Welche Zielkonflikte können zwischen dem "Mindestlonhn" und den wirtschaftspolitischen Zielsetzungen entstehen?

4 Antworten

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Stabiles Preisniveau: Mindestlohn kann die Kosten der produzierten Güter erhöhen (höhere Lohnkosten) und dadurch eine Inflation erzeugen, weil Unternehmen versuchen die gestiegenen Kosten durch höhere Preise auszugleichen.

Hoher Beschäftigungsgrad: Mindestlohn kann dazu führen, dass weniger Leute eingestellt werden, oder sogar welche gefeuert werden, weil Unternehmen ihre Lohnkosten stabil halten wollen oder müssen. Mindestlohn kann also zu höherer Arbeitslosigkeit führen.


Mellissa42526 
Fragesteller
 28.06.2017, 20:27

Vielen Dank :)

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Stetiges Wirtschaftswachstum als Zielsetzung setzt eine schwere Wahrnehmungsstörung voraus. Denn egal ,ob der Mensch sich einbildet, die Erde sei eine Scheibe, oder sogar weiß, dass sie kugelähnlich ist:

Die Erde ist endlich. 

Stetiges Wirtschaftswachstum wird also die Erde zumüllen bis sie erstickt. 

Von mir aus lerne diesen Unsinn für die Schule oder das Studium. Kritisiert wird er seit seiner Erfindung von Fachmenschen aus aller Welt. Ihre Beiträge findest Du im Archiv von z.B. spiegel-online, dradio unter "Andruck - Das Magazin für politische Bildung" und handelsblatt-online. 

Hast Du mal Autoren, wirst Du manchen kostenlosen Beitrag von ihnen online finden. 

Da stellt sich ja dann auch die Frage:

Wo bitte soll denn dieses stetige wirtschaftliche Wachstum stattfinden?

Bisher wird es nur als in Erstwelt-Staaten als erlaubt politisch und rechtlich gelebt. 

Alleine schon die Forderung nach einem Euro Stundenlohn weltweit wäre eine Revolution. Aus dieser Revolution lässt sich schlussfolgern, dass es sich um eine Forderung aus Wolkenkuckucksheim der Egomanie handelt. Denn die Mehrheit der Menschheit arbeitet heute unterhalb dieser Forderung. 

Was zum nachdenken einlädt. Würde nämlich der Mehrheit der arbeitenden Menschen dieser Mindestlohn zugestanden, könnten sie tatsächlich mehr konsumieren. Das wäre dann zunächst mal schlicht Essen und Wasser. 

Landwirtschaft wird aber regelmäßig beim sogenannten wirtschaftlichen Wachstum ausgeblendet. Bzw. nur dann, wenn es um umweltzerstörende Großindustrie geht berücksichtigt. > Belastung des Grundwassers mit Nitraten, Hormonen, Antibiotika.....

Was dann zudem ebenso wie in anderen Wirtschaftszweigen Arbeitsplätze kostet. Warum aber werden Arbeitsplätze abgebaut? Angeblich wegen Kosteneffizienz.

Da wird aber maximal von Zwölf bis Mittag gedacht und geplant. Denn wer keine Arbeit hat hat keinen Verdienst und kann also nicht konsumieren. Wer nicht konsumieren kann kann wirtschaftliches Wachstum nicht nutzen und somit befördern. 

Und dann kommen diese ausschließlich als Suchthintergrund zu definierenden Behauptungen, Kosteneffizienz sei nun mal wesentlicher als Arbeitsplätze, da für mehr Wachstum investiert werden müsse. 

Lass mich ein Beispiel zu Energiegewinnung aufzeigen:

Wir haben schon länger die Möglichkeit, kleine Windkrafträder auf jedes Dach zu installieren und damit insgesamt reichlich Energie gewinnen zu können. Das wäre eine einmalige Herstellung und Installation. Dann laufen die Dinger und laufen und laufen und überholen den Käfer in ihrer Nutzungsdauer. 

Unter stetigem Wirtschaftswachstum wird aber von Politik und führender Wirtschaft die Förderung von diesen Spargelstangen verstanden. Diese töten jährlich hunderttausende Vögel und Insekten. Die kleinen Dinger nicht. 

Ohne Insekten haben wir nur noch 20% der Lebensmittel zur Verfügung. Wünsche ich mal guten Appetit. Und welche Auswirkungen die Massentötung von Vögeln hat wollen wir gar nicht wissen. Liegen also keine belastbaren Erkenntnisse zu vor. 

Die Spargelstangen alleine reichen aber diesem angeblichen Wirtschaftswachstumshirnriss nicht aus. Es müssen neue AKWs her und Kernschmelze wird jetzt schon versucht uns als saubere Energiegewinnung zu verkaufen. 

Ich könnte auch das Gezeitenkraftwerk in USA benennen. Es wurde Anfang der 1980-iger Jahre in Betrieb genommen. Und läuft nur dann, wenn es die Atomenergiebetreiber nicht stört in ihren Preisgestaltungswünschen. Ist also aktuell abgeschaltet. 

Das Ding kann aber jederzeit wieder angeworfen werden. Bisschen Spinnweben entfernen, mal nachsehen ob geölt werden muss und gut ist. Von den Dingern ließen sich eine ganze Menge schon lange nutzen. Hätten aber nur die naheliegenden Gemeinden wirklichen Nutzen von. Also Menschen. 

Menschen spielen aber bei stetigem Wirtschaftswachstum nur eine untergeordnete Rolle. Die haben kein Recht auf Wohlstand, Nutznießung in diesem Denkmodell. 

Ok. Ich höre hier mal auf. Dass die anderen von Dir genannten Punkte mit berührt wurden ist wohl deutlich geworden. Und wie Du an Fachmenschen kommst habe ich auch benannt. 

Wenn der Staat ohne betriebswirtschaftliche Zusammhänge zu kennen einen Mindestlohn festlegt, der bei den einfachen Tätigkeiten über der Wertschöpfung liegt, dann ist dieser Arbeitsplatz in Gefahr.

Der Mindestlohn bedeutet daher für die  Firmen einen verstärkten Druck in Automatisation zu investieren und lässt tendenziell die Arbeitslosigkeit bei weniger qualifizierten AN steigen. Hier sollte der Staat nur sehr vorsichtig agieren, was man von linken Parteien nicht erwarten kann.


Mellissa42526 
Fragesteller
 28.06.2017, 20:49

Vielen Dank :)) weisst du vielleicht etwas zu Ziel 3 und 4?

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Karl37  29.06.2017, 14:24
@Mellissa42526

Auf ein Aussenhandelsgleichgewicht hat der Mindestlohn keinen Einfluß. Dieser unterliegt anderen Größen. Zur Zeit ist der Ölpreis viel zu niedrig, das verbilligt den deutschen Import und vergrössert die Schere zwischen Import vs. Export.

Sobald die Erdölförderländer etwas sorgfältiger mit ihrem Vermögen umgehen, normalisiert sich auch die deutsche Handelsbilanz

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3. kannst streichen, Deutschland Handelsbilanzüberschüsse in Rekordhöhe.
An einem Handelsgleichgewicht zeigt weder die Politik noch die Wirtschaft ein nennenswertes Interesse.

Deshalb steht Deutschland in der Kritik von IWF, OECD und EU Kommision.