Welche Terrassendielen sollte man verwenden?

4 Antworten

Hallo,

vorweg: ich möchte mit offenen Karten spielen, denn von scheinheiigen Lob-Beiträgen mit Fake-Profil wie das viele machen halten wir nichts. Mein Name ist Steffen Männle und ich arbeite bei pur natur, einem Familienunternehmen aus dem Schwarzwald. Unser Kerngeschäft ist die Herstellung von Dielenböden und Terrassendielen aus Douglasie.

Die Frage ob Tropenholz oder heimisches Holz kannst Du Dir am Ende des Tages nur selbst beantworten. Tropenholz ist sicher sehr gut und lange haltbar, bringt aber trotz FSC etc. die Ungewissheit der Herkunft und Legalität mit sich. Bei heimischen Hölzern musst Du auf jeden Fall sehr auf die Qualität des Holzes achten, weil es hier sehr große Unterschiede gibt. Lärche und Douglasie sind sicher geeignet.

Optimal auch bei heimischen Terrassenhölzern sind Dielen mit stehenden Jahrringen (gesägt im Riftschnitt). Durch die stehenden Jahrringe sind die Dielen sehr formstabil, mindestens genau so formstabil wie Tropenholz. Die Douglasie hat den Vorteil, dass sie sich sehr gut in langen Längen verarbeiten lässt (auch Längen über 6m) und in Verbindung mit stehenden Jahrringen sehr formstabil bleibt.

Ein weiterer wichtiger Faktor der die Holzqualität beeinflusst ist das Alter des Baumstammes aus dem die Dielen gesägt werden/wurden. Die meisten Hersteller im Douglasie Bereich verwenden relativ junge Stämme zwischen 50-75 Jahre alt. Hier ist das Holz aber noch nicht so ausgehärtet. Terrassendielen aus einem Stamm mit 80-120 Jahre sind etwas ganz anderes. Douglasie im Riftschnitt (stehende Jahrringe) sind bis zu 20 Jahre haltbar.

Generell, egal für welches Holz Du Dich am Ende des Tages entscheidest, achte auf den "konstruktiven Holzschutz". Das bedeutet in Kurzform: Kein Holz auf Holz, alles gut unterlüftet, am besten von unten verschraubt. Verschraubung von oben ist zwar am Anfang günstiger und vielleicht etwas schneller, aber verringert die Lebensdauer deutlich. In den Schraubenlöchern bleibt das Wasser stehen und es entstehen mit der Zeit Kreuzrisse.

So, jetzt hab ich viel erzählt, ich hoffe es hilft Dir weiter bei Deiner Entscheidung.

Hallo Mausiwuest,

auch ich bin der Meinung, dass Du mit heimischen Hölzern nichts falsch machen kannst. Die Douglasie ist mit ein wenig Holzschutzmitteln behandelt schon sehr haltbar - wie purnatur schon schreibt, kann älteres, ausgehärtetes Douglasienholz schon annhähernd so haltbar sein wie mittelmäßige Bangkirai-Sorten aus den Tropen. Es gibt aber ein heimisches Holz, dass es mit Tropenhölzern in Sachen Haltbarkeit locker aufnehmen kann: die Robinie!

Die Resistenz der Robinie gegen Schädlinge wie Insekten und Pilze ist aufgrund ihrer natürlichen Gerbsäuren vergleichbar mit der von Teakholz. Mittlerweile wird für Schiffsdecks nicht selten Robinie anstatt von Teak verarbeitet.

Der Vorteil für Dich ist, dass Du deine Terrasse mit ein wenig Pflege jahrzehntelang nicht renovieren mußt!!

Auch in Punkto Sicherheit ist die Robinie sehr interessant: während die Lärche dazu neigt zu schiefern und man sich dann beim Barfußlaufen schnell einen Holzsplitter in die Haut einfahren kann, hast Du mit Robinie aufgrund ihrer besonderen Härte die höchstmögliche Sicherheit diesbezüglich. Sie ist sogar härter als Eiche! Manche sagen sogar, die Lärche gehört wegen der Schieferbildung gar nicht auf den Boden, sondern an die Wand als Fassadenholz.

Es gibt Lieferanten, die Robinien-Terrassendielen im Keilzinkverfahren bis zu 6,0 m Länge anbieten. Einen Stoß musst Du also nicht unbedingt einplanen.

Sehr schön ist auch der neue Trend zum Yachtdeck-Look: dabei wählt man die Terrassendielen sehr schmal, so wie die Dielen auf einem Schiffsdeck. Das sieht sehr edel aus und hat einen großen Vorteil: da die Dielen nicht so breit sind, arbeiten sie auch weniger, sprich sie biegen sich weniger. Es kann bei breiten Dielen nämlich vorkommen, dass sie schüsseln, also das sich die Ränder hochbiegen. Dann kann das Regenwasser nicht abfließen, dringt tief in das Holz ein und wäscht mit der Zeit die guten Gerbsäuren aus dem Material -> die Dielen fangen an zu verwittern und verlieren schnell an Haltbarkeit. Eine Renovierung steht dann früher ins Haus, als notwendig. Daher nimm lieber schmale Dielen!

Poolterrasse im Yachtdeck-Look mit 5cm schmalen Terrassendielen aus Robinie - (Holzterrasse)

Ich habe seit 3 Jahren sibirische Lärche in 28mm Stärke und bin sehr zufrieden. Allerdings gab es die nur in max. 4m längen. Du müßtest also versetzt anstückeln.

Hi Maisiwuest

Vor 5 Jahren hatte ich das gleiche Problem wie du, ich habe mich damals für Lärchenholz entschieden weil es heimisch und nicht all zu teuer war.

Aber mit den Hölzern die du dir ausgesucht hast machst du bestimmt auch nichts falsch. Dass Problem mit der länge lässt sich dagegen nicht so einfach Regeln, ich habe damals schon bei meinen 5m Probleme bekommen. Aber zum Glück habe ich ein Sägewerk bei mir in der nähe gefunden dass mir die Bretter auf 4m80cm zuschneiden konnte, deshalb ist meine Terrasse zur zeit nur 4,80m.

Deshalb mein tipp an dich, such nach Sägewerken in deiner nähe die dir Bretter so lange wie möglich schneiden, und vergiss nicht dass der Transport für 6m lange Bretter nicht gerade der einfachste ist

LG