Welche Religion hat am meisten getötet?

5 Antworten

Ich würde als gläubiger Christ gerne schreiben - der Islam. Doch lässt sich Frage nicht einfach beantworten. Dies aus verschiedenen Gründen.

  • Zahlen der Historiker weichen zum Teil extrem voneinander ab. Zum Beispiel die Anzahl der erschlagenen Muslime und Juden bei der Erstürmung von Jerusalem. Hebräische Quellen schreiben von 3.000 Toten, Christliche Quellen von 10.000 Toten und gar 70.000 waren es gemäss dem Islam.

https://www.trenfo.com/de/geschichte/kaempfe/belagerung-von-jerusalem-1099

  • Dieses Video zeigt den Eroberungsfeldzug des Islam und die Kreuzzüge des Christentums. Wie viele dabei getötet wurden, ist ebenfalls nicht klar. Die Zahlen sind so unterschiedlich, dass ich sie gar nicht nennen möchte.

https://www.youtube.com/watch?v=fm6ytiW7Swc

  • Die Spanier in Südamerika. Haben da die Religiösen die Ureinwohner getötet. Oder war der Hauptgrund die Gier nach Gold und anderen Schätzen. Darf man diese Zahlen dem Christentum anlasten, zum Teil anlasten oder gar nicht.

usw. usw.

Völlig daneben ist allerdings, wenn man den 2. Weltkrieg als christlich, religiösen Krieg bezeichnen würde. Die Nazis hatten mit dem Christentum gar nichts zu tun. Hitler hasste die P*affen zutiefst und Himmler wollte keine gläubigen Christen in der SS (dafür Muslime). Von den anderen Nazigrössen ist keiner bekannt, der sich zum Christentum bekannt hat und auch so gelebt hat. Die bekennende Kirche, 1/3 aller evangeliscchen Geistlichen, hat sich offen gegen die Nazis gestellt. Opfer des Krieges waren in Europa fast alles Christen und durch den Holocaust die Juden. Letzteres war eine Verfolgung einer Minderheit.

Hawajaeger  08.07.2022, 14:21

Spanier haben in Südamerika Völker ausgerottet

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Bodesurry  08.07.2022, 14:29
@Hawajaeger

Habe ich auch geschrieben. Klar ist nur nicht, war es in erster Linie als Gier nach Gold oder aus religiösen Gründen oder einer Mischung davon.

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AdamundEvi  11.07.2022, 12:35
@Hawajaeger

Ausrottung? Dann dürfte es ja auch heute keine indigenen Völker mehr geben. Tut es aber. Zweifellos hat es aus Gold- und Machtgier schlimme Verbrechen, Entrechtungen und Zwangsarbeit/Versklavung gegeben. Die hohen Todeszahlen haben aber vor allem mit den Viruserkrankungen zu tun, denen das Immunsystem der Indigenen nichts entgegen zu setzen hatte. Schnupfen, Masern, Pocken - die Europäer waren "durchseucht" damit. In den Amerikas gab es diese Erkrankungen nicht, die weitaus schlimmer wüteten, als uns heute vorstellbar.

Eins ist ziemlich sicher: Die Conquistadores waren nominal Katholen, aber was immer sie dort für Verbrechen verübten: Jesus lieferte ihnen keine Legitimation dafür.

Anders bei der islamischen Expansion: Der Mohammeds Koran liefert dazu die Anleitung.

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AdamundEvi  11.07.2022, 12:43
@Hawajaeger

Trotz des geschehenen Unrechts muss man alle Fakten betrachten - und nicht ohne diese das gesamte Christentum beschuldigen. 

In der Bulle Papst Pauls III. von 1538 ordnet dieser an, dass "die vorgenannten Indianer, auch wenn sie außerhalb des Glaubens leben, ihrer Freiheit und Verfügungsgewalt über ihre Güter nicht beraubt werden, und dass sie nicht zu Sklaven gemacht werden dürfen" Auch gegen Zwangsbekehrungen sprach sich Paul deutlich aus.

Die Situation in Südamerika veranlasste ein grundsätzlicheres Nachdenken über die Frage allgemeiner Menschenrechte bzw. völkerübergreifender Gerechtigkeitskriterien. Der spanische Dominikanermönch Francisco de Vitoria gilt als ein, wenn nicht sogar der Begründer des Völkerrechts. Basierend auf Berichten seines Ordensbruders Las Casas kritisiert er die spanische Eroberungspraxis im südlichen Amerika: „Die Spanier sind die Nächsten der Barbaren, wie aus dem Gleichnis des Samariters im Evangelium hervorgeht. Sie sind daher verpflichtet, die Nächsten wie sich selbst zu lieben.“ Balthasar Ayala, ebenfalls spanischer Spätscholastiker knüpfte bei Vitoria an, desgl. dann Alberica Gentili , der Jesuit Francisco Suarez, schließlich der Niederländer Hugo Grotius.

