergibt etwa 105mm 4 Finger zum Fächer ergibt etwa 135mm, 4 Finger zum Spockgruss (live long an prossper) ergibt etwa 150mm (Ausser man kann es so gut wie Nimoy dann sind es eben wieder 135mm), 4 Finger breit ist etwa 200mm, 3 Finger bereit sind etwa 300mm, 2 Finger sind etwa 400mm und 1 Finger ist etwa 500mm.

Die typische Ansitzstellung aus einem Hochsitz am Waldesrand hat eine andere Optimaloptik als der Ansitz mitten im Wald.

Primär wenn der Hochsitz stabil und Geräumig ist kann man mit einem Stativ arbeiten, Dreibein, Einbein oder mit einer Schraubzwinge mit Kugelkopf. Bei einfachen Leitersitzen oder wackligen Hochsitzen greift man zur Schulterstütze.

Für Grosswild reicht schon je nach Windrichtung ein 80-200 Zoom, für Kleintiere oder Vögel wäre ein 100-400 besser und damit kann man auch die scheuern Füchse, Wildkatzen oder Wölfe erwischen. Wild-Schweine kann man in unbejagten Räumen mit etwas Praxis mit einer Normalbrennweite erwischen in Jagdgebieten sind die meist unsichtbar weil die so schlau sind die Hochstände zu meiden. Wer mit der Windrichtung fotografieren muss kann die Brennweiten verdoppeln.

Womit schon mal der nötige Zoombereich der Optiken geklärt ist vermutlich wird man aus Kostengründen erst mal mit einem 70-300VC von Tamron einsteigen und sich mit Schuterstütze und/oder einem Einbein die Arbeit erleichtern. Trotz mit der 5,6 eher mässigen Lichtstärke (Aus heutiger Sicht vor 20 Jahren war das schon Oberklasse) kann man mit etwas hochdrehen der ISO und dem VC problemlos bis in die Dämmerung arbeiten, wenns es dunkel wird dreht man die ISO ganz auf oder geht eben in den Schwarz/Weiss Restlicht Modus.
Wenn die Brennweite nicht ausreicht dann besorgt man sich zuerst einen 1,4er oder 2er Telekonverter auch wenn gute Expemplare ab 200€ kosten und dann die Überlegung ist sich statt 70-300VC und Telekonverter nicht gleich für etwa die selbe Summme ein gebrauchtes Tamron 200-500 AF Zoom oder Sigma 150-500 holt

Es gibt viele wege zum Ziel wer schon ein ordentlichen Telezoom bis 200mm hat dem bringt evtl das 200-500 mehr als das 70-300. Aber es ist bei 500mm fast nicht mehr ohne Auflage benutzbar (Weil dann wegen Crop 750mm optischer Hebel).

Lange Tüten mit Stabilsierung sind bei 1000€. Und die Stablisierungen sind Stromfresser so dass man noch ein Powerpack oder einige Ersatzacccus investieren muss. Und einige der Stabis sind zu lauft für Wildbeobachtung. Zudem sollte man bei Wild nicht zu weit in den Verschlusszeiten runter es macht kein Sinn wenn ein Eichhörnchen das den Baum hochflitzt als undefinierbarer Pelzbüschel auf einer scharf belichteten Baumrinde erscheint.

Bevor man viel Geld in stabislierte Teles und Kiloschwere Trümmer versenkt würde ich eher raten sich eine gebrauchte Fuji HS10 oder das Auslaufmodel HS20 für 100-200€ als Teletütenersatz zu besorgen. Das sind die schärfsten und lichtstärksten 750mm Teles unter 3000€, stabilsiert und der Autofocus im Teleende ist OK. Die Bridges haben auch Nachteile (no free lunch) der grösste Nachteil ist wer eine gute Bridge hat bei welchem der EVF erstklassig ist (Bei den Fuji HS Gottseidank nicht der Fall) wird die DSLR nur noch als Zweitkamera verwenden weil es auch bequemer mit der Bridge geht.