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Die Christen haben im Mittelalter 500 oder 600 Jahre lang Nicht- oder Andersgläubige getötet. Von den Juden glaube ich es nicht, weiß es aber auch nicht. Der Islam hat erst danach damit angefangen, radikal zu werden, Vor 200 Jahren waren da noch nicht viele Andersgläubige. Buddhisten + Hindi schlagen nicht mal eine Fliege tot.

Hacker48  07.07.2022, 20:46
Buddhisten + Hindi schlagen nicht mal eine Fliege tot.

Das ist nicht ganz richtig. 😉

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suedhoern  07.07.2022, 20:48
@Hacker48

Nein, aber Du wirst doch wohl wissen, wie ich es gemeint habe. Die sind in der Mörderstatistik nicht gerade ganz weit oben angesiedelt.

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Hacker48  07.07.2022, 20:51
@suedhoern

Nein, das klingt nämlich nach dem klassischen Vorurteil, dabei gibt es durchaus einige Fälle, in denen auch Budhisten andere Volksgruppen massakriert haben.

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suedhoern  07.07.2022, 20:58
@Hacker48

Kannst Du lesen? Wer hat am meisten getötet, fragt er. "Durchaus einige Fälle" sind wohl kaum die meisten. Das klingt nicht im Geringsten nach Vorurteil. In der "Tötungsstatistik" sind die soweit hinten, dass sie heute allgemein gar nicht erwähnt werden. Sieh Dir die anderen Antworten an. Die meisten haben davon wahrscheinlich nicht mal was gehört.

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AdamundEvi  08.07.2022, 07:17
Der Islam hat erst danach damit angefangen, radikal zu werden, Vor 200 Jahren waren da noch nicht viele Andersgläubige.

Völlig nebulöse Vorstellungen von der Geschichte, völlig falsche Fakten (ausgedacht?), aber Hauptsache man gibt eine Antwort. Man hat auch das Recht zu schweigen. Seit ca. 1400 Jahren sterben bereits "ungläubige" Nichtmuslime.

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suedhoern  08.07.2022, 08:22
@AdamundEvi

Ja. Selbstverständlich ist das hier die Hauptsache! Das Forum heißt Gutefrage.

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Religionen haben überhaupt nicht getötet und werden auch nicht töten.

Es sind immer Menschen, die einem religiösen Wahn anhängen und der Meinung sind, Anhänger anderer Religionen seien weniger wert als sie selbst.

Das Verwerfliche dabei ist, dass noch nie ein Gott irgendeiner Religion sie dabei aufgehalten hat (wenn man wie sie die Existenz eines solchen voraussetzt). Das heißt doch nur, dass Gläubige im tiefsten Herzen ihren Gott nicht ernst nehmen, also heucheln, oder, was viel wahrscheinlicher ist: Es gibt keinen Gott!

suedhoern  07.07.2022, 22:00

Das ist aus dem Zusammenhang gerissen. Mit "Religionen" sind in diesem Fall selbstverständlich Religionsgemeinschaften - also Menschen - gemeint. Und wenn im Koran steht, es sei Allah-gefällig, Ungläubige zu töten, "wo immer man sie findet", um in eine Art Paradiesgarten zu gelangen, ist das überhaupt nicht verwerflich, sondern zeigt, wie ernst sie ihren Gott nehmen.

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reisswolf22  07.07.2022, 22:41
@suedhoern

Rede keinen dieser Lichtgestalten schön. Auch in der Bibel gibt es genug Aufrufe zu töten! Und dass der Christengott permanent beiden Augen und alle Hühneraugen zudrückt, wenn seine Vasallen mordend durch die Gegend ziehen, zeigt auch nicht, dass der grundsätzlich was gegen das Töten hat!

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suedhoern  07.07.2022, 23:01
@reisswolf22

Du redest von Verwerflichkeit, dass Gott sie nicht aufhält. Jetzt redest Du davon, das er grundsätzlich vielleicht gar nichts dagegen hat. Ich sagte nur, was im Koran steht, stellte kein Lichtgestalten dar, redete überhaupt nichts schön + sprach auch nicht davon, dass es in der Bibel anders ist. Wenn Gott darin auch was dafür hätte, widerspricht Du Dir jetzt selber. Wenn es Götter gibt, die nichts dagegen haben, kann es ja auch nicht verwerflich sein. Außer für Dich.

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AdamundEvi  08.07.2022, 07:50
@reisswolf22
Auch in der Bibel gibt es genug Aufrufe zu töten!

Diese Aufrufe galten für ein bestimmtes Volk in einer konkreten Situation und zeitlich begrenzt, im Alten Testament sind sie rückblickend beschrieben. Kein Mensch kann/konnte daraus eine Legitimation für Gewalt im Hier und Heute ableiten. Dass es dennoch geschah ist unstrittig.

Christen leben das nach (oder versuchen es hoffentlich), was Jesus forderte: extreme Gewaltlosigkeit, radikale Vergebung, bedingungslose Nächstenliebe. Wer schafft das gänzlich? Aber die Richtung ist klar. Wer etwas anderes behauptet, verleumdet Jesu Lehre.

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reisswolf22  08.07.2022, 09:37
@AdamundEvi

Aus dieser komischen heiligen Schrift kann jeder nach entsprechender Exegese, Umdeutung, Neuübersetzung und selektiver Auswahl absolut ALLES herleiten.

Das ist doch das Schöne daran!

Zu nichts verpflichtend, und wenn doch mal "gesündigt" wurde (was ja von Geburt an ein Dauerzustand ist), dann wartet ein angeblich "all-liebender" Gott, der (fast) alle "Sünden" vergibt.

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Der Islam.

Es gibt historisch begründete Schätzungen, die von bis zu 270 Millionen Todesopfern durch die islamische Expansion sprechen. Im 7. Jahrhundert breitete Mohammed und seine Nachfolger den Islam aus nach Indien, Persien, Zentralasien, über ganz Nordafrika (wo ein effizienter Sklavenhandel eingerichtet wurde) bis hin nach Spanien und von dort aus Vorstöße Richtung Paris. Mit welcher Motivation? Antwort: Heiliger Krieg.

Den Christen wollten auch missionieren. Daher wird dem Christentum oft die Auslöschung amerikanischer Ureinwohner vorgeworfen. 1. Sind die immensen Opfer durch Viruserkrankungen, wie z.B. normalen Schnupfen, dem Christentum anzulasten? 2. Ist die Gold- und Machtgier europäischer Mächte dem Christentum anzulasten? Im Neuen Testament gibt es keinerlei Legitimation für Gewalt. Auch ein Papst erließ eine "Bulle", die den Indigenen die gleichen Menschenrechte wie den Europäern zusprach. Viele wissen das nicht.

Hawajaeger  08.07.2022, 13:47

270 Millionen gib mal die Belege

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suedhoern  10.07.2022, 22:52
@Hawajaeger

Spitzen-Nachfrage! Die Weltbevölkerung wird um 1800 auf rund 1 Milliarde Menschen geschätzt. Seiner Ansicht nach ginge dann 1/4 der Weltbevölkerung auf das Konto des Islam. Nur durch die Ausbreitung von Nahost.

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AdamundEvi  11.07.2022, 11:16
@suedhoern

Nein, die Angabe beginnt mit der Islamischen Expansion und meint alle Opfer bis heute, Herr Südhorn. Weniger werden es nicht mehr.

Und lass die - zugegebenermaßen islamkritischen historischen Schätzungen - zu hoch liegen, dann sprechen wir immer noch von einer dreistelligen Millionenzahl.

Das hat bisher keine einzige atheistische Diktatur, Mao, Hitler, Stalin, Rote Khmer, ... geschafft.

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Hawajaeger  08.07.2022, 16:39

Ok es gibt keine Belege auch gut

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suedhoern  10.07.2022, 22:32

Im 12. + 13. Jahrhundert fanden die Kreuzzüge in Europa statt. Im 16. Jahrhundert entvölkerten Portugiesen + Spanier Lateinamerika, im 17. Jahrhundert Engländer, Franzosen + Niederländer die Indianer Nordamerikas + Kanadas, die Engländer die australischen Aborigines. Hinzu kamen im 18. Jahrhundert die als Sklaven importierten Schwarzafrikaner, von denen der höhere Prozentsatz ebenso straffrei ermordet wurde. Zu den Zeiten hatte der Islam keinen hochseetauglichen Interkontinentalverkehr. Und von den "historisch geschätzten" 270 Mio. "Ungläubigen" starb natürlich keiner an Krankheit oder Schwäche? Selbstverständlich ist die Gold- + Profitgier den Katholiken anzulasten, diese Europäer waren nämlich alle welche. Man könnte sagen, die Entvölkerung dreier Kontinente geht auf's Konto der Christen. Und auf das alte oder neue Testament haben die Katholiken seit Anbeginn gepfiffen.

Lächerliche Verschiebung auf Krankheit + Seuchen. Noch lächerlichere Trennung der Christen von "Europäischen Mächten".

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Denke früher die Christen, die wenden sich ja aber immer mehr von uralten Vorstellungen ab. Dann gibt es aber noch diese andere Religion, die 'Ungläubige' mittels Fatwa für vogelfrei erklärt.