Die optimalen Kameraeinstellungen ? im langem Telebreich hat man kaum Freiheiten ausser man kann im hohen ISO Bereich arbeiten und trotz 1/2000 Sek noch abblenden. Die beste Einstellung ist das man mit einem Lichtstarken Normatele (70-200) so nach ranpirscht wie möglich weil typische Fernteleshots ergeben meist "Platte" Bilder. Das ist gut zur Dokumentation aber ergibt selten gute "Bilder". Richtig gute Bilder entsehen wenn Tierfotografen mit einer Leica und einem Normalobjektiv "bewaffnet" mittendrin sind also man wilde Tiere sieht wie man sonst nicht sehen kann bzw wie man es normalerweise nicht selbst erleben will.

Das verwendete Objektiv Nikon AF-S Zoom-Nikkor 70-300mm 1:4,5-5,6G VR ist nicht optimal, klar, aber mit einem guten Bildbearbeitungsprogramm wie z.B. Ligthroom 3, gibt es für ca. 120€ bei Amazon erziele ich ganz gute Ergebnisse. Wenn du dann noch in RAW fotografierst, da kannst du das rauschen weitgehend reduzieren und hast sehr gute Fotos.

Das du ein Stativ verwendest ist wohl klar, mit etwas Übung wird es gut gehen.

Solche Fotos haben schon einen ganz besonderen Pfiff, probiere es ruhig aus.

Ein lichtstarkes Teleobjektiv für die Dämmerung wäre zum Beispiel das Nikkor Teleobjektiv - 400 mm - F/2.8, kostet aber ab ca. 7000€. Ist nicht deine Preisklasse denke ich. Ansonsten würde das AF-S NIKKOR 70-300 mm 1:4,5-5,6G ED VR in Frage kommen, das ist billiger aber halt nicht sehr lichtstark. In der Dämmerung wirst du mit der D3100 und Tierfotografie nicht viel Spaß haben glaube ich. Hohe Iso Werte sind wichtig, was für Tiere willst du denn fotografieren?

hm, ich würde mir ein tamron 70-200/2,8 zulegen. dazu evtl ein 1,4x telekonverter. dann hast du etwa ein 100-300/4. preislich nagst du dann so bei 700 euro rum.

Schloga 
Fragesteller
 15.05.2012, 10:27

Hallo, danke für die Antwort! Was wäre denn von diesem Objektiv zu halten:

Walimex Pro AE 85 mm 1:1,4 IF UMC Objektiv

Wäre das auch eine Möglichkeit?

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mastert117  15.05.2012, 16:23
@Schloga

das walimex ist nicht schlecht, für den preis sogar ausgesprochen gut. allerdings hat es keinen autofokus und ist für deinen anwendungsbereich viel zu kurz von der brennweite her. ich denke unter 200mm brauchst du da gar nicht anfangen. aber festbrennweiten ab 200mm aufwärts kosten dann schnell mal 1000 euro aufwärts ;)

wie schon gesagt, das tamron ist gut und nicht zu teuer. dazu ein guter telekonverter und du hast schon mal eine vernünftige basis.

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Klar gibts lichtstarke Teles. Die erkennst du an der 2,8 bei den Blendenwerten. Sind dann aber auch hübsch teuer.

Schloga 
Fragesteller
 14.05.2012, 10:24

Ich habe folgendes Teleobjektiv: Nikon AF-S Zoom-Nikkor 70-300mm 1:4,5-5,6G VR Objektiv

Wenn ich dieses verwende, was würde ich an der Kamera einstellen um bestmögliche Ergebnisse zu erhalten?

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IRON67  14.05.2012, 10:40
@Schloga

4,5 als größte Blende ist natürlich gerade in der Dämmerung suboptimal, zumal beim Zoomen dann wohl schnell die 5,6 erreicht werden. Da wirst du dann den ISO-Wert erhöhen müssen und das bezahlst du mit Bildrauschen. Probiers halt aus. BTW: Ein Stativ verwendest du doch, oder?

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